Warum können so viele Amerikaner keine Fremdsprachen?

13 Antworten

Das liegt vor allem am Angebot und der Art wie es angeboten wird. Mein Mann hatte in der Schule Deutsch und seine Schwester hatte Spanisch. Beides wurde aber erst in der Oberstufe angeboten, weil es sich schlichtweg noch nicht durchgesetzt hat, dass es vielleicht von Vorteil sein koennte auch andere Sprachen zu sprechen. Der Grund hierfuer liegt in der Tatsache, dass Englisch weiterhin eine Weltsprache ist, wozu also eine andere Sprache lernen.

Der Grund hinter diesem Sachverhalt liegt jedoch nicht an den Amerikanern sonder am British Empire und am Commonwealth.

Wenn ich eine Sprache spreche, die in fast allen Laendern der Welt zum Standard gehoert, wenn sie nicht sogar Muttersprache ist und wenn alle, mit denen ich mich geschaeftlich auseinandersetze davon ausgehen, dass Englisch zum guten Ton gehoert, dann ist die Frage tatsaechlich naheliegend warum man eine andere Sprache lernen sollte.

Als Deutsche macht das Sinn, denn in Europa gibt es diverse Sprachen in Laendern die nur wenige Autostunden entfernt liegen. Die USA hingegen sind riesig und mal abgesehen von einigen wenigen, die nur Spanisch sprechen (mit ein Grund warum der Trend zu Spanisch als Fremdsprache geht) ist hier kaum einer in der Naehe der nicht Englisch spricht (mal abgesehen von ein paar Kanadiern in Quebec, Kanada).

Es macht nur Sinn, dass man sich nicht mit anderen Sprachen beschaeftigt, denn was sollte man denn lernen, das von Vorteil waere? Deutsch? Toll. Dann kann man sich mit den Deutschen unterhalten. Franzoesisch? Da sind es schon etwas mehr + Kolonien, aber die sprechen ja in der Regel auch Englisch, wenn sie unbedingt mit uns Geschaefte machen wollen.

Ich weiss, es klingt banal, aber man sieht hier einfach keinen Vorteil darin andere Sprachen zu sprechen.

Ich spreche Englisch und Deutsch fliessend und nahezu akzentfrei, kann mich mit Franzoesisch ueber Wasser halten und hab mein Latinum... Von allen Sprachen die ich spreche bringt mich Englisch in der Weltwirtschaft theoretisch am Weitesten.

Ja, man sollte hier in den USA vielleicht etwas mehr Wert auf Sprachen legen und man sollte definitiv frueher damit anfangen als in der 11. Klasse.

Ich glaube aber auch, dass der Trend zum bilingualen (Spanisch), der sich durch die Kinderbuecher und diverse Medien schlaengelt, langsam wichtiger wird. Mal sehen, was passiert.

In Amerika gibts kein Schulpflicht= viele verdummte geschöpfe, die nur (kaum) amerikanisch sprechen, fremdsprachen lernen sie selten.

Oder: sie finden es unnötig/haben keinen bedarf, da englisch offiziell als Hauptsprache der Welt gilt.

Sie haben besseres zu tun als Fremdsprachen Lernen...


Janet1983  08.01.2012, 05:17

Nur mal so... beim einheitlichen Test schliessen Heimschueler im Durschnitt ueber den Noten derrer ab, die ganz normal die Schulbank gedrueckt haben. Abgesehen davon ist hier in den USA das System ganz anders... Man kann zwar ueber das System hier herziehen, aber auf der anderen Seite ist es weniger stressig als das deutsche System. Hier wird jede "Ausbildung" an der Uni absolviert und fast jeder Studiengang hat erst einmal die Grundlagen wie Mathe und Bio als Voraussetzung.

Du hast echt keine Ahnung.

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Also diese Aussage kann ich persönlich nicht so einfach unterschreiben.

Ich persönlich kenne keinen einzigen US-Amerikaner der nur Englisch spricht. Viele können je nach Wohnort, schon von Klein auf eine zweite Sprache.

Dass nicht alle in der Schule eine Fremdsprache erlernen liegt daran, dass die Fächer gewählt werden müssen und man eben nur eine begrenzte Anzahl von Fächern wählen kann. Ich glaube es gibt einige Deutsche die freiwillig auch niemals eine Fremdsprache erlernen würden, wenn es nicht in der Schule pflicht wäre (gilt übrigens für alle Länder). Also liegt es zu einem Teil am Schulsystem.

Außerdem: Wozu sollte man eine Fremdsprache erlernen, wenn Englisch doch die Weltsprache ist? Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun, sondern ist Fakt.


Janet1983  08.01.2012, 05:13

Wow, du kennst keinen Einzigen? Vermutlich leben die alle wo ich bin ;-)

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TalithaAnn  08.01.2012, 13:10
@Janet1983

Ja, ich persönlich kenne keinen Einzigen (ich gehe nur von Personen aus, die ich wirklich kenne, nicht irgendwelche Leute wo ich einmal ganz kurz in meinem Leben gesehen habe). Alle meine Familienmitglieder und Freunde können 2 Sprachen. Die meisten können sogar 3 Sprachen.

Ich sehe aber irgendwie kein großes Problem darin, dass sie keine Fremdsprache lernen, schließlich ist Englisch die Weltsprache (jeder sollte sich einigermaßen auf Englisch verständigen können, denn man kann einfach nicht jede Sprache lernen, nur weil man in diesem Land mal Urlaub machen will).

Das Größte Problem ist eben, dass in der Schule keine Fremdsprache vorgeschrieben ist. Deshalb wählen viele Leute einfach keine Fremdsprache (ist meiner Meinung nach aber sehr verständlich, ich würde als Schüler auch nicht freiwillig irgendwelche Fremdsprachen lernen) und im späteren Leben kann man sich auch kaum noch zu sowas aufraffen geschweige denn die Zeit dafür finden.

Was ich aber als ärgerlich und hochnäsig empfinde: wenn man sich über Touristen lustig macht, die nicht fließend Englisch sprechen, sondern ein wenig überlegen müssen (sowas ist einer Freundin von mir bei unserem USA-Aufenthalt passiert, damals war sie 15!). Vor allem wenn man selbst keine Fremdsprache spricht (das hab ich dem Flughafenbeamten dann auch gesagt). Solche Leute gibt es aber glaub ich überall. Solche Leute kann man einfach nicht für voll nehmen!

Ich denke aber, es kommt wirklich auf die Gegend an, in der man wohnt bzw. wo man im Urlaub ist, ob jetzt viele Leute eine Fremdsprache sprechen oder eher weniger Leute.

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Janet1983  10.01.2012, 01:38
@TalithaAnn

Lach... ja ich bin mit der Army verheiratet und komme daher im Leuten in Kontakt, die ich dann ueber einen 3-Jahreszeitraum kennenlerne. In Texas gab es ein paar, die Spanisch sprechen und hier in Washington haben auch einige Fremdsprachenkenntnissse, aber eben lange nicht alle.

Ich habe uebrigens in der Schule freiwillig eine Sprache gelernt. Ab der 5. Englisch (normal), ab der 7. Latein (da hatte ich die Auswahl zwischen Franzoesisch und Latein) und ab der 9. Franzoesisch. In der 9. hatte ich "freie" Wahl zwischen Franzoesisch, Bio/Chemie, Informatik und noch ein paar Angeboten.

Ich finde es auch aergerlich, wenn es Leute gibt, die sich ueber andere lustig machen, weil sie Probleme mit Englisch haben. Ich habe es bisher aber nur im Positiven erfahren. Mein deutscher Akzent ist so gering, dass nicht einmal alle erraten koennen, wo ich herkomme. Ja, man stellt einen auslaendischen Akzent fest, aber welcher ist nur fuer die ersichtlich, die den deutschen Akzent genau kennen (wobei auch da einige unsicher sind).

Ich habe bisher immer nur die Einstellung erfahren, die ich auch schon als Kind erfahren habe: "I wish I spoke German as well as you do English."

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TalithaAnn  10.01.2012, 23:19
@Janet1983

Das mit der Army kommt mir bekannt vor :D

Meine Familie lebt überwiegend in Gegenden in denen man mit Spanisch aufwächst (Los Angeles, Florida). Die anderen die ich kenne, wohnen entweder in derselben Gegend oder sind in Deutschland stationiert (also kein Wunder, dass ich keine US-Amerikaner kenne, die keine Fremdprache sprechen).

Klar gibt es ein paar Leute die freiwillig eine Fremdsprache erlernen, aber wenn ich mir die anderen 3 Fächer so ansehe die zur Auswahl standen, dann war das ja nicht wirklich "freiwillig" ;)

Das Sprichwort find ich auch super, ich kenn es sogar aus eigener Erfahrung. Ich hab einige Verwandte die inzwischen aber der Ergeiz gepackt hat. Sie wollen genausogut Deutsch sprechen wie ich Englisch spreche.

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Weil Englisch die Weltsprache ist und die fast jeder kann / können muss. Und da die Amerikaner ja schon mit dieser Sprache aufgewachsen sind, brauchen sie die nicht noch extra lernen, so wie wir in Europa. Außerdem, warum sollten sie sich die Mühe machen eine andere Fremdsprache zu lernen, wenn sowieso jeder auf sie zukommt und ihre Sprache lernt?