Warum gibt es heute kaum noch klassisches Theater?

5 Antworten

Weil's niemanden außer dir und ein paar Versprengten interessiert.

Der Stummfilm hat auch ausgedient.

Ich verstehe auch nicht, warum das so ausschließlich ist, obwohl ich modernes Theater auch mag (nicht alles natürlich...)

Das ist irgendwie eine sehr deutsche Sache. In England oder Amerika ist das nicht so. Im Bereich der Oper sind z.B. auch die Wiener Staatsoper oder die MET in NYC sehr traditionell...

Mir geht es genauso mit Ballett,aber ich denke,es gibt keine Intendanten mehr,die soetwas inszenieren,da sie modern und innovativ sein wollen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

GinaLaura086  16.02.2025, 13:38

Besuche die Aufführungen von ausländischen Ballettgruppen, die führen auch manchmal in deutschen Städten auf. Da gibt es zum Beispiel das Ballet Napoli, die haben wunderschöne Kulissen und Kostüme

Generell gibt es kaum noch theater, weil sie sich nicht finanzieren - die Nachfrage ist nicht mehr so hoch. Deshalb gibt es oft Staatstheater die vom Staat finanziert werden.

Theater ist Kunst, das muss provozieren - das würde ich deiner Oma sagen :)

Das beruht seit der 1968er Ideologie auf der Verachtung des so genannten Bildungsbürgertums und, weil das Antibildungsarbeitertum nur ein Theater besuchen würde, wenn die Aufführungen möglichst primitiv und ordinär, eben vulgär bis obszön seien. Diese gesellschaftliche Klasse sei eben nur so.

Dazu kam die Macht der Ideen der Marketing-Idioten: "Das Neue ist grundsätzlich das Bessere!" Weil betont das moralisch Negative, das Hässliche, das Perverse die Menschen wegen derer natürlichen Sensationsgeilheit zum Kauf, zum Konsum, zur Befriedigung reize, ist das moralisch Gute, das Schöne, das Gesunde automatisch keine Wahrheit, sondern rein beschönigender Kitsch, oberflächliches Blendwerk.

Und mittlerweile verschwimmt und mischt sich das Ganze aufgrund der mangelnden Intelligenz oder des mangelnden Könnens oder Wollens der Theatermacher. Deshalb spricht man von "Regietheater", wohl weil man noch immer keinen blödsinnigen Anglizismus dafür erfunden hat.

Auf youtube zum Beispiel gibt es glücklicherweise Aufnahmen und Verfilmungen vieler Dramen, die bewusst die veralterte Werktreue zum Ziel haben, damit das Publikum den gesamten Inhalt selbst assoziieren, selbst in die Gegenwart adaptieren und individualisieren kann.

PS: Übrigens gehöre ich denen, die wissen, dass mit dem grammatikalisch männlichen Begriff "Theatermacher" Menschen unterschiedlicher biologischer Geschlechter gemeint sind, was ja Gender-Profs in ihrer unfassbaren Überheblichkeit offenbar grundsätzlich nicht für möglich halten.