Warum ist Mathe ein Hassfach?

3 Antworten

Mathematik erfordert ganz andere Denkstrukturen, als Kinder bisher benötigt haben, wenn sie mit Rechnen (Arithmetik) und später auch tiefergehenden Zweigen der Mathematik konfrontiert werden, und die Lehrpläne in den meisten Ländern scheinen dem keine Rechnung zu tragen.

Wenn ein Mensch gezwungen wird, etwas zu tun, was er nicht kann, und dann auch noch dafür getadelt wird, dass er es nicht oder nicht richtig getan hat, ist es nur natürlich, wenn er diese Tätigkeit oder diesen Aufgabenbereich hasst.

Und wenn man einmal abgehängt ist und dazu noch gelernt hat, das Fach zu hassen, ist es praktisch unmöglich, wieder aufzuholen.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobby, Studium, gebe Nachhilfe

AidenNeufeld  03.09.2022, 12:14

Das liegt wohl daran, dass Kinder Mathe meistens nicht logisch finden, da auf einmal irgendwelche Formeln ohne Sinn und Alltagsbezug vom Himmel fallen. Wenn man sich dann mit Beweisen und so beschäftigt, wird das ganze automatisch logischer. Und je mehr man versteht, desto mehr mag man das Fach. Zumindest meistens

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PWolff  03.09.2022, 12:25
@AidenNeufeld

Stimmt, Mathematik ist ein "Glasperlenspiel" mit willkürlichen abstrakten Regeln.

Wenn man nicht gerade eine ganz spezielle Begabung hat, ist die Anschauung für das Verständnis unverzichtbar, zumindest bevor sich ein Verständnis ("Gefühl") für abstrakte Regelwerke (und ihren Sinn) entwickelt hat. Vermutlich muss man an dieser Stelle wesentlich behutsamer vorgehen.

Hinzu kommt, dass viele Fahigkeiten bei "animalia" (dem Deutschen fehlt ein gängiges Wort für "Beseeltes", das Menschen und Tiere gleichermaßen umfasst) "reifen" (Begriff aus der "Ethologie"): sie sind angeboren, stehen aber erst ab einem gewissen Entwicklungsstand zur Verfügung; nachgewiesen etwa beim Flugvermögen der Vögel.

Bei einem typischen "Nesthocker" wie dem Menschen ist es kein Problem, wenn bestimmte Fähigkeiten erst zu unterschiedlichen Zeitpunkten zur Verfügung stehen. Dummerweise kann (oder will?) die schulische Bildung hierauf keine Rücksicht nehmen.

(Was mich persönlich betrifft, war ich im abstrakten Denken meinen Altersgenossen ca. 2 Jahre voraus, in der Körperkoordination zwei Jahre hinterher, worauf sich meine Liebe zur Mathematik und mein Hass gegenüber dem Sport zurückführen lassen dürften.)

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Mathe ist kein Lernfach, in dem Fakten auswendig gelernt werden, sondern es müssen Zusammenhänge verstanden und Lösungen erarbeitet werden. Es gibt keine Lösungsvielfalt, sondern man muss auf den Punkt kommen. Zudem baut Mathe aufeinander auf. Wer nach einem Schuljahr glaubt, bisherige Themen abhaken zu können, irrt. Grundlagen wie Bruchrechnen, Algebra, Potenzrechnung, Trigonometrie etc. kommen in späteren Anwendungsaufgaben immer wieder vor.

Es gibt bereits in jungen Jahren Wissens- und Verständnisunterschiede. Einigen fällt Mathe leicht, anderen nicht. In der Schule muss ein Programm durchgezogen werden; es fehlt bei der Klassenstärke die Zeit, auf individuelle Verständnisunterschiede einzugehen. Wer in das Raster nicht passt, hat Probleme und eine Abwärtsspirale wird in Gang gesetzt. Und da kommt man ohne individuelle Unterstützung - die ist aber möglich - nicht raus.


sarah3  03.09.2022, 13:14

Schulamtes kommt mit extrem wenig regeln aus

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Das muss subjektiv an dir liegen. Mir jedenfalls hat Mathe wirklich immer Spaß gemacht.