Warum gibt es keinen vorgefertigten Unterricht?
Ich präzisiere:
Warum gibt es nicht (wenigstens in EINEM Bundesland) für jede Jahrgangsstufe jeder Schulart zumindest ein "Ganzjahresunterrichtspaket", das mitsamt Materialien jeder Lehrkraft jeder Jahrgangsstufe an jeder Schule zur Verfügung steht?
Unsere Kultusministerien bekommen einen Batzen Geld dafür, immer neue Lehrpläne und Verordnungen rauszubringen, aber konkretes Material für die Umsetzung gibt es nicht.
Wir hatten heute eine Fortbildung zum Unterricht mit sog. Lernleitern. Tolles Konzept, aber die Seminarleiterin hat gesagt, dass es Jahre dauert, bis man sich das materiell aufgebaut hat. Warum? Warum soll jede Schule und jede Lehrkraft immer selbst das Rad neu erfinden?
Es ist auch mega hinderlich bei Personalwechsel. Geht die Lehrkraft, geht auch saemtliches Know-How und Material an der schule verloren. Wäre bspw. die Lernleiter eine landesweit standardisierte Unterrichtsmethode, für die z.B. verbindliche materielle, räumliche und personelle Anforderungen definiert sind (pro X Schüler Y Räume und (Assistenz)Lehrkräfte, dazu außerdem das ganze Paket an Materialien mitsamt zugehörigen Unterrichtsverlaufsplänen), dann könnte der Betrieb einfach so trotz Fluktuation weiterlaufen. "Der/Die Neue" hat mit demselben Kram vorher schon gearbeitet und derselbe Kram is ja auch an der neuen Schule.
Eigentlich kenn ich die Antwort, oder glaube sie jedenfalls zu kennen. Ich halte unsere KuMis naemlich fuer einen Haufen überbezahlter, fauler Säcke die nur dem politischen Auftrag folgen, unser Bildungssystem kostengünstig zu halten. Die "Kostenexplosion" die auf das Bildungssystem zukaeme, würde man materiell und personell endlich Nägel mit Köpfen machen, würden den neoliberal konservativen Lagern in der Politik überhaupt nicht gefallen. Denn aus Bildung lässt sich ja nicht (unmittelbar) Profit schlagen, im Gegenteil, eine allzu gebildete Bevölkerung stellt am Ende noch kapitalistisch nicht gut verwertbare Ansprüche...
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/WECoyote/1668797714430_nmmslarge__37_0_271_271_59f922151066302ffe13123284edc919.jpg?v=1668797715000)
Was dir da vorschwebt würde zwar die Arbeit für die Lehrkräfte sehr erleichtern, geht aber völlig an der Wirklichkeit vorbei. Guter Unterricht wird vor allem auf die Lerngruppe abgestimmt. Was in der einen Klasse funktioniert, kann in einer anderen komplett an die Wand gehen. Außerdem unterrichtet jeder Lehrer anders. Dein Vorschlag sorgt also dafür, dass die Lehrkräfte in ihrem pädagogischen Handeln viel zu sehr eingeschränkt werden und guter Unterricht schwer möglich ist.
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Pädagogisch handeln Lehrer sowieso nicht. Wenn dann didaktisch.
Das ist völliger Quatsch. Du solltest die Begriffe erstmal verstehen, bevor du sie verwendest.
Dass guter Unterricht auf jede Klasse/Kind maßgeschneidert werden muss ist die Ausrede,
Ist es nicht.
Nur ein Bruchteil der Lehrer wird jedes Schuljahr alles übern Haufen schmeißen und bei Null anfangen
Das hat auch niemand behauptet.
Ein Großteil arbeitet sowieso mit Versatzstücken aus Lehrbuch und Onlinematerialien sowie einem Archiv eigener Materialien aus der Vergangenheit.
Was ist schlecht daran? Natürlich werden die Materialien auch regelmäßig ergänzt.
Nach deiner Argumentation müsste im Übrigen auch auf den Lehrplan in der jetzigen Form verzichtet werden.
Völliger quatsch, denn der Lehrplan gibt den Rahmen.
Die Schule müsste einfach nur Fächerangebote machen auf verschiedenen Niveaus. Die Schüler dürfen dann selber wählen, ob sie bei Mathe übers einfache addieren und subtrahieren hinaus wollen oder ob sie doch lieber gleich in Richtung Schriftsteller gehn.
Die meisten Abiturienten wissen noch nichtmal, was sie beruflich machen wollen. Da macht dein Vorschlag keinen Sinn. Die Schule schafft einen Grundstock an Wissen, auf dem aufgebaut werden kann. Ohne Fundament kein Haus!
und werde alles was übern Dreisatz rausgeht nur über meine Leiche verwenden.
Das kannst du jetzt noch gar nicht wissen. Selbst beim Sportstudium muss man Analysis beherrschen.
Deine Argumentation zeigt deutlich, dass du die Schule nur aus Schülersicht kennst und gar nicht weißt, worüber du überhaupt urteilst. Dir mangelt es an Kenntnissen zu den Lehrplänen, Arbeitsplänen, schulinternen Curricula, Richtlinen usw.
Von Didaktik und Pädagogik hast du auch keine Ahnung.
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Ich weiß ehrlich nicht wie viele Generationen sich darüber schon beschweren..
Abitur in Bayern is einfach was anderes als in Hamburg z.B.. Vlt. schaft es Gen "Alpha" was zu verändern ...
Pädagogisch handeln Lehrer sowieso nicht. Wenn dann didaktisch.
Dass guter Unterricht auf jede Klasse/Kind maßgeschneidert werden muss ist die Ausrede, mit der der Status Quo am Leben gehalten wird. Selbst wenn es so wäre, und der Meinung bin ich nicht, sieht die Realität sowieso anders aus. Nur ein Bruchteil der Lehrer wird jedes Schuljahr alles übern Haufen schmeißen und bei Null anfangen. Ein Großteil arbeitet sowieso mit Versatzstücken aus Lehrbuch und Onlinematerialien sowie einem Archiv eigener Materialien aus der Vergangenheit.
Nach deiner Argumentation müsste im Übrigen auch auf den Lehrplan in der jetzigen Form verzichtet werden. Die Schule müsste einfach nur Fächerangebote machen auf verschiedenen Niveaus. Die Schüler dürfen dann selber wählen, ob sie bei Mathe übers einfache addieren und subtrahieren hinaus wollen oder ob sie doch lieber gleich in Richtung Schriftsteller gehn. Ich hab Mathe immer gehasst, hätte nach dem Dreisatz auch aufhören können musste mich aber trotzdem bis zum Abi damit rumquälen und werde alles was übern Dreisatz rausgeht nur über meine Leiche verwenden.
Ja, jeder Lehrer unterrichtet anders. Das liegt aber auch daran, dass es noch nichtmal einen verbindlichen Referenzunterricht gibt.