Warum gibt es heutzutage so viele Patchworkfamilien?Bekommen da die Kinder nicht einen Knacks weg?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

also ich denke, dass viele mit den "schlechten Eigenschaften" des Partners auf Dauer nicht leben wollen... Dennoch denke ich nicht, dass Kinder aus Patchworkfamilien immer einen Knacks weg haben. Da gibt es auch ganz tolle "Vorzeigepatchworkfamilien"...


MeisterKnacki  06.12.2011, 19:26

Fernsehen bildet und in wurs' sin witamine...

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Also ich finde Patchworkfamilien ganz normal, und nein die Kinder bekommen da keinen Knacks weg. Ich denke eher sie werden durch neu zusammengewürfelte Familienkonstruktionen gut auf ein soziales Miteinander geschult. Es gibt halt einfach "mehr" Familie als nur Mami, Papi und evtl Geschwister mit denen man sich auseinandersetzen muss!

LG knacki

doch, aber eine dauerhafte Partnerschaft, wo man sich auch mal zusammenraufen muss, wollen halt viele Egoisten nicht.


FrauMutter  06.12.2011, 19:27

Wer sind denn die Egoisten?

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Wie definierst Du "Knacks"?

Diese Patchworkfamilien finde ich nicht schön. Aber offenbar lassen sie sich nicht vermeiden. Es hat heute schon einen Seltenheitswert, wenn eine Ehe "bis das der Tod sie scheidet" hält. Doch eine schlechte Ehe mit viel Gezanke ist für die Kinder bestimmt auch nicht gut.


malbo123 
Beitragsersteller
 06.12.2011, 19:24

ein sehr negatives erlebnis

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FrauMutter  06.12.2011, 19:26
@malbo123

Negative Erlebnisse gibt es viele. Es kommt in einer Patchworkfamilie sicher auch darauf an, wie alle Beteiligten miteinander und mit der Situation umgehen.

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Melanie Mühl attakiert die Patchwork-Lügner

Patchwork: Das Erziehungsmodell der Entsorgten und Verantwortungslosen steht am Prüfstand der faz-Reporterin Melanie Mühl. Ihre Streitschrift "Die Patchwork-Lüge" hat das Zeug, endlose Beziehungs-Diskussionen auszulösen.

Es ist selten geworden in der post-Ära des Verstandes, dass jemand ehrliche Worte spricht. So geschehen in "Die Patchwork-Lüge", einer heute im Hanser Verlag erschienenen Streitschrift der faz-Reporterin Melanie Mühl. 

Darin thematisiert die Autorin -stellvertretend für das Beziehungs-Modell der Entsorgten- auch die Lebenswirklichkeit des Bundespräsidenten Christian Wulff als Eisberg, der aus einem insgesamt weitläufigen euphemistischen Verblendungs-Zusammenhang ragt.

 

Die Patchwork-Lüge - Eine Streitschrift

 

Es folgt keine soziologische Analyse von Ursachen für Beziehungsflucht. Das Buch ist sehr viel direkter, ehrlicher. Und so sollte eine Streitschrift auch sein. Angriffsziele sind die Scheidungslockerheit und die verlogenen Rechtfertigungsstrategien der Beziehungsunfähigen.

Für Melanie Mühl bedeutet Erwachsensein vor allem Verantwortung und Festlegung, nicht das Eilen "von einer Versuchsanordnung des Glücks zur nächsten". Schuld an der Patchwork-Lüge ist das Schönreden der eigenen, und vom Staatsfeminismus subventionierten Verantwortungslosigkeit.

Es überrascht, dass die Journalistin nicht, wie in Frauenlektüre üblich, die Box der Pandora öffnet, und in dreckigen Löchern der eigenen oder fremden Biografien wühlt wie Altfeministinnen das gerne tun. Die Autorin redet auch nicht von Schlüsselerlebnissen. Sie greift die Beziehungsflüchter direkt und moralisch an. 

 

Bildquelle: Facebook

Was du anfängst, sollst du auch fertig machen!

Wie soll jemand diese Erziehungsweisheit glaubhaft an seine Kinder vermitteln, wenn er selber bei jeder Kleinigkeit aus der Beziehung flüchtet, und hinein in die nächste, die meist nicht anders verläuft als die vorherige? Muster wiederholen sich. Und es ist eben nicht der Ex-Partner an allem schuld. Und "den Richtigen" gibt es freilich ebenso wenig wie den Falschen. Das Glück oder Unglück einer Beziehung entscheidet sich in der Konfliktfähigkeit der Partner. Sie ist eine Frage von Interessen, vor allem aber eine Sache der Entscheidung; Für oder gegen ein Leben in Verantwortung. Entsprechend kritisiert die Autorin das, zur Mode gewordene Unschuldssuhlen, und das gegenseitige Versichern der Scheiternden, korrekt gehandelt zu haben, auch wenn ihre Verlogenheit und Selbstgerechtigkeit längst zum Himmel stinkt. 

 

Jugendwahn, die Atmosphäre der Selbstoptimierung, die konsumartige Wahrnehmung des Partnermarktes, überzogene Erwartungen an die Liebesheirat.

 

Viele Gründe, aber keine Entschuldigung für eine Misere, an der vor allem Kinder leiden. Die Autorin geht zu Recht nicht auf veränderte ökonomische Faktoren des Zusammenlebens ein, weil das nichts mit der individuellen Entscheidung zu tun hat. Beziehungen sind eben in erster Linie kein Zugewinn, sondern Beschränkung und der Verlust an Möglichkeiten und Lebensmodell-Optionen. Dem gegenüber, und ausgleichend, tritt nur eines als Positivum der exklusiven Liebe hervor: Das eigene Schicksal, und der Entschluss, eines zu haben.

Erfrischende Töne aus der Feder einer Frau, die heuer gerade mal 35 wird. 

 

 

 

 

 

Die Patchwork-Lüge - Eine Streitschrift

Melanie Mühl

Hanser Verlag, München

23.90 Euro