Polar, Unpolar und Elektronegativität
Wieso löst sich Salz(NaCl) in Wasser(H2O) aber nicht in Hexan(C6H14)? Wieso löst sich Iod(J2) in Hexan(C6H14) aber nicht im Wasser(H2O)?
Elektronegativätswerte (sofern ich sie richtig berechnet habe) NaCl - 2,1 H20 - 1,4 C6H14 - 0,4 J2 - 0
Mir wird einfach nicht klar wieso sich z.b Salz in Wasser löst aber nicht in Hexan (Siehe oben die Fragen) Ich brauche dringend Hilfe, ich komme nicht mehr weiter :'(
3 Antworten
Die EN-Differenz (dEN) in unpolaren Verbindung wie Hexan ist gering. Daher hat man hier eine kovalente Bindung.
Im Fall von NaCl hingegen hat man eine hohe dEN und eine ionische Bindung.
Außerdem ist wichtig zu wissen, dass Wasser ein permanentes Dipolmoment hat.
Aufgrund der hohen dEN bei den beiden Ionen Na+ und Cl- lagert sich das Wasser mit seinen partiell geladenen Enden an die Ionen an un solvatisiert diese. Im Falle der kovalenten Bindung funktioniert dies nicht, da die einzelnen Atomen nicht so stark ionisiert sind, also weniger elektrostatische Wechselwirkugen auf die partiell geladenen Teile des Wassermoleküls ausüben.
Warum sich Iod in Hexan löst ist etwas komplizierter. Im Iodmolekül haben wir eine dEN von 0. Daher sind hier andere Wechselwirkungen entscheident, nämlich die "zufälligen" Dipolmomente. Denn Elektronen bewegen sich permanent und so kann es auch bei einer dEN passieren, dass die Elektronen sich eher bei einem der beiden Atome aufhalten. Diese fluktuierenden Dipolmomente können sich auf benachbarte Atome und Moleküle auswirken und hier ebenfalls einen Dipol induzieren. Das bezeichnet man dann als Van-der-Waals-Wechselwirkung. Diese V-d-W-WW hat man auch bei langkettigen Kohlenwasserstoffverbindungen, da hier über die länge gesehen die Wahrscheinlichkeit einer solche spontanen Polarisierung mit der länge des unpolaren Teiles steigt.
Warum lösen sich Stoffe mit starke V-d-W-WW nicht in Stoffen mit großer Polarität?
Weil die Stabilität der V-d-W-WW daher rührt, dass sie sich diese ständig verändern und somit immer wieder an anderen Orten für zusammenhalt sorgen. Bei permanent polarisierten Stoffen hingegen ist die Polarisierung nur an einer Stelle des Moleküls. Da ein unpolares Molekül bei der geringe dEN haben sind die lokalen Polarisierungen sehr schwach und daher auch die Wechselwirkungen dieser Stoffe miteinander sehr schwach.
Ich hoffe ich konnte etwas Klarheit schaffen, ist etwas komplizierter ;-)
Stell dir einen großen Haufen von Holzklötzchen vor. Ein großer Teil von ihnen ist mit Magneten bestückt. Mischt du den Haufen nun ordentlich durch, wirst du feststellen, dass die Klötzchen mit den Magneten sich zu immer größeren Klumpen zusammenballen, während die unmagnetischen sich abtrennen. Es ist dann nicht mehr möglich, die beiden Fraktionen miteinander zu mischen, weil die magnetischen Klötzchen so fest aneinander haften, dass die unmagnetischen nicht mehr dazwischen kommen.
Die Elektronegativitätsdifferenz sagt bestenfalls etwas über die Natur der Bindung (Ionen- oder Atombindung) aus. Daraus kann man ungefähr abschätzen, ob sich ein Stoff im anderen löst. Siehe auch hier: http://www.frustfrei-lernen.de/chemie/loeslichkeit-von-stoffen-chemie.html