Warum hat 2,2,3-Trimethylbutan einen höheren Siedepunkt als 2,2-Dimethylpentan?

1 Antwort

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Darauf kann es nur ine Antwort geben, und sie ist ebenso richtig wie sinnleer: Weil die Wechselwirkung zwischen Molekülen des 2,2,3-Trimethylbutans stärker anein­an­der kleben als die des 2,2-Dimethylpentans. Die Siedetemperaturen betragen übri­gens 81 °C vs. 79 °C, also ist er Unterschied sehr gering und fast vernachlässigbar.

Wir wissen also, daß die intermolekularen Wechselwirkungen (=die „Klebrigkeit“) beim 2,2,3-Trimethylbutan einen Hauch stärker sind als beim 2,2-Dimethylpentan. Vielleicht kann man die Frage so umformulieren, ob es irgendein simples Prinzip gibt, mit des­sen Hilfe man diesen Sachverhalt erklären kann, oder sogar voraus­sagen kann, wenn man nur die Strukturformeln kennt.

Wie Du richtig geschrieben hast, sind die beiden Moleküle Isomere, haben also die­sel­be Molekülgröße. Der Unterschied muß folglich anderswo liegen. Am Dipol­mo­ment kann es auch nicht liegen (beide Moleküle haben zwar eines, aber es sollte bei­de Ma­le win­zig sein, wie für Kohlenwasserstoffe üblich), und Wasserstoffbrücken kommen schon gar nicht in Betracht.

Die Molekülform hilft auch nicht weiter. Als Faustregel gilt, daß daß mehr kugel­för­mi­ge Isomer höher siedet als ein langgestrecktes. Oft ist es so, daß eine kürzere Haupt­kette und dafür mehr Seitenketten einen tieferen Siedepunkt ergeben, weil das Mole­kül da­durch kompakter (≈kugeliger) wird. In unserem Beispiel ist es aber genau um­ge­kehrt, wenn auch nur um einen sehr kleinen Betrag.

(Das eher symmetrische 3,3-Dimethylpentan siedet bei 86 °C, also entspricht es der Er­war­tung. Dummerweise war das aber nicht gefragt)

Kurzzusammenfassung: Mir fällt keine gute Erklärung für diesen Unterschied in den Sie­de­pun­kten ein, außer, daß er sowieso nur winzig ist und daher ignoriert werden kann. Aber vielleicht fällt noch wem was Besseres ein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik