warum funktioniert das Saysche Theorem nicht?

3 Antworten

Na ja, kommt wohl ganz drauf an!

Wenn VW einen neuen Kleinwagen für 60.000 € anbietet, wird Theorem wohl kaum funktionieren, jedenfalls nicht für einen nötigen Massenabsatz. Das ist doch wohl evident.

Wenn aber in Schwabing für eine 100 qm Wohnung 880.000 € verlangt werden, braucht man halt nur den letzten Nachfrager, der noch gerade bereit ist, das zu bezahlen. Mit zusätzlich noch etwas Zeit wird dann das Theorem vermutlich funktionieren, wenn der Nachfrager nichts vergleichbares günstiger bekommt.

Wenn es an der Kaufkraft mangelt, kann angeboten werden was will, die Nachfrage würde nicht anziehen.

Siehe Deutschland, in der Dekade 2002 bis 2012 sanken die Reallohneinkommen um 23%.
Mit der Agenda 2010 der SPD wurden Niedriglöhne in großem Maßstab eingeführt.
Rekordgewinne für die Wirtschfaft und Niedriglöhne für die Bürger schafft keinen Wohlstand, sondern zunehmende Armut.

- 16% der Deutschen leben in Armut
- 40% sind von Armut bedroht
- 48% der Rentner beziehen eine Rente vo kleiner 800€/Monat

Du erwartest, dass die Leute dir so einen Text liefern? Dann in einigen Sätzen? Nicht drin!

Die orthodoxe Ökonomie hatte mit der Neutralität des Geldes unterstellt, dass bei einem Rückgang des Konsums immer in dessen Umfang mehr investiert werde. Doch die Investition kann monetär betrachtet im Vergleich zu Geldanlagen weniger rentabel sein, so dass die Investition unterbleibt und eine Produktionslücke entsteht (siehe Abbildung rechts). Mit der Produktionslücke sinken das Einkommen und die Ersparnis der Haushalte. Das Einkommen der Haushalte wird durch die Ausgaben bestimmt und die Ersparnis der Ökonomie durch die Investition.

John Maynard Keynes bestritt die Gültigkeit des sayschen Theorems Keynes argumentierte vor allem gegen die aus der Quantitätstheorie des Geldes abgeleitete Behauptung, dass es automatisch und ohne Krise und Arbeitslosigkeit zu einem Rückgang der Löhne und Preise kommen könne. Vielmehr werde die Zentralbank absichtlich mit hohen Zinsen und restriktiver Kreditpolitik eine Absatzkrise mit Massenarbeitslosigkeit verursachen, um die angestrebte und nach der Rückkehr zum Goldstandard zu den Vorkriegsparitäten erforderliche Senkung der Löhne und Preise am Markt durchzusetzen.

Keynes ging davon aus, dass auch niedrige Zinsen die Unternehmen in einer Krise nicht mehr zum Investieren bewegen würden, wenn die Gewinnerwartungen nur hinreichend gering wären. Dieser Fall wird Gleichgewicht bei Unterbeschäftigung genannt. Die Ersparnisse würden sich nicht zwingend mit den Investitionen ausgleichen (→ Liquiditäts- und Investitionsfalle). Ein sich selbst verstärkender Mechanismus zur Verschärfung der Krise wäre somit in Gang gesetzt.

Damit Sparer bereit sind, ihr Geld zu verleihen statt es zu horten, muss ihnen ein Anreiz gegeben werden. Da es auf dem Kapitalmarkt aber möglicherweise sehr wenig Kapitalnachfrager gibt (z. B. rezessive Stimmung, geringe Absatzerwartungen, geringe Kapazitätsauslastung usw.) und durch die geringe Geldumlaufgeschwindigkeit auch noch Deflation herrschen mag, könne es sein, dass der (nominale) Marktzins nicht markträumend ist. Die Geldumlaufgeschwindigkeit würde sich dadurch dann weiter verringern (vermehrte Geldhortung). Es handele sich also um einen selbstverstärkenden Prozess, weil sich die Geldumlaufgeschwindigkeit auch wiederum auf das Sozialprodukt (→ rezessive Stimmung) und das Preisniveau (Deflation) auswirkt. Erwartete Deflation ihrerseits verstärkt wiederum den Anreiz Geld zu horten. Um einen markträumenden Realzinssatz zu gewährleisten ist eine mäßige (aber möglichst konstante) Inflationsrate also sehr hilfreich. Sie ermöglicht sogar negative Realzinsen. Bei einer konstanten Inflationsrate bleibt die Planungssicherheit für die Wirtschaftssubjekte gewährleistet, und die Nachteile so einer mäßigen Inflation halten sich somit in Grenzen. Außerdem bestraft eine geringe Inflation Geldhortung, die ja letztendlich die Ursache jeder Nachfragelücke ist (bzw. eigentlich ist eine Zunahme der Geldhortung die Ursache für Nachfragelücken – also die 1. Ableitung der Geldhortung), und bietet somit einen Anreiz wenig Kasse zu halten (und stattdessen zu investieren).

Auch mehrere neuere Veröffentlichungen sehen keinen Zusammenhang zwischen Sparen und Investieren. Das DIW sieht keinen Zusammenhang zwischen Sparen und Konjunktur.

Karl Marx setzt sich im Zuge der Durcharbeitung der Theorie von David Ricardo auch mit dem Sayschen Theorem auseinander und bemängelt, dass Say seine Modellvoraussetzungen so gewählt habe, dass Krisen logisch unmöglich seien.Er kritisierte des Weiteren, dass Say das Kapitalverhältnis bloß als Naturaltauschverhältnis deutet und damit die inneren Widersprüche der kapitalmäßigen Verwertungsprozesse bei Überproduktion ignoriere.Marx rechnete Says Ansatz deswegen zur Vulgärökonomie. Hingegen lobt Marx Ricardo für seine wissenschaftliche Objektivität in dessen Kapitel über das Maschinenwesen und übersieht dabei die Inkonsistenz: Ricardos Theorie insgesamt unterstellt das Saysche Theorem. Danach ist Arbeitslosigkeit auch bei Neueinführung von Maschinen theoretisch ausgeschlossen.