Warum explodieren manchmal Öfen?
Es gibt mehrere Fälle wo Holz Öfen am anfang knistern und dann explodieren und das Haus verwüsten. Wie geht das?
ps: Mein Beileid an alle Menschen denen das passiert / passiert ist.
5 Antworten
Ich nehme an, das kann verschiedene Ursachen haben.
Manchmal fehlen die Flammen und es bildet sich jede Menge Rauchgas im Brennraum. Das kann soweit gehen, dass es unten aus der Zuluft heraus raucht.
Rauchgas ist zwar brennbar, aber entzündet sich ohne Flamme nicht gerne.
Dieses Gas kann sogar den Raum füllen, wenn beispielsweise jemand das Wohnzimmer direkt neben der Küche hat, und beispielsweise die Abzugshaube eingeschaltet ist. Diese erzeugt gegenüber der Außenwelt im Inneren der Wohnung / des Hauses einen Unterdruck, der sich durch einen Sog über Fenster und Türen auszugleichen versucht. Sind diese geschlossen, saugt der Kamin die Luft aus dem Schornstein an, um den durch die Absaugung entstehenden Unterdruck auszugleichen und füllt ggf. den Raum mit Rauchgas. Wenn nun der Kamineffekt wieder eintritt, kann der Glutherd genug Sauerstoff und Zug bekommen, dass sich eine Flamme bildet. Denn Rauchgas hat an heißen Flächen eine VIEL höhere Entzündungstemperatur als an der Flamme.
Und dann kann es zur Rauchgasdurchzündung kommen. Dabei erhitzt sich das entflammende Rauchgas explosionsartig und dehnt sich dadurch manchmal in Sekundenbruchteilen so stark aus, dass es auch eine Stichflamme aus der Ansaugung geben kann. Sollte sich der Raum vorher schon mit Rauchgas gefüllt haben, kann hier richtig Ärger entstehen.
Andere Ursachen können darin liegen, dass Vögel den Kamin als Nistraum nutzen, wenn nicht geheizt wird. Das machen beispielsweise Krähen. Diese werfen solange Zweige in den Kamin, bis sie sich in ihm verkeilen und eine Art Etage entsteht, auf der sie nisten können. Wird nun der Kamin das erste Mal im Herbst / Winter wieder in Betrieb genommen, ist der Zug auf den Kamin nicht besonders stark. Jedoch je heißer es ist, desto stärker wird der Kamineffekt. Nehmen wir an, das Feuer will nicht so richtig in Gang kommen, sammelt sich im Kaminzug bereits Rauchgas und staut sich auf. Legt man dann von unten mit besonders viel gut brennbarem Anzünder nach, kann es ebenfalls zum Durchzünden kommen, wenn die Flammen so hoch schlagen, dass das aufgestaute Rauchgas erreicht wird. Dann tritt ein ähnlicher Effekt ein, das angesammelte Nistmaterial ist durch den permanenten Sog aufgrund des Bernoulli-Effektes über die Zeit sehr trocken. Dadurch kann ein Kaminbrand entstehen.
Gerade auch deshalb ist ein Schornsteinfeger so wichtig.
Grüße, Christian
Diese werfen solange Zweige in den Kamin, bis sie sich in ihm verkeilen und eine Art Etage entsteht, auf der sie nisten können. Wird nun der Kamin das erste Mal im Herbst / Winter wieder in Betrieb genommen, ist der Zug auf den Kamin nicht besonders stark.
In den meisten Fällen, wird das Heizmaterial gar nicht durchzünden. Der Rauch wird sogar in die Wohnung gezogen, da mangels Abzug durch den Kamin ein Unterdruck in diesem entsteht, weil dann die Luft über die Zwangsbelüftung entweicht.
Dabei handelt es sich um Staubexplosionen, die vorkommen können, wenn der Rauchfang bzw. der Schornstein nicht von Ruß gereinigt wird.
Beim Verbrennen von Kohle, und besonders von Holz entstehen viele Rußpartikel, die vor allem bei Verbrennung unter Sauerstoffdefizit nicht durch die fehlende Hitze der Abgase ins Freie transportiert werden können. Sie lagern sich also im Schornstein oder sogar schon im Ofen ab. Im weiteren Verlauf kann der Schornstein verschlossen, oder im Querschnitt immer weiter verengt werden, bis die heißen Gase die Explosion auslösen.
Nie davon gehört. Kenne das nur von Gasöfen. Und das lag an undichten Gasleitungen, und nicht am Ofen selber.
Völlig irrelevant, was du gehört hast oder nicht. Das ist ein bekanntes Problem bei Feststofffeuerstellen.
Es bilden sich explosive Gemische aus der Holzentgasung und der Luft.
Das nennt man Kanonenofen.
Vor 100 Jahren vielleicht.