Warum braucht man für das Medizinstudium eine Abiturnote von 1,0?

10 Antworten

Weil es die einfachste Möglichkeit ist zu wenig Plätze auf zu viele Interessenten zu verteilen. Man macht ein Ranking nach der AbiNote! Und da es sogar mehr Interessenten mit ner 1,0-1,1 als Plätze gibt, hat man nur geringe Chancen, wenn man etwas schlechter ist.

Das Grundproblem in Deutschland besteht darin, dass es zu wenige Medizinstudienplätze für zu viele Bewerber*innen gibt und längst nicht jeder studieren kann der es möchte und deswegen, muss halt eben ein Kriterium zur Vergabe der Studienplätze herhalten und das ist die Abiturnote. Das Bundesverfassungsgericht hat allerdings vor ein paar Jahren die Vergabe der Studienplätze ausschließlich über die Abiturnote für verfassungswidrig erklärt. Ein Teil der Studienplätze muss seither über andere Kriterien vergeben werden. In Österreich stehen schlichtweg mehr Medizinstudienplätze zur Verfügung, sogar soviele, dass sie sogar noch Plätze für Studierende aus dem Ausland übrig haben. Österreich macht längst nicht alles besser im Gesundheitswesen als Deutschland aber in manchen Fällen sind sie schon voraus.

Mfg


Tadokiarika  23.02.2022, 17:56

Das stimmt einfach nicht. Österreich hat auch 10 mal soviele Bewerber wie Plätze, nur ein anderes Aufnahmeverfahren

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Weil das Auswahlverfahren in Österreich anders ist. In Österreich gibt es eine Aufnahmeprüfung, die Maturanote wird kaum berücksichtigt. In Deutschland wird hingegen viel Wert auf die Abinote gelegt.

Das Verfahren in Österreich hat halt den Vorteil, dass man nicht wegen der Maturanote abgestempelt wird. In Österreich war es bis vor Corona auch so, dass die Maturanoten aufgrund einzelner Prüfungen gemacht wurden. Hatte man genau dann einen schlechten Tag, hatte man halt Pech. Zudem: nur weil man keine gute Abinote hat, heißt das ja nicht, dass man kein guter Arzt werden kann.


Kristall08  22.02.2022, 21:37

Den schlechten Tag kann man auch bei der Aufnahmeprüfung haben.

An seinen Abinoten kann man drei Jahre lang arbeiten.

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summersweden  22.02.2022, 22:23
@Kristall08

In Österreich kann man mittlerweile ein Jahr daran arbeiten. Bis vor Corona war es aber immer so, dass man drei oder vier schriftliche Prüfungen in einer Woche und die fehlenden zwei oder drei mündlichen an einem anderen Tag gemacht hat. Da ist es schnell mal passiert, dass man eine Prüfung versemmelt hat, weil es einfach schon der dritte oder vierte Tag am Stück war. Man sieht den Unterschied auch daran, dass es sechs Prüfungen (+VWA) bei der Matura gibt.

Die Aufnahmeprüfung kann man in Österreich im nächsten Jahr wiederholen. Wenn man da mal einen schlechten Tag hat, ist der Traum vom Medizinstudium noch lange nicht vorbei.

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Kristall08  22.02.2022, 23:06
@summersweden

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile.

Auch in Österreich gibt es welche, die unzufrieden sind.

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Kristall08  23.02.2022, 18:28
@Tadokiarika

Das können die Österreicher ja auch gerne so machen. Hier in Deutschland ist es eben anders.

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Tadokiarika  23.02.2022, 18:29
@Kristall08

Es ging hier nur um deinen Kommentar, dass ja auch ein schlechter tag entscheiden kann. Ist aber so halt nicht ganz richtig

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Tadokiarika  23.02.2022, 18:38
@Kristall08

Dann ist dieser jemand auch sehr schlecht in einem Studium und generell im arztberuf aufgehoben.

Jemand mit Prüfungsangst wird nach der Logik aber auch kein gutes Abitur machen, also verstehe ich dieses Argument generell nicht.

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Kristall08  23.02.2022, 18:52
@Tadokiarika

Es wird schon seinen Grund gehabt haben, warum man sich für die Abiturbestenquote im Auswahlverfahren entschieden hat. Bisher scheint sich dieses System ja auch durchaus bewährt zu haben, sonst hätte man es ja vermutlich geändert.

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Tadokiarika  23.02.2022, 18:53
@Kristall08

Ja, das system ist kostengünstig und einfach. Dass es eben nicht gut funktioniert merkt man ja daran, wie unsozial einige Ärzte sind. 🤷🏾‍♀️

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Kristall08  23.02.2022, 18:57
@Tadokiarika

Es dürfte schwer möglich sein, die arroganten A.schlöcher durch egal welches Auswahlverfahren auszusortieren.

Vielleicht wird mancher einer auch erst im Studium so komisch, wer kann das schon sagen.

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Also ich studiere mit 2,1 medizin in Österreich.

Das problem ist beim medizinstudium überall, dass es mehr bewerber als Plätze gibt. Unterschiedliche Länder regeln dieses Problem nun unterschiedlich. Manche über geld, manche - Deutschland - hauptsächlich über noten.

Österreich hat mmn das beste System (und das nicht nur, weil ich hier studiere 😅). Österreich setzt wirklich Wert auf das, was im studium tatsächlich wichtig ist. Im Aufnahmetest, der absolut fair und anonym ausgewertet wird, werden Kompetenzen (Naturwissenschaftliches Wissen und kognitive sowie soziale Fähigkeiten) geprüft. Dieser ist sicher nicht perfekt, aber mmn einfach fairer als das abi, das in jedem Bundesland unterschiedlich schwer ist und bei dem eben auch viele unfaire Dinge passieren (lehrerabängig, Abhängig von der Lebenssituation zu dem Zeitpunkt, abhängig von leistungskursen etc).

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es wird kein solcher Abiturdurchschnitt "verlangt". Die Note ergibt sich aus dem Vergabeverfahren. Und es gibt nun mal so viele Bewerber mit einem solch guten Schnitt.

Es gibt übrigens nicht nur die Abiturbestenquote.