Warum brennen Nadelwälder schneller/ leichter als laubbäume?

4 Antworten

Hallo,

Global betrachtet stimmt die Grundaussage so gar nicht: In Australien gibt es Waldökosysteme aus Eukalypten, also Laubbäumen, die sehr leicht brennbar sind, und in denen Brände dementsprechend eine große Rolle spielen. Eukalypten werden auch in Europa in mediterranen Regionen künstlich angebaut und führen dort zu sehr großen Waldbrandproblemen, viel stärker als in den dort natürlich vorkommenden Wäldern, zB aus Seestrandkiefern, obwohl auch diese eine sehr hohe Waldbranddisposition aufweisen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eukalypten

https://de.wikipedia.org/wiki/See-Kiefer

Auf unseren Raum bezogen stimmt es aber schon: Nadelwälder, insbesondere Kiefernforste, sind sehr viel mehr durch Waldbrände gefährdet als die bei uns von Natur aus vorkommenden Laubwälder.

Die von Natur aus dominierende Baumart bei uns wäre die Laubbaumart Buche. Sie bildet sehr dichte Bestände mit wenig (brennbarem) Unterwuchs. Ihre Streu (abgeworfene Blätter) ist sehr leicht abbaubar, es sammelt sich also nie eine große Menge solch brennbaren Materials an. Sie bildet sehr glatte, dünnrindige Stämme aus, die sich bis große Höhen vollständig von abgestorbenen Ästen reinigen. Somit bietet auch das brennbare Holzmaterial in Bodennähe eine im Verhältnis zum Volumen sehr geringe Oberfläche, was eine Entzündung erschwert.

Ganz anders unsere Waldkiefer: Ihre abgeworfenen Nadeln sind zwar gut brennbar, aber schwer durch Mikroorganismen abzubauen. Daher sammeln sich dicke Schichten davon am Waldboden an. Als Lichtbaumart behält sie nur im vollen Sonnenschein lebende Zweige. Sie lässt daher ziemlich viel Licht bis zum Boden durch, sodass sich dort ein üppiger, gut brennbarer Unterwuchs ausbildet. Ihre Borke ist dick, blättert in gut brennbaren Schuppen ab, und sie behält bis weit unten abgestorbene, trockene, gut brennbare Aststummel.

Hinzu kommt, dass Nadelholz aufgrund des Harzgehaltes viel leichter entzündlich ist. Zum Heizen möchte ich hauptsächlich "Hartholz" also Buche oder Eiche, aber zum Anschüren gibt es nichts Besseres als Kiefer.

Deine Aussage gilt streng genommen nur für Bäume in gemäßigtem Klima. Eukalypten in Australien brennen genauso gut wie hier die Nadelbäume. Auch trockene Laubbäume am Mittelmeer brennen ganz hervorragend.

Hier in Mitteleuropa werden Laubbäume immer noch alle Allheilmittel gegen Waldbrände angesehen, eben weil sie Wasser etwas länger speichern können. Ob das mit fortlaufendem Klimawandel so bleibt wird man sehen. Dazu kommt noch das die Bodenauflage in Laubwäldern nicht unkritisch ist.

Laubholz speichert mehr Wasser, deshalb brennt es schlechter. Nadelbäume brennen wegen ihrer Harze und Nadeln sehr leicht.

sie enthalten ätherische öle und leicht brennbare harze/baumsäfte