Warum ist Untreue ein der häufigsten Scheidungsgründe in Deutschland?

8 Antworten

Unterdrückte Bedürfnisse werden nicht kommuniziert und bei anderen Partnern gesucht.

Auch der Reiz des Neuen, das Abenteuer können dahinter stecken, sowie das Aufpolieren des eigenen Seibstbewusstseins, Marktwert testen.

Der Glaube, dass andere Partner "besser" im Bett sind, die Unverbindlichkeit können Gründe für Fremdgehen sein, auch nachlassendes Interesse und keine Liebe zum Partner.

Durch Untreue wird die Basis einer Ehe erschüttert, das Grundvertrauen genommen, somit ist die Beziehung gescheitert, der Partner wurde verletzt und durch die Untreue erniedrigt und möchte nicht mehr mit der Person zusammen sein.

Es ist gesellschaftlich nicht mehr verteufelt oder gar verboten. Allerdings frage ich mich, warum überhaupt noch geheiratet wird, außer aus Steuergründen. Die klassische Ehe ist doch irgendwie ein Auslaufmodell geworden und früher wurde sie oft auch nur aus Scheinheiligkeit aufrecht erhalten. Was sollen die Nachbarn denken? Noch dazu wird heute aus jeder Mücke ein Elefant gemacht, alles ist direkt Scheidungsgrund.

Mir kommt es auch vor, dass es heutzutage umgekehrt läuft. Erst Kind kriegen, dann ein Haus bauen, dann heiraten. Und am Ende sind beide hoch verschuldet und streiten sich ums Kind und das Haus.


Jarra002 
Beitragsersteller
 16.07.2024, 14:40

Würden das Haus und das Kind den Erhalt der Familie gewährleisten?

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Kerstin002  16.07.2024, 14:43
@Jarra002

Nein, aber die umgekehrte Reihenfolge. Erst ausleben, dann heiraten, dann Haus bauen, dann Kind kriegen. Haus und Kind könnte man noch tauschen in der Reihenfolge, aber ich habe das Gefühl viele leben sich in jungen Jahren nicht mehr richtig aus. Und dann fällt auf, oh, ist ja doch nicht der richtige Partner und ich habe dies, das, jenes verpasst. Dann wird betrogen, dann fliegt alles auf, Krise, usw.

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Als erstes weil es legal ist und gesellschaftlich immer mehr anerkannt ist.
Und das ist gut.

Der weitere Punkt wird sein, dass sich Lebensumstände eben verändern und aus dem ursprünglichen Winning-Team geht sowohl der "Winning" Aspekt verloren als auch der Teamgedanke. Passiert.

Manche finden auch einfach nicht einen Partner der auf vielen Ebenen Kompatibel ist bzw stellen das erst nach einigen Jahren fest.

Aber die beiden zuletzt genannten Gründe gab es schon immer. Nur durch patriarchale Strukturen hat man dann halt unglücklich weitergemacht.

Die Untreue ist da nur ein Sympthom eben dieser Punkte.


Jarra002 
Beitragsersteller
 16.07.2024, 14:32

Kann man nach deiner Antwort sagen, dass die patriarchale Gesellschaft die Erhaltung der Familie schützt (Glücklichkeit oder Zufriedenheit ungeachtet)

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Das ist für die meisten Paare eine Sache, auf die sehr heftig und sehr emotional reagiert wird und die sehr oft einfach auch nicht bearbeitet und verziehen wird.

Andere Unzulänglichkeiten des Partners werden eher schon mal hingenommen und da sammelt sich der Unmut nur langsam an, aber bei Fremdgehen gibt es meist eine sofortige Explosion.

Weil Untreue oft nur ein Symptom ist, dass etwas ganz anderes in der ehe nicht stimmt.