Warum geht es einem nach einem Termin beim Therapeuten um so einiges besser?
Wenn ich mit ihr geredet habe, ist irgendwie so eine Motivation da, irgendwie fühlt es sich so leicht an
Wobei sie nicht wirklich was anderes macht als wenn ich mit einer anderen Person so da sitze und rede
Woran genau liegt das?
3 Antworten
Man fühlt sich verstanden und nicht mehr so 'alleine' mit Problemen, die viele Menschen oft nicht verstehen (können). Da ist jemand, der sich Zeit für Dich nimmt und Dir helfen möchte, es ist verständlich, dass es Dir daraufhin besser geht.
Ich glaube doch, dass sie etwas anderes macht als normale Zuhörer.
Eine ausgebildete Therapeutin führt dich durch ihre Fragen direkt in deine Gefühle (Betroffenheit, Verletztheit, Schuldgefühle etc.) und führt dich nicht, wie alle anderen, in die Verurteilung von der/den Personen, die dir weh getan oder andere Probleme gemacht haben. Sie führt dich aus dem Kopf ins Herz, aus Verurteilung und Beschuldigung in die Selbstwahrnehmung und Selbsttröstung.
Denn sie will dich nicht weiter IN den Konflikt hineinführen (so wie das parteiliche Freunde immer tun), damit du aus der Verstrickung (mit den Tätern) heraus kommst, zurück in deine Selbstbestimmung, deine Unabhängigkeit und emotionale Ausgeglichenheit.
Deshalb fühlst du dich hinterher so befreit. Eine gute Therapeutin!
??? Wie meinst du das? Meinst du es reicht, wenn Familienmitglieder (und andere soziale Bezugspersonen) Verständnis für eine Traumatisierung aufbringen, die z.B. durch Missbrauch, emotionale Gewalt oder durch Vernachlässigung entstanden ist, um die Betroffene zu heilen?
Jemand wie unsere Fragestellerin, die in Therapie ist, hat solche Dinge erlitten.
Das Problem ist ja meistens, dass der/die Jugendliche immer noch bei den Menschen lebt, die ihnen das (bewusst oder unbewusst) angetan oder vererbt haben. Diese Menschen werden kein Verständnis für ihr Opfer aufbringen, weil sie selbst erstmal ihre seelischen Wunden heilen müssten.
Mit diesem Kommentar hast du dich ein bisschen weit aus dem Fenster gelehnt, finde ich. Forderungen nach Verständnis, auch von Freund/innen, helfen da gar nichts. Man kann nur selber versuchen, es besser zu machen – z.B. indem man sich bei geschulten Personen das Verständnis holt (bei Rat auf Draht/der Nummer gegen Kummer/Der Weg nach vorne oder in einer Therapie).
Da hast du keine Erfahrungen. In Therapien geht's nicht um Verständnis, sondern um Änderung.
Es geht um beides.
Zuerst muss eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung entstehen können. Dazu braucht es Verständnis und Empathie des/der Therapeut*in sowie um Offenheit = Mitteilungsbereitschaft und Bereitschaft zur Selbstreflektion aufseiten des Klienten.
Ein Verhaltens-Therapeut schlägt dem Klienten natürlich Änderungen im Verhalten vor. Ein Tiefenpsychologe führt den Klienten zu seinen (heilenden) Ressourcen und in die Selbstakzeptanz.
Schließlich führen alle Therapeuten den Klienten in die Selbstverantwortung – aus der Opferrolle heraus; denn die anderen (Konfliktpartner des Klienten) können sie beide nicht beeinflussen und ändern.
Du hast offensichtlich Pech gehabt mit deinem Therapeuten – oder die Therapie war zu kurz oder vllt hast du sie abgebrochen. Diese Erfahrung, finde ich, sollte man nicht verallgemeinern.
Man fühlt sich halt immer besser wenn man mit einer anderen Person über Probleme spricht die einen beschäftigen. Ich kann es nur damit erklären dass man mit jemandem "teilt" was schwer auf der Seele liegt. Man lässt also einen Teil davon ab und beschäftigt sich nicht alleine damit
Blödsinn. Wenn Patienten ein verständnisvolles Umfeld hätten, wären sie gar nicht in Therapie!