Warum haben Arme so viele Kinder?

14 Antworten

Warum haben Arme so viele Kinder?

  1. Kinder sind seit alters her die "Rente". Je mehr Kinder man in die Welt setzt, auf desto mehr Schultern wird die Versorgung der Eltern verteilt. Das ist gerade in armen Gegenden sinnvoll, denn wenn jeder nur ein winziges bisschen von "fast Nichts" abgeben muss, funktioniert's besser, als wenn ein Kind die Hälfte von "fast Nichts" abgeben muss.
  2. Abgesehen davon ist die Kindersterblichkeit in armen Gegenden sehr hoch. Je mehr Kinder man also hat, desto mehr Kinder erreichen das Erwachsenenalter ... und dann: siehe Punkt 1
  3. Darüber hinaus ist "Verhütung" ein Merkmal der Selbstbestimmung der Frau. Je weniger - gesellschaftlich und persönlich - emanzipiert die Frau ist, desto höher ist folglich auch die Geburtenrate.

Sind die Kinder nicht vielmehr eine zusätzliche Belastung? 

Anders als in Helikopter-Gesellschaften sind Kinder in ärmeren Gesellschaften weniger Last als Nutzen. Sie müssen oft schon in sehr jungen Jahren in der Familie helfen oder sogar eigenes Geld verdienen und damit zum Lebensunterhalt beitragen. Dabei gilt in der Regel: Je ärmer die Familie, desto früher muss das Kind zum Lebensunterhalt beitragen. 

Tchibo/Eduscho hat beispielsweise davon über viele Jahre profitiert, denn auf ihren Kaffee- und Kakao-Plantagen in Afrika, Mittel- und Südamerika ließen sie auch 6-Jährige für ein paar Dollar in der Woche arbeiten und nannten das dann "human". Schließlich verdienten die Eltern (die auch auf den Plantagen arbeiteten) ja nicht genug für den Lebensunterhalt. Also sei es nur "vernünftig", wenn Kinder den Rest dazu beitragen. Heute behauptet der Konzern, dass er derartiges nicht mehr mache; lässt aber seit dem Skandal keine Kontrollen mehr zu...

Auch Apple, Samsung und Sony gehören laut Amnesty International zu den Konzernen, die bis heute von Kinderarbeit profitieren. So arbeiten etwa 7-jährige Kinder in Kobalt-Bergwerken, die Rohstoffe für die Konzerne abbauen.

Und auch Aldi wird nachgesagt, dass etwa bei der Produktion von Ananas, Bananen, Baumwolle, Gewürzen, Kaffee, Kakao, Orangen, Shrimps, Tabak, Tee, Zucker, Salz und Textilien von Kinderarbeit profitiert wird.

... um die Liste nicht zu lang werden zu lassen: Hier findest du eine Aufstellung von Konzernen, die mehr oder weniger keine Probleme mit Kinderarbeit haben  http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/firmen/firmenliste/ 

Alle wesentlichen Argumente wurden bereits vgenannt, ich komm zu spät um die maßgeblichen Gründe zu nennen, andere waren mir zuvor. Bleibt nur noch ein kleiner Hinweis: nicht nur die Armen hecken Kinder wie die Weltmeister, auch die Reichern sind da recht tapfer. Die wenigsten Kinder werden von der Mittelschicht zur Welt gebracht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

ui ui.. ich will nur kurz ein paar gegen Gedanken zu den anderen Kommentaren aufbringen, da die meisten hier ja meinen Kinder seien nur Altersvorsorge, Arbeitskräfte oder Sexunfälle... danach müssten die Familien ja regelmäßig 10+ Kinder haben... na da sagen die Statistiken sicher etwas anderes.

Es hat sicher kulturelle Hintergründe. Kinder haben in anderen Gesellschaften einen ganz anderen Stellenwert. Mit dem Aufkommen der ökonomischen Selbstbestimmung, des Konsum und Reichtums sind in westlichen Gesellschaften die Geburtenraten zurück gegangen. Während früher Kinder noch Glück und einen Lebenssinn stifteten, sind es heute der neue Flachbildschirm, das Smartphone und das Erreichen der persönlichen Ziele. Es herrscht ein ganz anderes gesellschaftliches Bild und die Möglichkeiten sind ganz andere. Die Eltern lieben ihre Kinder genau so, wie in anderen Gesellschaften auch. 

Sicher spielt die Absicherung im Alter eine Rolle, jedoch geht es in armen Ländern oft erstmal ums überleben. Wenn ich viele Kinder habe, muss ich die vor allem in den jungen Jahren auch erst einmal durchbringen. Bis diese sich selber und andere ernähren können, vergeht eine ganze Weile. 

Übrigens war unser Rentensystem auch mal so aufgebaut, dass es nur funktioniert, wenn genügend junge Leute da sind, die arbeiten. Das individuelle Altersrisiko wurde durch die staatliche Rente vergesellschaftet. Das System ist das gleiche. Nur funktioniert es nicht, wenn die Leute zu wenig Kinder bekommen.

Hallo,

das hat zwei Hauptursachen:

  • Religiöse Gründe, zum Beispiel Verbot von Verhütung durch Religion
  • Kinder stellen Altersversicherung dar, wenn keine Rente existiert

Grüße, Julius

Erstmal herscht dort oftmals weniger Aufklärung, da dort leider nicht alle die Möglichkeit haben zur Schule zugehen. So kommt es deutlich häufiger auch zu ungewollten Schwangerschaften.

Dies ist aber nicht der einzige Grund. Manche Familien bekommen dort auch viele Kinder, damit diese z.B. bei der Landwirtschaft o.ä. helfen können. Arme Familien können sich dort meist keine bezahlten Arbeitskräfte leisten.

Diese Kinder gehen dann oft wiederum nicht zur Schule und es kommt zu einem Teufelskreis der sich weiter fortsetzt.