Warum möchte niemand hören, er habe es "gut"?
"Du hast es gut!", "Du bist verwöhnt!"
Kennt ihr Leute, die bei solchen Sätzen zustimmen? Die meisten, die ich kenne, würden einen solchen Satz abstreiten. Selbst wenn ein Körnchen Wahrheit dran ist. Schließlich habe ich es als weißer Mitteleuropäer ziemlich sicher "besser" als die Hälfte der Weltbevölkerung.
Aber warum ist das so? Warum verstehen viele (und da nehme ich mich nicht raus) diesen Satz als eine Art Anschuldigung?
12 Antworten
Weil diese Sätze meistens unzutreffend sind.
Du siehst schließlich nur was dir eine Person zeigen möchte, und das sind meistens nicht dessen Probleme.
Ich würde diesen Satz eher als anmaßend empfinden wie als ob die Person besser über das eigene Leben bescheid weiß als man selbst.
Ja, ich habe es gut.
"Man soll nicht meckern" hieß es bei uns immer, auch wenn man am Ende des Monats nurnoch Nudeln, Kartoffeln und ein paar Gewürze um es erträglicher zu machen im Haus hatte. "Den Kindern in Afrika gehts schlechter" war der Kommentar zu Gejammer.
Im Gegensatz dazu geht es mir heute wirklich gut, materiell ist meistens alles soweit chic.
Also wenn mir jemand sagt das ich "es gut habe", würde ich auf jeden Fall zustimmen denn die Person hat ja Recht.
"Du bist verwöhnt" ist dagegen irgendwie sehr negativ behaftet. Bei Kindern wird ja auch oft gesagt sie sind "verwöhnt" wenn sie sich mal nicht benehmen.
Ich habe kein Problem damit, wenn jemand das zu mir sagt. Ich habe es gut! Das ist einfach so, ich bin froh un dankbar dafür.
Du bist verwöhnt ist ja eher negativ gemeint. Das wollen sicherlich nicht viele hören.