Warum haben LKW-Fahrer eigentlich so viel Stress?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Stress machen die Zeiten und der Verkehr. Als Fahrer muss ich meine Tour so planen, dass es passt. Häufig wird mit Zeitfenstern gearbeitet. Verpasst du dein Zeitfenster, stehst du solange, wie es dem Lagerarbeiter gefällt. Da kannst du durchaus schonmal mehrere Stunden stehen. Und dann hast du immer im Hinterkopf, dass deine nächste Ladung nur bis 16 Uhr bspw geladen werden kann. Aber es ist nicht nur das. Es ist auch die Parkplatzsuche. Wenn du keinen Parkplatz mehr findest, stehst du irgendwo, ohne Dusche, ohne Toiletten, denn du musst dich an die Lenk- und Ruhezeiten halten. Tust du das nicht und wirst erwischt, kostet dich das bares Geld. Wirst du geblitzt, kostet es dich Geld. Fährst du Strecken, die für Lkw verboten sind, aber deutlich kürzer und schneller, kostet es dich Geld. Das ist der einzige Job, bei dem Geld bezahlen musst, wenn du viel arbeitest. Und das tust du. 12-15 Stunden Tage sind die Regel. 9 Stunden Fahrzeit und den Rest stehst du rum und wartest darauf, dass du an die Rampe darfst. Die Lagerarbeiter sind häufig unfreundlich und überheblich. Was ich mich schon mit so Vögeln streiten musste. Die Pkw Fahrer sind manchmal unter aller Sau. Bremsen dich aus, überholen riskant, scheren kurz vor dir ein....du musst für alle mitdenken. Auch für deine Lkw Kollegen, denn da gibt es auch so Spezialisten. Den Zusammenhalt von fruher gibt es heute schon lange nicht mehr. Heute heißt es jeder gegen jeden. Und der Verkehr in Deutschland tut sein übriges. Baustellen, Staus, Unfälle und schlecht geräumte Straßen drücken aufs Nervenkostüm. Und findest du abends trotzdem einen Parkplatz auf einer Rastanlage, kostet dich ein Toilettengang einen Euro, duschen 4 Euro, eine Kaffee 5 Euro und Essen ist quasi gar nicht bezahlbar.

Würde es den Fahrermangel nicht geben, könnte man das als Fahrer viel besser machen. Da es den Mangel aber gibt, wird gerade deswegen noch mehr von den Fahrern verlangt.

Und weil so viel von ihnen verlangt wird, kontrolliert eben auch die Autobahnpolizei regelmäßig, ob die Fahrer auch genug Ruhepausen eingelegt haben. Dies ist an diesen bekannten "Tachoscheiben" zu erkennen. Haben die Fahrer das nicht befolgt, kann es aufgrund von Unaufmerksamkeit beim Fahren zu lebensgefährlichen Unfällen kommen.

LKW-Fahrer haben Stress, weil sie unter enormem Zeitdruck stehen. Staus, schlechte Planung und enge Lieferfristen sorgen dafür, dass jede Verzögerung Probleme macht. Disponenten setzen oft zusätzlich Druck, und obwohl es Fahrermangel gibt, werden viele Fahrer trotzdem „verheizt“. Dazu kommen gesetzliche Lenk- und Ruhezeiten, die strikt eingehalten werden müssen, aber nicht immer in die Tourenplanung passen. Auch schlechte Infrastruktur, wie fehlende Parkplätze, verschärft die Lage. Am Ende ist der Job also viel mehr als nur „fahren“. Und Fahrer-Mangel bedeutet nicht automatisch bessere Bedingungen.

Viele von denen haben mit Einsamkeit zu kämpfen, deswegen nehmen die auch so oft die Dienste von Prostituierten in Anspruch.