Warum ist daß Wort "Eskimo" politisch nicht korrekt?

12 Antworten

Das ist mir neu, habe sowas noch nie gehört.

Ich habe dazu selber immer wieder recherchiert und, auch wenn diese Frage zeitlich schon etwas zurückliegt, etwas dazu schreiben. Ich habe in mehreren Artikeln herausgefunden, dass diese vermeintliche Übersetzung "Rohfleischesser" schon längst widerlegt wurde und Eskimo eigentlich von einem Wort für "Schneeschuhflechter" abgeleitet wurde. Somit gilt es im Ursprung nicht als beleidigend.

Ja, Eskimo wurde auch von Kolonisten als Sammelbegriff für indigene Menschen in Alaska, Nord-Kanada, Nord-Sibirien und Grönland verwendet, das kann man natürlich kritisch sehen. Andererseits wurden ja alle Wörter für Bewohner bestimmter Länder mal von irgendetwas abgeleitet und als Sammelbegriff eingeführt. So wie ein Bayer zwar immer ein Deutscher ist, ist nicht jeder Deutsche ein Bayer. Und so sind auch nicht alle indigenen Leute aus diesen Regionen Inuits oder Eskimos. Inuit bezeichnet nämlich auch nur die Leute, die Inuktitut sprechen, und damit identifizieren sich logischerweise auch nicht alle, lehnen dieses Wort ab und erkennen sich teilweise als Eskimo an. (Ein Artikel schrieb etwas davon, dass sich die meisten mit dem Wort für "Mensch" in ihrer Sprache bezeichnen, was natürlich unterschiedlich ist, genau weiß ich es aber als deutsche Kartoffel natürlich nicht.) Ich glaube es kommt einfach sehr auf den Kontext, individuelle Interpretation und unterschiedliche Sensibilität an. In Nordamerika ist es wahrscheinlich teilweise kritischer solche Wörter zu verwenden, nachdem dort auch eine Verfolgung dieser Menschen stattfand, im Gegensatz zu Deutschland.

Ich persönlich weiche einfach oft auf "indigene Völker von [Herkunftsland]" aus, damit ist man denke ich am sichersten unterwegs. Die Bezeichnung Eskimo an sich ist aber nicht zwingend falsch.

Woher ich das weiß:Recherche

Ja, das liegt tatsächlich an der Übersetzung...Es bedeutet meines Wissens Rohfischfresser. Ich denke mit diesem Wissen kann man auch versuchen, den Begriff zu meiden und auf Inuit "umzuschulen". Sie empfinden es als wirklich unschön. Wir würden z.B, die Bayern ja auch nicht ernsthaft als Weißwurschtfresser oder die Norddeutschen politisch aktzeptabel Fischköppe nennen...ich denke, darauf kann man dann schon Rücksicht nehmen, auch wenn man es selbst nie böse gemeint hat, aber wenn man es erst einmal weiß, dann ist es eine Sache des Respekts, denke ich... ;D


dgsteyff  14.09.2009, 00:09

Also ich denke nicht, dass es zwangsweise Respektlosigkeit vermittelt, wenn ich in nettem Ton einen Bayern Weißwurschtfritze oder einen Norddeutschen Heringfresser nenne. Kommt ja allemal noch auf den Ton an. Beschimpfen entsteht durch den Ton als aller erstes. Es wäre sicher eine Beschimpfung, wenn ich jemanden etwas Nettes ins Gesicht brülle, wo der aus der Situation heraus weiß, dass es nicht nett gemeint ist (z.B. "Hab mich doch gern!")

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"Eskimo" ist eine Fremdbezeichnung, d.h., nicht von den Völkern um den Polarkreis selbst gewählt. "Eskimos" verwenden diesen Begriff nicht.

Im übrigen gibt es in diesen Gegenden weit mehr Völker als nur die Inuit - hab ich mal in einer lange vergangenen Ethnologie-Vorlesung gehört.

Das Wort Eskimo ist zumindest was Speiseeis anbelangt, leinesfalls politisch oder sonstwie inkorrekt. Außerdem ist auf diese übertriebene politische Korrektheit sowieso nur zu k......!