Warum hatten Preußische Züge zwei Schraubenkupplungen?

1 Antwort

Ich sehe nur eine?

  • Zughaken (= den Zug/die Kraft aufnehmend)
  • unterm Zughaken hängt die Lasche
  • an der Lasche ist die Spindel mit Schlegel
  • an der Spindel ist der Bügel, welcher am Gegenwagen eingehängt wird
  • Der Bügel ist in Ruheposition an einer Halterung am Wagen untergebracht.

Beachte! Beide Wagenseiten haben in der Regel nicht nur einen Kupplungshaken sondern auch einen Bügel! Im gekuppelten Zustand wird aber nur ein Bügel gebraucht, der des anderen Wagens bleibt in seiner Ruheposition verstaut.

Sieh‘ Dir mal diese Bild hier an:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schraubenkupplung

Links ist aufgelegt, rechts henkt unterm Haken am Wagen.


Wissenselch 
Beitragsersteller
 09.07.2024, 16:22

Hab es rausgefunden es ist ein Notzughaken der bis 1920 verwendet wurde, in diesen wurde die 2. Kupplung eingehangen und bei einer Trennung hatte man ein die 2 Kupplung die spannte

0
MacMadB  09.07.2024, 16:38
@Wissenselch

Ah, sieh‘ einer an: Das war in der Vor-Bremsleitungs-Zeit.

1
Chemnitzer13  10.07.2024, 11:16

Hat dieser Notzughaken auch etwas mit den beiden Ketten zu tun, die man manchmal an ganz alten Wagen sieht (trotz Schraubenkupplung)?

0
Carsten1  10.07.2024, 21:24

Eigentlich kenne ich das auch nicht anders. Der wichtigste Unterschied zu den "alten Preußen", aber nicht nur die, zu heute ist wohl, dass in der Länderbahnzeit Anfangs keine durchgehende Zugbremse existierte. Mehrere Waggons im Zug verfügten also über ein Bremserhäuschen, in denen jeweils ein "Bremser" saß oder stand. Auf Pfeifsignale von der Lok wurden die Bremsen angelegt oder gelöst. Bei Güterzügen kam es vor, dass ein Bremser für mehrere Waggons zuständig war, die er jeweils über die Wagendächer erreichte.

Die Kupplungen sind meines Wissens seit je her an jedem Wagen mit Haken und Koppelbügel versehen. Sollte mal eine Kupplung versagen, kann der Zug mit der 2ten Kupplung weiter bewegt werden. Bei den Länderbahnen wurde es ja nicht direkt bemerkt, wenn ein Zugteil abriss. Erst die Blockstellenwärter konnten das bemerken, wenn am Zugende das Zugschluss-Signal fehlte. Dann schlug der Alarm, der folgende Zug musste am Blocksignal halten und es wurde geklärt, wie zu verfahren ist. Der nachfolgende Zug wurde dann gerne damit beauftragt, langsam in den belegtem Block einzufahren und den abgerissenen Zugteil, wenn der nicht entgleist war, vorsichtig in den nächsten Bahnhof zu drücken, wo man sich dann um den darum kümmerte.

0