Warum Löst sich Bariumhydroxid in Wasser?

3 Antworten

Die Gleichung stimmt nicht.

Das Lösen von Salzen basiert darauf, dass die Ionen hydratisiert werden können (es bildet sich eine Hülle aus Wassermolekülen um das Ion herum) und die Gitterenergie überwunden werden kann, die die Ionen im Gitter zusammenhält.

Einen Lösevorgang schreibt man besser so:

Ba(OH)2 ------> Ba^2+ (aq) + 2 OH- (aq)

Auf den Reaktionspfeil kommt dann noch "H2O". Das "(aq)" steht für die Hydrathülle der gelösten Ionen.

Hallo LysergLizard

Ich vermute, dass deine Fragestellung darauf abzielt, warum Ba(OH)2 beträchtlich, Mg(OH)2 sehr schwer wasserlöslich ist. Anders ausgedrückt, warum die Löslichkeit der Erdalkalihydoxide von Mg nach Ba zunimmt.

Der entscheidende Faktor dürfte der Ionenradius der Metallkationen sein.

Beides sind Feststoffe, die in einem Ionengitter kristallisieren. Beide Kationen besitzen die gleiche Ladung (2+), aber der Ionenradius des Ba^2+ ist etwa doppelt so groß wie der des Mg^2+. Die Anziehungskräfte zwischen Mg^2+ und OH^- sollten daher im Mg(OH)2 deutlich größer sein als im Ba(OH)2. Die Wassermoleküle haben es beim Ba(OH)2 somit wesentlich leichter, Ionen aus dem Gitter herauszulösen und zu hydratisieren.

Ansonsten gilt auch Rhenias Einwand.

(Und bitte kein Gleichheitszeichen verwenden, sondern irgendetwas 'pfeilmäßiges' wie > oder ==> !)


ThomasJNewton  13.05.2018, 23:15

Es ist noch etwas komplizierter, denn sowohl die Gitterenergie als auch die Hydrationsenergie steigen mit sinkenden Ionenradien.

Das wirkt sich aber je nach Größe vor allem des Anions ganz unterschiedlich aus.

Wenn Sulfat das Anion ist, sind die Gitterenergien immer klein, weil die Anziehung reziproportional zu r² ist. Ein kleines Kation kann daran kaum was ändern. Wohl aber ist die Hydrationsenergie bei kleinen Kationen deutlich höher.
Daher ist Magnesiumsulfat gut löslich, Bariumsulfat schlecht.

Das Hydroxidion ist eher klein, verglichen mit seiner Ladung. Daher ist hier die Tendenz umgekehrt.

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Aus demselben Grund, aus dem sich alle Salze lösen (wenn sie sich eben lösen): Weil die Hydratisierungsenergie der Ionen mehr Energie liefert als zur Überwindung der Anziehung der Ionen im Kristall Energie gebraucht wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik