warum leitet die Erdung bei Gefahr den Strom in die Erde?

6 Antworten

Bei unserem gewöhnlichen Wechselstrom-Versorgungsnetz (Den Drehstrom lasse ich hier einfach weg) ist einer der beiden Leiter ("Nulleiter") mit der Erde verbunden, also geerdet. Der Strom fließt also normalerweise vom nicht geerdeten Leiter ("Außenleiter") über den Verbraucher und den Nulleiter zurück zur Erde. Wenn nun an einem schadhaften Elektrogerät eine Spannung auf dem Metallgehäuse auftritt, besteht eine Gefahr: Ein Mensch mit Bodenkontakt (Erde), der das Gerät anfasst, leitet den Strom über seinen eigenen Körper zur Erde. Ist aber das Gerätegehäuse mit einem geerdeten Schutzleiter (gewöhnlich grün-gelb) verbunden, dann fließt der Strom direkt über den Schutzleiter zur Erde, über den weitaus geringeren Widerstand. Dabei wird ein Kurzschluss ausgelöst. Es brennt die nächste vorgeschaltete Sicherung durch, oder es löst der Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) aus. Damit ist der Stromkreis unterbrochen und die unmittelbare Gefahr abgewendet.


Aron5  23.06.2019, 12:39

So einfach ist das nicht. Der Schutzleiter verbindet das Gerät niederohmig mit dem Rückleiter "Erde" zurück zum Verteiler-Trafo. Wenn der Strom nicht über den Nulleiter sondern Schutzleiter fließt löst der FI aus. Da die Verbindung Niederohmig ist liegt normalerweise zu keinem Zeitpunkt eine gefährliche Berührungsspannung am Gehäuse an!

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Die Erdung (Schutzleiter, genormt: gelb-grün) leitet den Strom IMMER in die Erde, so dass gar nicht erst eine Gefahr entstehen kann, wenn die Isolierung versagt oder sonst ein Fehler Spannung aufs Gehäuse bringen würde!
Allerdings muss man dafür (gerne!) inkauf nehmen, dass es dabei die Sicherung raushaut, weil die Erdung mehr Strom abziehen können muss, als die Quelle liefern darf.

weil sie es kann!

die erdung, oder auch schutzerde ist parallel zum neutralleiter verlegt. so weit hat hauseltr das schon erkannt. allerdings übernimmt sie nicht die funktion des neutralleiters, sie ist und bleibt nur mit dem gehäuse von elektrischen geräten mit metallischem gehäuse verbunden, und hat keine andere aufgabe, als den strom richtung erde abzuleiten, wenn irgendwo ein fehlerstrom auftritt. im besten fall schwillt der stromfluss durch den fehler so weit an, dass die sicherung auslöst oder durchbrennt und den stromkreis unterbricht...

lg, anna

Das macht die Erdung nicht bei Gefahr, also von alleine um dich zu schützen, sondern wenn man dem Strom die Möglichkeit dazu gibt! Also, das ableiten des Stroms über die Erdung passiert, wenn zum Beispeil durch einen Bruch des Kabels auf einem Gehäuse Spannung anliegen würde, sagen wir auf einer Stehlampe aus Metall. Das Gehäuse ist geerdet, dh über den Stromanschluss im Haus mit einem Metallpfahl in der Erde verbunden, dadurch gibts einen Kurzschluss und die Sicherung fliegt raus. Wenn das Gehäuse der Lampe nicht geerdet wäre, und du dranfassen würdest, wärst du der Verbraucher samt Erdung und ziemlich schnell hin, wenns keine weiteren Sicherheitseinrichtungen gibt.

Die Erdung leitet den Strom nicht "bei Gefahr" in die Erde.

Die Erde (Schutzleiter PE) ist ein Schutzleiter, der neben dem Nullleiter (Mittelleiter N) installiert wird und bei Unterbrechung dieses Leiters praktisch diese Aufgabe übernimmt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzleiter