Warum haben die Menschen geschwiegen?

12 Antworten

Vor allem aus Überzeugung, zum Teil allerdings auch aus Angst.

Andere taten etwas, hielten dies allerdings streng geheim.

Die meisten Deutschen wussten ziemlich genau, was vor sich ging.

Als die Alliierten erst kamen, haben sich natürlich viele als unschuldig und unwissend, als "Mitläufer" betitelt, das stimmte allerdings nicht immer.

Juden galten in Deutschland schon lange vor der Nazi-Zeit als Sündenbock und waren eine diskriminierte Minderheit. Hitler und die NSDAP verstärkten den Hass zusätzlich, indoktrinierten die Gesellschaft, vor allem die Jugend durch HJ und BDM.

Jüdische Betriebe (Geschäfte, Arztpraxen, Handwerksbetriebe...) wurden gemieden und viele gingen schon insolvent bevor sie verboten wurden.

Zudem wurden Juden selbst vor den ersten Nürnberger Gesetzen bereits auf offener Straße angefeindet, zum Teil gewalttätig.

Durch die Nürnberger Gesetze wurde das alles nur weiter verstärkt.

Auch in Kirchen (Deutsche Christen) wurden die "Rassegesetze", sowie der Judenhass und die nationalsozialistische Ideogie propagandiert.

Alle wussten zu dem Zeitpunkt, dass es für Juden schlimm werden wird!

Es war immer die Rede von einer "Endlösung", wie man mit den Juden umgehen sollte, damit sie nicht weiter die deutsche Gesellschaft schädigen könnten. Denn viele Deutsche gingen (und gehen!) davon aus, dass sie genau das taten, was natürlich nur ein Narrativ war.

In der Reichspogromnacht wurden bereits viele Juden ermordet, gefoltert und verhaftet (Bspw. Richard Merländer).

Dass die Nazis den Juden gegenüber gewaltbereit waren, war den Deutschen also immer klar!

Auch gab es zu dem Zeitpunkt bereits "Arbeitslager", die später zu Konzentrationslagern wurden.

Es gibt KEINE bekannten Fälle von Menschen, die unfreiwillig in Konzentrationslagern gearbeitet haben!

Wer im KZ gearbeitet hat, wollte das so. Es gab keine Gefahr, die bei einer Weigerung gedroht hätte. Es gab keinen Zwang für Deutsche, in einem KZ zu arbeiten.

Was allerdings viele Deutsche wohl tatsächlich nicht wussten oder zumindest nicht begreifen konnten, war das Ausmaß. Dass tatsächlich mindestens 6 Millionen Juden ermordet wurden und mit welcher Brutalität vorgegangen wurde.

Die wenigsten wehrten sich dagegen, die meisten folgten der Ideologie sogar mit Überzeugung.

Woher ich das weiß:Hobby – Politikinteressiert & -informiert!

Ralf55483  02.04.2023, 16:37

Genau aus diesen Gründen, mußte meine Oma und meine Opa mit meiner Mutter und ihre beiden Geschwister, Schwester und Bruder, Deutschland verlassen, um nach England zu emigrieren um der Naziherrschaft zu entgehen.

Das alles geschah 1938 kurz bevor, viele Länder, die Grenzen für jüdische Menschen geschlossen haben

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Am Anfang waren die meisten begeistert vom Aufschwung, den das Land ihrer Einschätzung nach nahm. Als es dann ernst wurde, war es dann meistens auch schon zu spät noch was zu sagen.

In Erinnerung ist besonders das Zitat des evangelischen Theologen Martin Niemöller geblieben:

Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.

Nicht sicher, aber vielleicht.

-nicht eingesehen sich einzusetzen für etwas und sich in Gefahr bringen.

-haben z.b Juden als Sündenbock gesehen und für alles was schief lief die Schuld gegeben.

-hatten Vorteile durch die NSDAP.

-haben es verharmlost und weggesehen

-usw

Wenn drei Schergen vor deiner Tür stehen (echte Kanten und bewaffnet) und dir Gewalt androhen, wenn du etwas sagst. Was würdest du tun? Ich würde versuchen, die Ideologie nicht zu bestätigen - jedoch würde ich eher schweigen, als mich fast zu Tode prügeln zu lassen.

Wer etwas gesagt hat, wurde abgeholt. Also Angst und Terror.

Die Spitzel waren überall. Dein Nachbar konnte es sein, der Chef, der Kollege, jeder.