Warum ist der Außenhandel für die Bundesrepublik von großer Bedeutung?

5 Antworten

Das Bruttoinlandsprodukt kann verwendet werden als Konsum (Haushalte), Investitionen (Unternehmen), durch den Staat und durch den Export. Der Export ist also eine Möglichkeit, die erbrachten Leistungen zu verkaufen. Das hat Auswirkungen auf die Konjunktur, auf Beschäftigung u.a.

Wir leben davon, dass Leute in aller Welt unsere Waren kaufen: Wenn sie das nicht tun, geht es uns wie einem Einzelhändler, der zu wenig Kundem hat: Er hat zu wenig Einnahmen und muss seinen Laden schließen. Für Deutschland bedeutet das: Die Unternehmen können ihre Produkte nicht verkaufen, produzieren entsprechend weniger, entlassen einen großen Teil ihrer Leute und machen schlimmstenfalls zu. Die Folge: riesige Arbeitslosigkeit. Unser Binnenmarkt - also das, was wir in Deutschland selbst verbrauchen - kann das nicht ausgleichen, zumsl die leute dann ja nicht mehr, sondern weniger konsumieren.

Weil Deutschland ein ziemlich rohstoffarmes Land ist. Wir brauchen den Außenhandel, damit wir Rohstoffe, z.B. Gas und Öl, aber auch Erze usw. im Ausland kaufen können. Deutsche Urlauber bringen große Summen ins Ausland. Diese Summen fließen wieder zurück, wenn das Ausland wieder bei uns Waren kauft. Ohne den Außenhandel wären wir ein armes Land wie Länder die keine Rohstoffe haben und keine Waren anbieten können.


berkersheim  26.05.2011, 13:24

Zusätzliche Empfehlung: Nur mal mit offenen Augen durch ein Kaufhaus oder ein Einkaufszentrum gehen und registrieren, wieviele Waren für unseren Wohlstand aus dem Ausland kommen, vom Kaffee, Kakao bis zu Fisch und Waren 'made in China' oder 'made in sonstwo'. Das könnten wir uns alles nicht leisten, wenn wir dazu nicht im Austausch Waren ins Ausland verkaufen würden. Dass Griechenland pleite ist, bedeutet, sie können sich keine Waren aus dem Ausland mehr leisten, keine Energie (Benzin und Diesel), keine elektronischen Geräte, keine Autos - außer landwirtschaftlichen Produkten fast gar nichts mehr, weil sie kaum etwas selbst produzieren.

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giggakalli  27.05.2011, 14:38
@berkersheim

Problematik der Ungleichverteilung. entweder: die "Griechen dieser Welt" konsumieren allesamt nur noch soviel, wie sie sich leisten können - dann bricht DORT die Wirtschaft ein (s. Griechenland: http://www.querschuesse.de/?s=griechen&submit= ) ... und natürlich auch bei den Exportnationen - da sich die "Griechen dieser Welt" unsere schönen Produkte nicht mehr leisten können ... oder: die Ungleichverteilung wird aufgelöst - oder durch Umverteilung gelöst.

Um zurück zum Thema zu kommen: der Außenhandel als Bestandteil der globalen Arbeitsteilung ist gut und wichtig; aber: die Ungleichverteilung führt in die Überschuldungs-Sackgasse.

** um dem Jargon aus dem Monopoly-Beispiel beizubehalten.

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wolfgang11  27.05.2011, 18:33
@giggakalli

Die Überschuldungs-Sackgasse ist nicht die Ursache der globalen Arbeitsteilung. Es ist die Politik der Banken. Der normale Menschenverstand sagt sich, wenn ich jemand Geld geliehen habe, gebe ich ihm nicht zusätzliches, solange er nicht in der Lage ist, seine Schulden zu begleichen. Die Banken hingegen haben den Griechen immer weitere Kredite zu immer höheren Zinsen gegeben. Die Griechen haben damit gut gelebt. Aber selbst wenn sie jetzt den Gürtel immer enger schnallen, werden sie die Schulden nicht zurückzahlen können, oder die gesamte Wirtschaft bricht zusammen. Jetzt muß ein Rettungsschirm her, für den letztendlich alle Steuerzahler bürgen. Nur die Banken, die die ganze Misere verursacht haben, bleiben außen vor.

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wieso findest Du da nix? Wikipedia zu "Außenhandel": http://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fenhandel

Zitat: "Industrialisierung, verbesserter Transport, Globalisierung, multinationale Unternehmen und Outsourcing haben eine große Auswirkung auf das internationale Handelssystem. Zunehmender internationaler Handel ist von entscheidender Bedeutung für die Fortsetzung der Globalisierung. Der Außenhandel ist eine wichtige Quelle für wirtschaftliche Einnahmen vieler Länder. Ohne Außenhandel wären Nationen auf die innerhalb ihrer eigenen Grenzen produzierten Waren und Dienstleistungen beschränkt."

Und in Deutschland hat sich eine starke exportorientierte Industrie etabliert - jeder 4. Arbeitsplatz in DE hängt am Export. Zitat destatis: "Der expandierende deutsche Außenhandel gab der Beschäftigung im Zeitraum von 1995 bis 2006 einen kräftigen Impuls: 8,9 Millionen Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland waren 2006 vom Export abhängig. Das waren fast 23% aller Erwerbstätigen. 1995 arbeiteten nur etwa 15% der Erwerbstätigen für den Export. Etwa die Hälfte der vom Export abhängigen Erwerbstätigen produziert heute Waren, die andere Hälfte Dienstleistungen" (Pressemitteilung Nr.378 vom 18.09.2007)

daß diese Exportabhängigkeit wie ein Damoklesschwert über unserer Gesellschaft hängt. wird dabei allerdings gerne ausgeklammert. -> brechen diese Exporte ein - weil z.B. die Chinesen gleichwertige Produkte billiger anbieten (was der langfristige Trend ist), oder -ganz aktuell- die Verschuldung in den Abnehmerländern derart hoch ist, daß diese sich keine deutschen Produkte mehr kaufen können, dann trifft dies Deutschland besonders hart.

Des weiteren entsteht in Deutschland noch die Problematik der andauernden Exportüberschüsse (d.h.: es werden ständig mehr Leistungen aus dem Lande geschafft, als wieder rein kommen. Bei den Abnehmerländern entstehen dadurch Schulden. Als anschauliches Beispiel könnte man hier eine Runde Monopoly spielen - 5 Spieler sitzen am Tisch, und den Spielern Deutschland und China gehören quasi alle Straßen (mit Hotels bebaut)- während die Spieler USA, England und Frankreich (fast) nichts besitzen. damit das Spiel nun funktioniert, muß was passieren? Richtig: die "Spieler" mit den Hotels(= die Exportnationen) müssen laufend Kredit geben, damit die anderen Spieler sich den Aufenthalt auf den Hotels (=Konsum) leisten können. das Resultat ist bekannt: totale Überschuldung der einen (USA, England, Spanien, Griechenland)- einen riesen Berg von wertlosen Schuldzetteln bei den anderen (China, Deutschland, Japan).

Die Ursache der ganzen Misere sind also die Ungleichverteilung des Produktivkapitals in Kombination mit der Umverteilung über Kredit. (ein Lösungsansatz wäre ein "kapitalertragfinanziertes bedingungsloses Grundeinkommen" - damit sich die Nachfrage vom Ausland ins Inland verlagert, und nicht mehr "auf Pump" finanziert werden muß.)

deutschland is das größte exportland europas & steht da durch finanziell relativ gut da..durch das große export geschäft sind waren aus deutschland in aller welt gefragt und sorgen somit für stetige ankurblung des geschäfts