Warum nimmt man, wenn man seit Jahren Burn Out und zunehmend Depressionen hat, in den seltenen Urlaub mit dem Partner ständig andere Leute mit?
Jemand in meinem Freundeskreis hat seit Jahren Burn Out, war die letzten 3 Jahre zunehmend überfordert und seelisch am Ende und hat Depressionen entwickelt.
Es wird fast nie Urlaub gemacht und wenn dann maximal eine Woche, weil dann wieder die Angst da ist, was der Chef und die Kollegen denken.
Obwohl sich beklagt wird, an nichts mehr Freude zu haben und kein Ventil zum Stimmung Aufhellen zu haben, werden Urlaube seit Jahren mit irgendwelchen Anhang verbracht, statt mit der Partnerschaft alleine.
So fährt entweder ein Kumpel von ihm mit der Lebensabschnittsgefährtin mit, die extrem aufgekratzt ist... oder ein Stadion-Freund von ihr, oder es werden die Eltern auf eine Kreuzreise mitgenommen und nachher gejammert dass diese sich an die Fersen heften.
Aktuell ist auch mal wieder ein Bekannter der Person mitgefahren, die nicht krank ist.
Warum erholt man sich nicht zu zweit und versucht, sich von den psychischen Strapazen zu erholen, statt Angang mitzunehmen, den einer von Beiden teils nicht mal richtig kennt?
Ist das nachvollziehbar?
3 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/rotesand/1701521380997_nmmslarge__0_31_348_348_cefbaec8b83a40d628e5da9357156d23.jpg?v=1701521381000)
Es kann (das habe ich selber schon erlebt) durchaus Depressive oder Burnout-Patienten geben, die allen erklären wollen, wie gut es ihnen geht und wie schön das Leben ist - die wollen dann immer und immer wieder alle dabei haben; sie brauchen ständig Bespaßung und Beschäftigung, können nicht allein sein und wollen allen "was zeigen" von dem, was sie alles können - sie erhoffen sich dadurch auch Bewunderung, aber ebenso das Aufrechterhalten einer Fassade - alle sollen ein positives und starkes Bild haben und nicht erfahren, wie schlecht es um diese Person steht, wie instabil sie in Wirklcihkeit ist und wie tragisch das alles ist. Oftmals investieren solche Betroffene eine so unendlich scheinende Kraft in die Pflege dieser "vordergründigen Idylle", dass man sich nur wundern kann. Ich kann einige solcher Geschichten aus meiner Heimat berichten.
Ist das nachvollziehbar?
Dazu muss man das Milieu kennen: in einer kleinstädtischen bis dörflichen Struktur droht einem der soziale Tod, wenn man zu einer psychischen Erkrankung steht - das wissen die Betroffenen und das wollen sie mit aller Gewalt und Macht umgehen, egal wie viel Aufwand es kostet und wie sehr es an ihnen zehrt. Man weiß zwar, dass man krank ist, aber es ist aufgrund des sozialen Umfelds und auch des eigenen Denkens nicht möglich, dagegen groß anzugehen - weil man weiß, was auf dem Spiel und das nur jemand zulassen kann, der innerlich stark und selbstbewusst genug dafür ist oder aber mit allem sowieso schon abgeschlossen hat.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/poppedelfoppe/1691526392694_nmmslarge__74_4_128_128_0995aaa61c1e8ad80a3f3966891b3ee3.jpg?v=1691526393000)
Weil Urlaub mit mehreren einfach entspannter ist ... es gibt eine Studie wo über 80 % der Partner im Urlaub sich streiten und gegenseitig Unruhe stiften ... Wusstest du das im Urlaub die häufigsten Trennungen passieren und Ehen oder Beziehungen Ruiniert werden ? Wäre ich in einer Beziehung und Psychische Probleme würde ich im Urlaub auch andere mitnehmen um einfach " Die Partnerin " Die auch mal als lästiges Anhängsel sich entpuppen kann zur Familie oder anderen Freunden abschieben kann um einfach mal alleine zu sein und zu entspannen !
So denke ich und bestimmt auch viele andere ! Grüße Poppe !
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Weil er vieleicht einer von denen ist , die dann Krank sind wenn es Ihnen passt.
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