Warum bin ich nie mit mir selbst zufrieden?

4 Antworten

Das kenne ich gut und das liegt an deinem mangelnden Selbstwertgefühl oder wenig Selbstvertrauen. Wenn du das ablegen möchtest, dann akzeptiere dich so wie du bist, nämlich als "unperfekt". Selbstbewusste Menschen sind nicht perfekt, wissen, dass es viele Menschen gibt, die besser sind als sie, aber sie finden es gut so und vergleichen sich nicht mit anderen. Jeder hat andere Stärken und Schwächen. Eine Blume, zB eine Tulpe blüht und ist auf ihre eigene Art schön, sie muss nicht mit der Rose konkurrieren.

Und zu deinen Eltern: Eltern wollen natürlich nur das Beste für die Kinder. Sie wollen dich stärker machen. Aber das heißt nicht, dass du daraus verstehst, dass du der Beste sein musst und gegen andere kämpfen sollst. Du solltest dich nicht mit anderen vergleichen, sonder nur besser werden als du gestern warst. Vergleiche dich mit DIR aus deiner Vergangenheit, um besser als vorher zu werden, NICHT um besser als andere zu werden! Du warst vor 3 Tagen faul? Dann trainiere. Ein anderer ist besser als du? Das ist egal und akzeptiere dich und ihn so wie du bist. Es hat nichts mit dir zu tun wenn jemand anderes besser ist als du.


sportman123 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 14:31

Danke für deine Antwort. Gibt es Tipps, wie man diesen Perfektionismis nicjt nur äußerlich, sondern auch im Kopf ablegen kann? Weil bei mir staut sich das innerlich an und ich werde immer deprimierter.

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MrsJmb  04.06.2024, 14:38
@sportman123

Was für Stimmen hörst du denn immer in deinem Kopf? Vielleicht solltest du dir diese Sätze durch andere ersetzen. Zum Beispiel wenn du denkst" Ich muss besser werden" sag stattdessen einfach: " Nein, es ist OK auch mal nicht perfekt zu sein. Ich bin glücklich mit meiner Leistung und muss niemanden beweisen, dass ich der Beste bin." Warum willst du denn der Beste sein? Wem willst du es beweisen? Am Ende wirst du evtl eher Feinde und Hass bekommen, wenn du gegen andere kämpfst. Tue es nur für dich und nicht wegen andere.

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Ich wollte schon fragen, ob deine Eltern Teil deines Problems sind.

In einem Kommentar hast du diese Vermutung bestätigt.

Oft stecken die Eltern hinter diesem Verhalten, dass sie das Kind - auch wenn es schon längst erwachsen ist - unzulänglich fühlt, was die eigene Leistung anbelangt.

Überlege dir, ob du noch weiterhin dem Wunsch deiner Eltern nach Perfektionismus zu deinem eigenen Wunsch machst.
Mit dem Risiko, dich nie wirklich über deine Leistungen zu freuen und sie mit einem Schulterklopfen anzuerkennen.


sportman123 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 14:34

Sie sind halt dann immer enttäuscht von mir. So kann ich halt auch nicht glücklich werden. Aber ich werde versuchen meinen Perfektionismus abzulegen und meine Selbstbewusstsein zu stärken. Danke für deine Antwort!

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kiniro  04.06.2024, 14:38
@sportman123

Ist schon traurig, dass viele Eltern oft nur die Leistungen und nicht das Kind an sich sehen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall Erfolg und Durchhaltevermögen bei deinem Vorhaben.

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Du wirst lernen dürfen auch mal der letzte zu sein und je früher du es lernst, desto leichter wird es für dich. Meine Kinder haben mal mit mir "Mensch ärgere Dich nicht gespielt". Ich habe wärend des ganzen Spiel nicht eine 6 gewürfelt. Hinterher habe ich gesehen, dass der Würfel keine 6 hatte. Der Würfel war Teil eines Spiels für ganz kleine Kinder und hatte nur die Werte 1, 2 und 3. Meine Kinder hatten dies auch nicht gemerkt.

Woher ich das weiß:Hobby – Beim Psychologiestudium der Tochter habe ich mitgelernt

sportman123 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 14:25

Das ist eine lustige Anekdote. Also ich wäre da vermutlich ausgeflippt. Hast du irgendwie einen Tipp wir ich selbstzufriedener werde und weniger perfektionistisch? Weil ich versuche es wirklich, aber mein Problem ist, dass ich es dann vielleicht schaffe, es nicht mehr nach außen zu zeigen, aber dann staut sich der Ärger auf mich selbst in mir an. Ich brauche dafür eine Lösung!

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Littlethought  04.06.2024, 14:36
@sportman123

Das Ziel des Buddhas ist nicht das Glück sondern die Zufriedenheit. In diesem Sinne bin ich ein Buddha. Aber auch ich war es nicht von Anfang an. Manchmal muß man erst sehr große Probleme gehabt haben, damit man hinterher einen Zustand der etwas besser ist, zu schätzen weiß, auch wenn dieser Zustand nicht unbedingt perfekt ist. Ich hatte schon als Kleinkind so schweres Astma, dass ich blau unter dem Sauerstoffzelt gelegen bin (man hat mir das erzählt). Jetzt bin ich froh, wenn ich mit Hilfe eines Astmasprays beim Bergwandern mit meiner Partnerin mithalten kann.

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sportman123 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 14:42
@Littlethought

Du bist so ein inspirierender Mensch. Ich freue mich so, dass du es geschafft hast. Ich wünsche dir und deiner Familie alles erdenklich Gute für deine Zukunft.

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Littlethought  04.06.2024, 14:48
@sportman123

Wer einen Rat gibt, der sollte fürchten, dass er befolgt wird. Ich riskiere das jetzt einmal. Denke nicht so sehr an dich selbst, sondern denke auch an die anderen ! Altruismus belohnt sich selbst. Ich war 10 Jahre lang im Sozialdienst der Stadt München ehrenamtlich tätig. Ich war mit Situationen konfrontiert, die ich zuvor schier nicht für möglich gehalten hätte. So etwas ist lehrreich.

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sportman123 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 14:57
@Littlethought

Danke, werde ich demnächst auch machen. Ich mache ein FSJ und helfe Kindern mit angeborenem AIDS in Indien. Dagegen kann ich mich wohl sehr glücklich schätzen. Ich hoffe, dass ich somit meine eigene Situation zufriedenstellender sehen kann und diesen armen Kindern helfen kann.

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Vielleicht sind es perfektionistische Züge.


sportman123 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 14:17

Ja, das ist mir schon klar. Aber was kann ich dagegen tun, kann man sich das abgewöhnen? Ein weiterer Aspekt ist, dass meine Eltern diesen Perfektionismus verstärken, weil sie immer mit meinen Leistungen unzufrieden sind, auch mit dem Abischnitt.

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