Warum gibt es an Schulen keinen Sexualkundeunterricht für LGBTQ+ Leute?

7 Antworten

Bildung ist in Deutschland Ländersache und damit auch der Sexualkunde Unterricht. Es gibt also erst mal gar keinen einheitlichen Lehrplan für DE in dem man festsetzen könnte, dass auch über solche Themen gelehrt werden soll. Ich denke an vielen Schulen ist der Sexualkunde Unterricht ohnehin... renovierungsbedürftig.

Viele Schulen nehmen mittlerweile Angebote von bspw ProFamilia in Anspruch, welche an die Schulen kommen und für 1-2 Tage Projekte gestalten, die durch ihren beruflichen Hintergrund wohl kompetentere Sexualpädagogik betreiben als die meisten Schulen.

Meines Erachtens nach ist das ein Themengebiet, welches auf jeden Fall mit in die sexuelle Aufklärung gehört, es ist auch für Schüler sinnvoll, die nicht "Teil von LGBT+" sind, es geht schließlich um mehr als Aufklärung über Homosexualität und co.

Ich schätze oder hoffe es wird da in den nächsten Jahren eine positive Entwicklung geben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Es ist an den meisten Schulen mittlerweile so, dass zumindest erwähnt wird, was die Begriffe "Lesbisch", "Schwul" und "Bisexuell" bedeuten, und dass Leute, die so sind, völlig normal sind. Das "Schwul" keine Beleidigung sein sollte, das wahrscheinlich sogar welche in der Klasse Schwul, lesbisch oder bisexuell sind.

Zudem, die ganze Verhütungssache lässt sich genauso auf Verkehr zwischen zwei Männern, oder zwei Frauen anwenden. Verhütung schützt nicht nur vor Schwangerschaft, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten. An den Satz erinnere ich mich sehr gut, und der ist wunderbar auf gleichgeschlechtliche Paare anwendbar. Geschlechtskrankheiten können auch bei Oral- oder Analverkehr übertragen werden, deshalb sollte auch dabei ein Kondom oder Lecktuch benutzt werden- wenn man sich nicht sicher ist.

Vielleicht sollte man auch Transsexuelle erwähnen. Nicht im Detail, aber zumindest richtig. Nicht dieses "Die wollen das andere Geschlecht sein", sondern ein "Transsexuelle haben ein Gehirn, das nicht zum Körper passt. Deshalb haben sie Geschlechtsdysphorie und fühlen sich häufig extrem schlecht. Richtiges Ansprechen, Hormone und OPs helfen ihnen dabei, sich besser zu fühlen. Bitte respektiert die Leute, das ist Suizidprävention."

Außerdem fehlt mir ein "Der Frauenarzt ist nicht nur für Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten da. Der macht auch Krebsprävention, sucht euch einen spätestens mit 20, wenn ihr bis dahin noch nicht dort wart". Zu mir wurde gesagt "Such dir einen, wenn du einen Freund hast". Nur war ich seitdem nur mit Mädchen zusammen... Auch lesbische Frauen oder bisexuelle Frauen in lesbischen Beziehungen müssen zum Frauenarzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Also bei uns wurde wenigstens mehr oder weniger Homosexualität erklärt aber ausreichend fand ich dass nicht ich denke aber das kommt daher das es nicht als wichtig genug erachtet wird oder immer noch nicht von allen Respektiert wird

Woher ich das weiß:Recherche

Ich finde das selbst sehr schade aber zumindest gibt es an manchen Schulen LGBTQ+ Ags wo dann das ganze Thema erklärt wird 🥰

Wenn es dich so sehr interessiert, kannst du dich auf entsprechenden Seiten bzw. bei entsprechenden Institutionen informieren. Da LGBTQ+ nur einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung betrifft, jedoch das Thema Sexualaufklärung speziell auf diesem Gebiet sehr breitgefächert ist, kann man es im Unterricht eh nicht abdecken. Daher bleibt man da lieber beim gewöhnlichen Heterosex und erwähnt das andere nur am Rande.