Warum haben in Deutschland speziell arme Familien mehrere Kinder?
Und wenn sie sich doch nicht mal Eines leisten können !?
8 Antworten
Das ist nicht nur in Deutschland so, sondern weltweit.
Kinder werden mit steigendem Wohlstand mehr und mehr zum Luxusgut, das man sich als Freizeitbeschäftigung gönnt oder eben nicht. Je nachdem, ob es einem in den Karriereplan passt, ob es zur Freizeitgestaltung passt... Und z.B. jemand, der seine Karriere priorisiert, wird sich öfter gegen Kinder entscheiden weil diese zu viel Zeit und Energie beanspruchen, die dann nicht für die Karriere genutzt werden können.
Bei ärmeren Leuten stehen Kinder nicht so sehr im Weg... salopp gesagt: Dem Arbeiter (oder gar einem Langzeitarbeitslosen), der sowieso keine großartigen Karriereperspektiven hat, tut es nicht weh wenn Kinder seine Zeit rauben und ihn deshalb bei der Karriereplanung behindern. Er macht so oder so keine Karriere. Also entscheidet er sich nicht zugunsten seiner Karriere bewusst gegen Kinder.
Weil Reiche zu eingespannt sind um zu kapieren das Kinder eine große Bereicherung sein können.
Der Kapitalismus macht einzelne Menschen exorbitant reich und nicht die Kinder die Menschen arm oder arme Menschen kinderreich.
Früher hatten Familien normalerweise sehr viele Kinder. Das ist der eigentliche Normalzustand. Der endzeit-gier Kapitalismus ist die Entartung.
Umgekehrt wird ein Stiefel draus: Menschen entscheiden sich für viele Kinder (was ist VIEL?), damit sie sich dann als dumm, faul und arbeitscheu beschimpfen lassen müssen. Ich befürchte, es ist umgekehrt. Man wird arm, WEIL man viele Kinder hat - und das ist ein echtes Armutszeugnis für ein reiches Land wie Deutschland.
Alle schreien, dass uns Arbeitskräfte fehlen, der demografische Wandel killt unser Rentensystem und die Bevölkerung ist voll überaltert.
Ich verstehe junge Menschen, die sich gegen (mehrere) Kinder entscheiden, weil sie nur wenig Unterstützung finden, auch in finanzieller Hinsicht. Und wenn man sich dann noch beschimpfen lassen muss als zu blöd zum Verhüten und nur möglichst viel Kindergeld kassieren, würde ich es auch lassen.
Weil man als Alleinstehender oder mit einem Kind kaum vom Bürgergeld leben kann. Erst mit mehreren Kindern wird der Betrag annehmbar.
Kinder sind das größte Armutsrisiko in Deutschland. Vielleicht sind sie arm, eben weil sie Kinder haben. So könnte ja auch ein Schuh draus werden. ;)
Wenn es Familien anderer Kulturen sind, dann ist Kinderreichtum eher typisch für diese Kulturen. In ärmeren Ländern sind viele Kinder Teil der Lebensversicherung der Eltern und so geht es über die Generationen hinweg. So eine Prägung bringt man mit und gibt sie ebenfalls an folgende Generationen weiter.
Bei Familien vieler Kulturen und ebenso bei deutschstämmigen Familien treffen manchmal wenig Bildung und das nicht geringe Kindergeld sowie für die Mütter die Befreiung von der Last, arbeiten gehen zu müssen, aufeinander. Außerdem funktioniert Verhütung nicht nur in Drittländern nicht gut, sondern auch bei Familien hierzulande, wo Bildung nicht die oberste Priorität darstellt.
Sehr gebildete und oftmals wohlhabendere Eltern verlassen sich i. d. R. nicht auf Zahlungen vom Staat, sondern kalkulieren, ob sie sich viele Kinder gut leisten können. Vom Kindergeld profitieren sie ja trotzdem, aber allein damit kann man Kindern kein sorgenfreies Leben ermöglichen.
Aber dann gibt es auch die Familien, die gern mehr Kinder hätten, aber sie sich schlicht nicht leisten können. Denn neben den Finanzen spielt auch der Faktor Zeit eine große Rolle. Kinder zeugen und dann schnellstmöglich wieder in die Kita verfrachten, damit über den Vollzeitjob das Bruttosozialprodukt gesteigert werden kann, verleitet immer weniger potenzielle Eltern dazu, Kinder einzuplanen. Der Druck und die Belastung sind sehr hoch.
Manchmal lieben Eltern es einfach, Eltern zu sein und in einer Großfamilie zu leben. Dann werden eben Kinder gemacht (nach denen die Gesellschaft ja auch ruft ...), ungeachtet der finanziellen Voraussetzungen, die sich ja auch ad hoc verändern können. Es wird schon irgendwie weitergehen.