Warum enttäuschen mich die Menschen immer wieder?

8 Antworten

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Nicht enttäuscht zu werden klappt oft nur, wenn du nichts oder das Schlimmste erwartest. Leider.

Vielleicht solltest du versuchen, nicht an deine negativen Erfahrungen zu denken, sondern an diene positiven Erlebnisse, die du ja auch schilderst. Das baut dich dann hoffentlich wieder auf und gibt dir neue Kraft.

Und negatives Verhalten Anderer ist nicht deine Schuld, sondern deren Fehler. Auch das kann dir helfen.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und dass es nächstes Jahr (oder noch dieses) deutlich aufwärts geht.

Schwer hier etwas zu schreiben, auch vielleicht die Angst etwas falsches zu schreiben. Was Du erlebt hast ist schrecklich. Kann man sowas jemals 'verzeihen'. Ich glaube nicht. Wie kann man damit abschließen um weiter zu machen?! Ich habe leider keine Antwort. Ich weiß nur eins. Du schreibst, Dich enttäuschen die Menschen immer wieder. Die anderen beiden User haben es schon ganz richtig geschrieben. Wann ist man denn enttäuscht?! Doch wenn andere nicht das machen/sagen was Du erwartest. Versuche Deine Gedanken auf das Wesentliche zu lenken. Z.B. Im Moment fühle ich mich gut, mir tut nichts weh. Versuche positive Gedanken zu haben. Schau immer nach vorne. Und erwarte NICHTS. Tue alles, weil Du es von Herzen tust. Ohne Erwartungen an andere, ohne Gegenleistungen zu erwarten. Das ist sicher leichter geschrieben, als gelebt. Aber wenn Du es versuchst, wirst Du merken, dass das der richtige Weg ist.

Ich schreibe jetzt einfach mal meine Assoziationen dazu, auch wenn es keine direkte Antwort auf Deine Frage ist. Das soll NICHT heißen, dass diese Situation auf Dich zutrifft!!

Als ich Deinen Text las, dachte ich erst, Du wärest eine bestimmte Person mit der ich gestern kurz Kontakt hatte. Diese Person wirft allen Menschen, die ihr nahe stehen (Familie, einige Freunde) vor, sie eigentlich immer enttäuscht zu haben. Das führt dazu, dass alle Menschen, die betroffen sind und denen noch etwas an ihr liegt - geht nicht allen Freunden und Verwandten so - sich immense Mühe geben, etwas zu finden, das sie "fröhlich macht" oder überhaupt mal akzeptiert wird. Besuche werden verweigert, sie geht nicht ans Telefon, redet nicht mit Leuten (entweder nur zu bestimmten Zeiten nicht oder mit bestimmten Leuten gar nicht mehr), macht keine Geschenke auf, sagt nicht, wo sie hinfährt und wann sie wieder kommt (toll für Verwandte, die mit im Haus wohnen und sich abends Sorgen machen, sie hätte einen Unfall gehabt). Diese Person, für die sich so viele so sehr bemühen und die so viele dabei immer wieder bewusst vor den Kopf stößt (Beleidigungen und Handlungen eskalieren immer wieder, wir wissen aber nicht, warum - es ist klar, dass sie etwas erwartet und das provozieren will, wir wissen aber absolut nicht, was). Und immer, wenn man sich richtig reingehängt hat, Zeit und Geld geopfert, sich sehr viele Gedanken gemacht hat, kommt, wie gestern, eine SMS: "Das ganze Jahr war für mich nur enttäuschend, ihr wart für mich nie da!" - und das, obwohl man besonders in diesem Jahr mehrere Monate ihr bei einem besonderen, sehr großen Projekt geholfen und dabei einen Großteil seiner Zeit geopfert hat (viele der Betroffenen). Und diese Person würde hier das gleiche schreiben wie Du (abgesehen vom Missbrauch): Menschen, die ihr nicht so nahe standen, mit denen sie wenig Kontakt hat, wären in ihren Augen für sie dagewesen, Menschen, die sich sehr bemühten, sich selbst dabei auch zurückstellten, nicht. Vielleicht, weil sie von denen mehr erwartet oder sie als selbstverständlich nimmt und die Bemühungen nicht sieht, vielleicht, weil Hilfe von Fremden immer wertvoller ist als Hilfe von Freunden/ Familie. Immer, wenn wir (Freunde, Familie) denken, wir haben längere Zeit das Maximum gegeben, auch teilweise mehr, als gut für uns war, kommt nämlich so ein Satz: ALLES war über eine lange Zeit hinweg enttäuschend, KEINER für sie da, NIE hätte man ihr geholfen, IMMER sei sie GANZ ALLEINE gewesen. Für uns, an die kein Therapeut denken würde, falls sie einen aufsuchen würde, wäre keiner da, denn wir wären ja ein Teil des Problems. Wir verbringen einen Großteil unserer Zeit damit, miteinander zu reden und zu überlegen, "was sie will", was man tun könnte, um ihr eine Freude zu machen, damit es ihr besser geht und oft bekommen wir als Dank im Wortsinne Türen ins Gesicht geknallt oder heftige Beleidigungen ins Gesicht geschrien oder per SMS. Man gibt sich die größte Mühe, es kommt eine SMS, "ich will keinen mehr sehen, NIE hat mich jemand unterstützt!"

Ich will keinesfalls sagen, dass es Dir genauso geht!!!

Aber: Denke mal darüber nach, was Enttäuschung ist. Wie Du und andere sie erleben. Was Du erwartest, was der andere objektiv geben kann, was man berechtigterweise von ihm erwarten kann, wie viel Kapazitäten (Zeit, Gefühle, Arbeit usw.) er noch für sich hat.

Bei einem Gespräch mit Betroffenen an meiner Situation sagte gerade gestern jemand: Kollegen sagen immer, ich wäre ein Familienmensch, ich bin jeden Samstag und Sonntag da, wenn ich angerufen werden, weil ich helfen soll oder ein Treffen aus anderem Grund habe, und was sagt (diese Person) über mich zu anderen? Dass ich sie immer im Stich lassen würde! Meine Kollegen finden, dass ich mehr als andere für die Familie opfere (die Bekannten dieser Person) glauben, dass ich sie nur alleine lasse!" Das belastete den Betroffenen sehr.

Ich möchte Dir einen erstgemeinten Rat geben, der sich erst mal zynisch anhört: Tue etwas für andere! Hilf bei einem Flüchtlingsprojekt, schenke älteren Nachbarn etwas zum Advent, je nach Alter, kümmere Dich mal um Kinder Deiner Verwandten oder hilf älteren Bekannten oder Nachbarn. Dabei erhältst Du Wertschätzung, fühlst Dich besser. Überlege, ob Du wirklich ent-täuscht wurdest (jemand hat Dich im Glauben gelassen, dass Dir etwas zusteht im weitesten Sinne und es Dir dann vorenthalten) oder Erwartungen hattest, die den Betroffenen gar nicht klar waren. Du schreibst etwas, das mich sehr an meine "Person" erinnert: "Eine komplette Kirchengemeinde hat mich enttäuscht." Kann das wirklich sein? Alle Leute in dieser Gemeinde haben absichtlich etwas getan, um Dich erst zu täuschen (Dir Hoffnungen zu machen) und dann zu enttäuschen?

Mein Text mag sehr zynisch klingen. Tatsache ist aber, dass nur enttäuscht wird, wer von anderen etwas erwartet. Man kann aber von anderen auch etwas erwarten, ohne enttäuscht zu werden, indem die Erwartungen in eine andere Richtung gehen. Wenn man sich auf andere konzentriert (wie geht es denen? Was sind ihre Motive? Wie kann ich ihnen evtl. helfen?) sieht man oft viel weniger Enttäuschungen. Ich habe so eine bisschen "Scheidungskinddenken", merke aber, dass es mir hilft, mich auch in Menchen hineinzuversetzen, die mir wenig Gutes getan haben. Konkret gibt es ein Ehepaar, das meiner Familie viel Schlechtes getan hat - und alle haben teils jahrelang sich die Zeit mit ihrem Ärger über diese Leute verdorben. Ich habe mich in sie hineinversetzt und über ihre Motive und Gefühle nachgedacht, obwohl ich von der Enttäuschung genauso betroffen war die der Rest der Familie. Ich kam als Erste über diese Enttäuschung hinweg, hatte also viel weniger Ärger als meine Verwandten, die sich lange mit dem Groll gegen diese Leute belastet haben. Heute geht es diesem Ehepaar objektiv gesehen schlecht. Ich habe Mitleid mit ihnen. Ich heiße nicht gut, was sie mir getan haben, hatte aber insgesamt viel weniger Ärger als meine Verwandten, die sich lange mit Wut, Groll, Ärger über diese Leute, die nicht mehr in der Nähe waren, rumgeschlagen haben. Es kann also wirklich helfen, die Ich-Perspektive zu verlassen und zu vergeben. Auch die Seite der anderen zu sehen. Sich wieder anderem zuzuwenden, selbst zu helfen, wenn man Hilfe braucht (gerade dieses Jahr erlebt: Jemand in ähnlicher Lage wie Du half intensiv bei einem Flüchtlingsprijekt, Aussage danach: "Ich war noch nie so glücklich!" Derjenige hilft normalerweise nicht so so etwas.

Es bringt sehr, sehr viel, seine Gedanken zu ändern, die Perspektive zu ändern, zu vergeben, aktiv zu werden, zu helfen, wenn man selbst Hilfe braucht. Es kommt sehr viel dabei zurück! Oft von unerwarteter Stelle!


jessica268 
Beitragsersteller
 06.12.2015, 08:02

Ich habe mehrere Ehrenämter. U.a. Flüchtlingshilfe.

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Sei froh das du nicht so bescheuert bist wie der Großteil der Leute, sei stolz auch dich, es gibt nur wenige anständige Leute, meiner Meinung nach, dauert vielleicht etwas, aber lieber 1 guter und richtiger freund also 1000 falsche ^^ und den findest du bestimmt (was nicht heißt das du dich auf 1 freund beschränken sollst :D)

Hallo 

mir geht es auch so ,kurz gesagt wir haben die Tür zugemacht.

Eltern keinen Kontakt mehr wie Geschwister auch nicht.

Jetzt geht es mir besser.

Erwarte nichts von anderen,dann wirst du auch nicht enttäuscht.

Ich wünsche dir alles gute in deinem Leben,