Warum haben viele vorallen sozial schwache Paare, 2 oder 3 Kinder, wenn diese schon beim 1 Kind finanziell, und bei der Erziehung maßlos überfordert sind?

6 Antworten

Ich könnte mir vorstellen, dass Leute, die sozial schwach sind, eher dazu neigen, schlechter langfristig planen können und ebenso einen schlechteren Umgang mit Geld haben.

Im Falle vom Kinder bekommen wird dann über solche Aspekte weniger oder gar nicht nachgedacht.

Nur meine Vermutung. Das muss auch übrigens gar nicht immer schlecht sein. Manchmal ist es besser, Dinge einfach zu machen als immer alles zu überdenken.

Vielleicht wollen sie nicht verhüten oder wollen möglichst hohe Sozialleistungen

also eig ist es absolut stumpide, mehr Freizeit, mehr Sex, mehr Unfälle, auch sozial schwache Frauen treiben ned unbedingt gerne ab. Oder es wird weniger drauf geachtet geht auch.

Was meinst du mit „sozial schwach“? Ich glaube du verwechselt die Bezeichnung mit „ökonomisch schwach“. Wer wenig Geld hat, ist deshalb nicht automatisch weniger sozial und umgekehrt.

Zum Glück ist es nicht an finanzielle Bedingungen geknüpft, ob man Kinder haben kann bzw. "darf" oder nicht.

Dann vermischst du hier erneut voneinander unabhängige Sachverhalte: Warum sollten Eltern mit weniger Geld automatisch überfordert sein?

Es gibt fantastische arme Eltern und ebenso "unfähige" reiche Eltern. Natürlich hat man mit Geld oft mehr Möglichkeiten. Der Kern eines von Geborgenheit geprägten Eltern-Kind Verhältnisses und ist jedoch Liebe, Engagement und Vertrauen.

Von daher finde ich, dass Dein Kommentar viele Eltern zu Unrecht diskriminiert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium, persönliche Erfahrung

Ich mache mal ein Beispiel:

Ich würde sagen, ich und meine Frau verdienen beide ganz gut. Wir haben uns erst kürzlich eine Immobilie gekauft und damit wir uns diese Immobilie leisten können, brauchen wir zwei Gehälter. Außerdem haben wir ein Kind (1 Jahr alt). Das Kind muss bald in die Kita gehen, damit meine Frau wieder arbeiten kann. Wenn meine Frau wieder arbeiten geht, werden wir fast 800€ Kita-Gebühr zahlen. Wir wünschen uns auf jeden Fall noch ein zweites Kind. Ich würde aber sagen, obwohl wir beide sehr gut verdienen, werden wir uns ein drittes Kind nicht leisten können. Bzw. wir könnten unseren Lebensstandard mit einem 3. Kind nicht halten.

Das Problem aus meiner Sicht ist: Wohnraum ist in DE sehr teuer. Kinder-Betreuung ist in DE sehr teuer. Und Elterngeld ist auf 1800€ gedeckelt. Das heißt egal wie viel du verdienst: Du bekommst maximal 1800€ Elterngeld pro Monat. (Was je nach Wohnort und Lebensstandard nicht gerade viel ist.) Außerdem bekommt man die 1800€ Elterngeld höchstens 1 Jahr lang (bzw. 14 Monate, wenn beide Eltern Elternzeit nehmen). Wenn eine Mutter z.B. 2 Jahre lang zuhause bleiben will, dann bekommt sie maximal 900€. Ich habe aktuell ein 1-Jähriges Kind und ich finde dass das schon ganz schön früh ist, ihn in die Kita zu geben.

Ich glaube wir können uns ein zweites Kind nur leisten, in dem wir vorher darauf sparen so, dass 1 bis 2 Jahre mit deutlich weniger Einkommen machbar bleiben.

Wenn man allerdings Sozialhilfe-Empfänger ist, dann spielt das keine Rolle. Die Wohnung bekommst du bezahlt. Und wenn man mehr Kinder hat, dann bekommt man auch eine größere Wohnung. Und Kita-Gebühren übernimmt auch der Staat. Außerdem arbeitet man ja nicht - man kann also auch ganz easy 2 oder 3 Jahre lang auf das Kind aufpassen. Man muss nicht groß planen, wie das mit den Finanzen klappt - es wird nicht schwieriger mit mehr Kindern. Deshalb glaube ich, dass für Sozialhilfe-Empfänger das Thema sehr viel unbeschwerter ist.
Ich glaube aber trotzdem, dass es sich lohnt arbeiten zu gehen.


Lillieth94  28.10.2024, 17:48

Ich habe im Rahmen meiner Arbeit mit vielen Eltern im SGBII-Bezug zu tun und kann Dir versichern, dass das alles andere als "unbeschwert" ist.

Die Menschen leben aufgrund ihrer Mangellage in ständiger Anspannung und Existenzängsten. Niemand bezieht Leistungen, damit er ein "unbeschwertes" Leben hat.

ivenoidea  29.10.2024, 07:37
@Lillieth94

Dann hast du wohl meine Antwort nicht richtig gelesen oder nicht richtig verstanden.
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass Sozialhilfe-Empfänger ein unbeschwerteres Leben haben oder dass sie für ein unbeschwertes Leben Sozialhilfe empfangen.
Ich habe gesagt, dass das Thema Kinder-kriegen unbeschwerter ist, weil durch ein weiteres Kind keine wirklichen finanziellen Nachteile entstehen.

zetra  07.10.2024, 10:45

Es ist also ein Wohlstandsgefälle, was letztlich allerdings dazu führt, das eine geringe Fertilität von 1,35 Kinder in DE, zur Vergreisung der DE Bevölkerung führt.