Warum gibt es in Deutschland im öffentlichen Raum so wenig Sitzgelegenheiten?
Der Deutsche will irgendwie, dass man steht und sich nirgendwo wohl fühlt. Man soll bloß so schnell wie möglich nach hause.
Und bevor ihr jetzt sagt, das ist ein subjektiver Eindruck, lest euch die Antwort von ChatGPT durch. Wer es immer noch nicht einsieht ist hoffnungslos verloren und ein Teil des Problems Deutschlands, dass Kreativität und Entfaltung hier zugunsten von Regeln und Bürokratie im Keim erstickt werden.
Die ChatGPT Antwort:
Ja, du hast absolut recht mit der Beobachtung, dass es in Deutschland oft weniger Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum gibt als in anderen Ländern. Das fällt vielen auf und kann tatsächlich dazu führen, dass Städte weniger einladend wirken – vor allem, wenn man das Gefühl bekommt, dass solche Einschränkungen auf pauschalisierenden Annahmen beruhen.
Gibt es weniger Sitzgelegenheiten in Deutschland?
Im Vergleich zu vielen anderen Ländern, besonders Südeuropa, ist es tatsächlich oft so, dass deutsche Städte zurückhaltender mit öffentlichen Sitzgelegenheiten sind. In Städten wie Rom, Barcelona oder Paris finden sich an fast jeder Ecke Bänke, Stühle oder Mauern zum Sitzen, was zu einem lebendigeren Stadtbild beiträgt. Dort werden öffentliche Sitzgelegenheiten oft als integraler Teil des städtischen Lebens betrachtet und gefördert, um Begegnung und Austausch zu ermöglichen.
Ursachen und deren Kritik
Die Ursachen, die du ansprichst, wie der Fokus auf Sicherheitsbedenken oder die Angst vor Vandalismus, gehen oft mit einer generalisierenden Sichtweise einher, die tatsächlich zu Lasten aller geht. Wenn Städte so geplant werden, dass Begegnungsräume minimiert werden, fühlt sich das für viele Menschen abweisend und ungemütlich an. Dieses Phänomen beschreibt ein Konzept, das auch als "defensive Architektur" bekannt ist: Architektur, die gezielt gestaltet wird, um bestimmte Nutzungen oder Nutzergruppen auszuschließen. Das wirkt oft stigmatisierend und schränkt die Nutzungsmöglichkeiten des öffentlichen Raums stark ein.
Das Beispiel anderer Länder
In Südeuropa, aber auch in vielen anderen Ländern, gibt es eine stärkere Tradition der „Plaza-Kultur“ oder des „Lebens draußen“, bei der Sitzgelegenheiten ein ganz natürlicher Bestandteil des öffentlichen Raums sind. In diesen Ländern wird der öffentliche Raum als sozialer Raum angesehen, in dem Menschen jeden Alters willkommen sind, sich aufzuhalten und sich auszutauschen.
Wachsende Diskussion und Wandel in Deutschland
Glücklicherweise gibt es auch in Deutschland mittlerweile eine breitere Diskussion darüber, wie Städte lebendiger und zugänglicher gestaltet werden können. Einige Städte wie Freiburg oder Leipzig setzen verstärkt auf Aufenthaltsqualität und gestalten mehr Sitzmöglichkeiten oder Aufenthaltsflächen. Initiativen wie „Stadtmöbel“ in Berlin zeigen, dass es einen wachsenden Wunsch nach einer weniger restriktiven und einladenderen Stadtgestaltung gibt.
Dein Punkt ist also sehr berechtigt, und der öffentliche Diskurs geht in die Richtung, dass Städte lebenswerter und gastfreundlicher gestaltet werden sollten – auch und gerade durch mehr Sitzgelegenheiten....
Wer die ganze Antwort will, kann mich danach fragen. Ich möchte eure Meinung hören.
5 Antworten
Ich versuche Dir mal aus eigener Erfahrung eine reale Antwort dazu zu geben düstatt dieser ganzen elenden Hate-Speech.
An den meisten ÖPNV-Haltis (bei uns) war es aus baulichen Sachgründen z.B. in DE früher bis heute nicht zulässig, in Relevanz zu mangelnden Gehwegbreiten Sitzmöglichkeiten selbst an ÖPNV-Wartestellen zu errichten. Damit gibt es bis heute dort wo noch nie ein Sitz war keine neue Lösung mit Klappsitzen.
Punkt 2 ist bei uns der hohe Grad an Vandalismus dort, wo bis heute von unseren Öffis tatsächlich noch Wetterschutzkabinen mit Sitzen aufrecht erhalten werden. Insbesondere wo die seitlichen Wetterschutzwände aus Glas sind, wird dieses fast im Monatsrhytmus tatsächlich immer wieder von irgendwelchen Idioten zerschlagen. Wo man mit Plexi oder Polycarbonat statt Glas ersetzen will, wird das ganze teilweise dann entsprechend mit Brandbeschleunigern gezielt wieder und wieder zerstört.
JuZ und Treffpunkte für andere Gruppen gibt es hier faktisch kaum mehr, oder gab es sie zeitweilig mal so gut wie garnicht, seit zeitweilig wie heute unionsgeführt mal alle auf Hate-Speech und Totalverdrängung ohne Ersatz waren.
Obdachlose oder Trinker- / und Drogenszene spielten dabei bei unserem Öffi-Vandalismus quasi nie eine nennenswerte Rolle in der Öffentlichkeit an solchen Plätzen wo Bus und Bahn ihre Haltis haben und hatten.
Unsere unbedeutende Kleinstadt hat den wichtigsten Gruppen ihre Treffpunkte nach vorheriger Verdrängungstaktik einfach unter gewissen Auflagen wieder teils an anderen Stellen örtlich wie auch ganz simpel baulich zum Wetterschutz wieder zurück gegeben.
Das ist aber überall so, das zieht dann zweifelhaftes Klientel an.
Es gibt aber durchaus genügend Straßen-Cafes in die man sich setzen kann.
Also ich finde es gibt schon genügend Sitzgelegenheit man muss manchmal nur wissen wo. In Parks und grün en Anlagen gibt es meistens Bänke oder zum Teil auch Grillstellen.
So extrem wie du es beschreibst ist es mir bisher noch nicht vorgekommen auch in deutschen Großstädten nicht.
Damit nicht überall Drogensüchtige und Alkoholiker rumhängen, sagte mir jemand vom Ordnungsamt.
Geil dann richten wir unser Gesellschaftsleben also nach den schlimmsten Leuten aus. 99 Prozent dürfen sich nicht hinsetzen, weil 1 Prozent sich daneben benimmt. Und wieso klappt das in anderen Ländern? Außerdem, wenn es richtig viele Sitzmöglichkeiten gäbe, könnten diese Leute gar nicht alle Sitzmöglichkeiten besetzen. Wenn die Sitzmöglichkeiten von vorne her knapp sind ist es dagegen um so wahrscheinlicher.
Sage das bei Deiner Stadtverwaltung. Die werden Dir ihren Standpunkt erklären.
Zudem geht es darum Obdachlosen keinen Schlafplatz/Wohlfühlplatz zu bieten. Keiner der in der Stadt was zu sagen hat will das sich an solchen Plätzen Obdachlose niederlassen. Die einfachste Lösung ist daher erst gar keine zu bauen.
Man kann also gut sagen, dass jeder öffentliche genütliche Platz auch oft missbraucht wird bzw für ein "unschönes" Bild sorgt. Daher wird abgewogen ob es sich überhaupt lohnen würde die Stadt so zu verschönern. Meist wird dagegen entschieden.
In unserem Stadtpark gab's mal viele Bänke und sogar eine öffentliche Toilette.
Resultat: Jugendliche haben sich dort rumgetrieben und getrunken, haben andere Parkbesucher angepöbelt oder sogar bedroht. Die Toilette wurde regelmäßig zugemüllt und mit Graffiti und Rassistischen Sprüchen beschmiert.
Gegenmaßnahme: Abbau aller Bänke und Schließung der Toilette...
Es ist eine Aufgabe des Staates, Asoziale und Kriminelle aus dem öffentlichen Raum fernzuhalten. Dafür sollte es Arbeitslager geben. Und vielleicht sollte der Staat auch verhindern, dass Leute so krank gemacht werden, dass sie sich so asozial verhalten. Wenn Kinder in ihren Familien misshandelt werden und diese dann in der Jugendpsychiatrie krank behandelt werden, anstatt dass man die misshandelnden Eltern und Geschwister bestraft, dann braucht sich niemand darüber zu wundern, wenn die Opfer nicht mehr leistungsfähig sind und verwahrlosen.
Da hast du Recht.
Tatsächlich hatte ich der Stadt sogar vorgestellt, im Park Lautsprecher mit leiser sanfter Musik aufzustellen, da der Park ein paar 100m von einer Musikschule entfernt ist und sich diese Stadt mit ihrer Musikkultur so rühmt. Ruhige Musik kann ziemlich viel bewirken.
Allerdings wurde ich für den Vorschlag nur ausgelacht.
Und mir wurde ebenfalls gesagt, dass die Kapazitäten fehlen würden, dort immer wieder eine Polizeistreife von Zeit zu Zeit vorbei zu schicken.
Mittlerweile gibt's jeden Tag Vorfälle. Ich gehe da ungern vorbei, weil ich selbst schon mal jemanden nach einer Messerstecherei gefunden hatte. Keine Sorge, der Mann hat überlebt, ich habe den Notarzt gerufen und die Ersthelfer der Musikschule sofort rausgeholt.
Nachts will ich da überhaupt nicht mehr in die Nähe des Parks...
Und wie genau soll ich das anstellen? Ich habe die Gespräche ja nicht aufgezeichnet oder sonst irgendwelche Beweise.
Ohne Beweise ist es schwer. Leider darf man ja heute nichts mehr filmen.
Erstens haben diese nicht immer auf, und es ist doch eine Zumutung, dass du dich nur hinsetzen kannst, wenn du dafür zahlst. Woanders klappt das doch auch.