warum kann ich bei vollmond nicht schlafen und bin unruhig

6 Antworten

Hallo lilly96308,

was ich jetzt wissen wollte ist warum eigentlich kann ich bei vollmond nicht schlafen

Du unterliegst einem Irrtum: Du erwartest, bei Vollmond schlecht zu schlafen, weil Du von diesem Mythos gehört hast.

Wenn Du nun schlecht schläfst, führst Du dies auf den Vollmond zurück - weil das eine einfache Erklärung liefert. Bequem und beruhigend auch noch, weil sich die Mondphase innerhalb weniger Tage ja ändern wird und sich das Problem von alleine lösen wird.

Deine Schlaflosigkeit wird also nicht durch den Vollmond verursacht, sondern Du versuchst, dem Mond für eine Schlaflosigkeit, die ganz andere Ursachen hat (Stress, Kummer, Hormone,...) die Schuld zu geben.

Glaubst Du nicht? Dann gehe mal auf folgende astronomische Seite und stelle oben das Datum 5. April 2014 ein, der Tag, an dem Du die Frage gestellt hast und dann "Update" drücken.

http://www.heavens-above.com/moon.aspx?lat=50.93333&lng=6.95&loc=K%EF%BF%BDln&alt=46&tz=CET&cul=en-GB

Es war gar nicht Vollmond. Der Mond war im ersten Viertel.

Falls Du jetzt baff bist: Du unterliegst nur denselben psychologischen Täuschungseffekte, wie wir alle, keine Sorge. Das Ganze funktioniert ähnlich wie bei optischen Täuschungen. Auch da könnte man schwören...

Wir neigen dazu, Dinge eher zu bemerken, die unsere Überzeugungen bestätigen, als solche, die es nicht tun. Bestätigung ist wie Lob: Dinge, die uns bestätigen dringen daher leichter ins Bewusstsein.

Daneben ist der Mensch von Natur aus gerne bequem. Wir neigen dazu, uns mit einfachen Antworten zu begnügen und begründen unsere Entscheidungen daher oft mit der ersten zur Verfügung stehenden Erklärung. Das gilt besonders dann, wenn diese erste zur Verfügung stehende Erklärung zu unseren Erwartungen passt.

Der Mond bietet eine einfache Erklärung für schlechten Schlaf. Es hat eine beruhigende Wirkung auf uns, wenn wir eine Erklärung dafür haben, schlecht geschlafen zu haben; zudem eine Erklärung, die natürlicher und unpersönlicher ist als Stress, Sorgen, zu spätes Essen oder Ähnliches. Es ist einfach ein angenehmes Gefühl, dass sich das Problem ohne eigenes Zutun in wenigen Nächten von selbst erledigt – man kann „beruhigter schlecht schlafen“. (Zulley)

Ein voller Mond ist verdächtig. Ein abwesender Mond (also ein Neumond) ist es nicht. Vollmond wird daher, wenn er denn auffällt gerne al erste Erklärungsmöglichkeit für ungewöhnliches Verhalten genommen.

Dieses Suchen nach einer einfachen Erklärung geht eben sogar so weit, dass wir uns die Erklärung, ein merkwürdiges Ereignis wäre durch den Vollmond zu erklären, mitunter selbst anbieten, ohne überprüft zu haben, ob der Mond tatsächlich voll war. - Wie in Deiner Frage: Es war gar nicht Vollmond! Passiert aber dauernd. Eine Freundin von mir, fragt immer, wenn sie gereizt ist, "Ist heut' Vollmond?". Derselbe Effekt!

Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Geschichte des „vierten Spiels“: Das „Game Four“ der American Baseball World Series am 20. Oktober 1993 ist legendär unter Baseballfans für seinen wilden und unvorhersehbaren Verlauf. Ein Sportreporter kommentierte die turbulenten Ereignisse mit dem Satz „Must be a full moon tonight!“ – Tatsächlich fand das Spiel jedoch im ersten Viertel des zunehmenden Mondes statt! Allerdings ist kaum anzunehmen, dass alle Zuschauer, die den Kommentar hörten, diese Aussage sofort durch Blick auf den Nachthimmel überprüften. Bei sehr vielen wird daher in Erinnerung bleiben, dass die turbulenten Ereignisse vom Vollmond beeinflusst waren.

Wir nehmen bestätigende Dinge nicht nur leichter wahr, wir erinnern uns auch leichter an unsere Überzeugungen verstärkende Ereignisse. Wenn wir Mondeinflüsse für möglich halten, dann führt das dazu, dass wir es auch lange in Erinnerung behalten, wenn sich Ungewöhnliches bei Vollmond ereignet.

Daneben erinnert man sich aber weder an die vielen ereignislosen Vollmondnächte, noch daran, dass manche Vorkommnisse bei ganz anderen Mondphasen passierten.

Großbritanniens schlimmster Massenmord durch einen einzelnen Täter ereignete sich am 16. März 1996 – bei ¾ Mond. Hätte dieses Ereignis bei Vollmond stattgefunden, so fänden wir es mit Sicherheit in allen Geschichten erwähnt, die einen Zusammenhang zwischen dem Vollmond und Gewalttaten belegen wollen. So, wie es ist, taucht dieser Massenmord in diesen Geschichten einfach nicht auf.

Studien belegen diese selektiven Effekte: McFarlane und Williams ließen 1994 mehrere Frauen über einen längeren Zeitraum hinweg über ihre täglichen Stimmungsschwankungen Tagebuch führen. In anschließenden Interviews gaben 1/3 der Teilnehmerinnen auf Nachfragen an, ihre schlechten Stimmungen seien mit dem Vollmond korreliert gewesen. Diese so erinnerten Stimmungsverschlechterungen zu Vollmond fanden sich in den Tagebuchaufzeichnungen jedoch überhaupt nicht.

Der Mond hat keinen Einfluss auf Deinen Schlaf. Deine Psyche aber schon.

=) Grüße


eisn89  17.04.2014, 23:30
„beruhigter schlecht schlafen“

Das Zitat werd ich mir merken ! :D

ovaleKugel  18.04.2014, 04:31

Danke Herr Professor

Hallo lilly! Hat man nachts Probleme mit dem Mond so macht man den Mond dafür verantwortlich - wenn er gerade "voll" ist.

Unser Mond ist lediglich der fünftgrößte Mond im Sonnensystem und seine Auswirkung auf die Erde und speziell den Menschen wird oft erheblich überschätzt. Halte Dich mal an wissenschaftliche Fakten , eine Auswirkung auf den Schlaf wurde in Untersuchungen nicht belegt. Oft wird da die Gravitation ( Anziehungskraft ) ins Spiel gebracht. Aber ein dicker Mensch der direkt neben Dir steht übt - zumindest physikalisch - eine größere Anziehungskraft auf Dich aus. Mal wieder einmalig gute Erklärung von utaausmünchen.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Das wurde uns in den Genen gelegt.(aus der früheren Stein und Kreidezeit)

Wenn es Nachts zu hell ist werden viele Tieren unsicher (nervös) wegen den Nachtjäger.


BRUH1569  29.10.2023, 11:31

Bin ich jetzt ein Alien?

Die Gravitation zieht an der Flüssigkeit im Gehirn wie am Wasser in den Ozeanen auch... Ich denke es ist Einbildung, aber kann auch sein das es schon wissenschaftlich bewiesen wurde.