Warum kommen im Fachabitur so schwere Matheaufgaben dran?
Hallo
Gestern hatte ich mein Fachabitur im Fach Mathematik abgelegt. (bin in Bayern)
Und irgendwie hab ich in den ca. 3,5 Stunden nicht alle Aufgaben geschafft.. Weil die dann auch noch so kompliziert gestellt waren... dann hab ich auch noch einen bösen Fehler direkt am Anfang von einer Kurvendiskussionsaufgabe gemacht sodass ich jetzt Folgefehler bekomme... also ich war wortwörtlich im Stress und muss jetzt höchstwahrscheinlich in die Nachprüfung gehen...
Jetzt frage ich mich ob das Zeitlimit eigentlich gerecht ist oder nicht?
klar, es gibt Schüler/innen die alles dann direkt in gefühlt 1 Stunde fehlerfrei lösen, aber die meisten Schüler würden sich bestimmt lieber noch mehr Zeit wünschen...
(Da die Aufgaben auch noch schwer gestellt sind, wo man dann erstmal gefühlt 10-20 Minuten braucht um diese Aufgabe zu verstehen... Klar, im Job wird es auch Zeitlimit geben, aber keiner wird vermutlich verlangen eine schwere Aufgabe in paar Stunden zu lösen... )
Bitte nur ausführliche Antworten
Danke
5 Antworten
Der Aufgabensteller bekommt das Zeitlimit vorgegeben und soll die Aufgaben dann so gestalten, dass sie nach seinem Ermessen für die Schüler, die er selbst im vorhergehenden Jahr als Lehrer gehabt hat, so gelöst werden können, dass sich näherungsweise der gleiche Notendurchschnitt ergibt wie bei den von ihm zuvor gestellten Schulaufgaben. Es ist zu vermuten, dass viele Lehrer, die mit der Erstellung einer derartigen Abituraufgabe verpflichtet wurden (freiwillig macht das kaum einer), sich dabei ein wenig vor dem Kultusministerium (vor dem Ministerialbeauftragten) profilieren wollen und die Abituraufgaben deshalb ein wenig anspruchsvoll gestalten. Diese Abituraufgaben werden dann von anderen Personen durchgesehen und teilweise verändert.
Ob eine Aufgabe leicht oder schwer erscheint, hängt nicht nur von der Aufgabe selbst sondern sowohl vom Schüler als auch vom vorhergehenden Unterricht ab. Deshalb werden die Ergebnisse der Durchschnitte beim Abitur mit den Durchschnitten der Schüler im Jahresfortgang verglichen und wahrscheinlich zur Beurteilung der Qualität des Unterrichts des Lehrers herangezogen. Zu meiner Zeit wurden die Lehrer bei erheblichen derartigen Abweichungen vom Kultusministerium zu einer Stellungsnahme aufgefordert.
Du hattest dieses Jahr sogar ohne erkennbaren Grund 30 Minuten mehr Zeit.
Die Zeit ist üblicherweise so bemessen, dass ein "durchschnittlicher Schüler" in der vorgegebenen Zeit fertig werden kann.
Du scheinst in Mathe ein eher unterdurchschnittlicher Schüler zu sein. Was ja grundsätzlich nicht schlimm ist; dir muss lediglich klar sein, dass es für das (Fach-) Abitur bestimmte Ansprüche gibt, die gar nicht jedermann erfüllen soll und muss.
Grundsätzlich hast du mit der mittleren Reife bereits einen berufsqualifizierenden Abschluss in der Tasche, bevor du auf die FOS gegangen bist.
Höhere Abschlüsse haben höhere Anforderungen.
Das Abi wäre auch nichts Besonderes mehr wenn es jeder bekäme, der beim Gehen nicht allzuoft hinfällt.
Da insbesondere das Fachabitur aber auch Zugangsvoraussetzung für einige höherwertige Berufe ist (zum Beispiel im öffentlichen Dienst oder bei der Polizei), wäre es trotzdem kein Fehler, wenn man da etwas weniger abstrakte Aufgaben und dafür mehr "Wirtschaftsmathematik" in die Prüfungen aufnehmen würde. Denn Integralrechnung und Kurvendiskussion braucht man in solchen Berufen eher weniger ...
Ich will der Integralrechnung und dergleichen nicht ihre Existenz absprechen, es wäre jedoch ausreichend, wenn man sowas dann im Studium lernt. Bei einer Ausbildung braucht man das einfach nirgends.
Da wäre es fast besser, wenn man wüsste, wie man den Verkaufspreis für ein Produkt kalkulieren muss oder so.
Es geht nicht primär um die Lösung von Aufgaben, sondern um die Fähigkeit zu abstraktem und problemlösendem Denken.
Also ich hab Mathe Lk im Abi dieses Jahr geschrieben. In dem bisschen mehr Zeit von einer Stunde habe ich 3* den B Teil plus einen normal Teil ohne Rechner gehabt. Im Magen-Vergleich fand ich Fach-Abi eher machbar als Abi. Abi fand ich wirklich schlimm und ich bin ein belastbarer Mensch.
Also sage ich das Mal so. Ich finde beides nicht einfach aber beides ist schaffbar
Damit du beweisen kannst, dass du des Fachabiturs würdig bist. Schließlich wollen dir die Profs nicht alles zwölf mal erklären müssen, wobei es schon traurige Realität ist, mit welchen Wissens- und Verständnislücken die Abiturienten heutzutage an die Hochschulen geschickt werden.
Da ist echt was dran. Im Fernsehen sagte ein Professor der Uni Heidelberg einmal sinngemäß: "Deutsche Abiturienten können den Öffnungswinkel eines Mülleimerdeckels berechnen. Aber welche Art an Abfallstoffen in die einzelnen Tonnen gehören, das wissen sie nicht."
Naja nur weil du sie schwer gefunden hast heißt das jetzt nicht das sie für die Mehrheit der Schüler schwer sind
Als ob alle Schüler alles andere Leicht finden und ich der einzige bin der darunter leidet?!
naja die meisten von uns haben zum Beispiel auch nicht alles geschaft...
Könnte ja auch sein, dass der Lehrer des Fragestellers nicht besonders gut erklären kann, womöglich nur in dem Bereich, der dann im Fachabi verlangt wurde
Aber man benötigt das Fachabitur meistens immer um in der Zukunft seinen Traumberuf nachzugehen... wenn man dann aber wegen einem Fach scheitert, dann ist es ja schon etwas schlimm...