Warum besitzt Deutschland in der UN keine Vetomacht?

12 Antworten

Weil Deutschland den 2. Weltkrieg verloren hat. Die Vetomächte

Frankreich, USA, GB, Russland (ehemals UdSSR) und China haben den Krieg gewonnen (mehr oder weniger). Da diese Quasi die "Guten" sind, haben sie das Veto recht, quasi als Belohnung bekommen. Da Deutschland und Japan den Krieg verloren haben, haben sie kein Veto-Recht.

Da diese Regelung ziemlich unfair ist, versucht man diese Regelung zu ändern. Is aber schwierig, wenn dagegen ein Veto eingelegt wird.


Die wichtigsten Gründungsmitglieder der UNO erhielt den ständigen Sitz im Sicherheitsrat und ein Vetorecht, dieses muss aber ruhen wenn das Mitglied eine Partei im Streit ist.

Diese Gründungsmitglieder waren USA, GB, Fr, UDSSR und Republik China (Taiwan)

Am 21. Okt. 1971 wurde dieses Mandat der Republik China entzogen und auf die VR China übertragen.

Deutschland ist weder Großmacht noch Atommacht und besitzt kein Mandat auf einen ständigen Sitz im SR der UNO, ein Vetorecht würde ihr daher nicht anstehen.

Die UN wurden als Nachfolgeorganisation des Völkerbundes gegründet, der in der Geschichte wirkungslos geblieben war. Die USA und Großbritannien strebten noch während des zweiten Weltkriegs die Schaffung einer Organisation zur Sicherung des Friedens an. Durch Mitarbeit von der Sowjetunion und China an der neuen Friedensordnung haben sich die 4 hauptverantwortlichen Mächte dafür gefunden. Nach Einbeziehung Frankreichs wurde dann die Charta der Vereinten Nationen 1945 auf der Konferenz von Jalta fertiggestellt werden.

Diese 5 Länder sind durch ihren damaligen Status ständige Mitglieder im UN-Sicherheitsrat und die sogenannten UN-Vetomächte. Das Ganze ist also wie so oft geschichtlich bedingt.

Deutschland hat einen beachtlichen Teil der Welt in Brand gesetzt und dann den Krieg verloren. Welche ständigen Vertreter des Sicherheitsrates sollten ein Interesse haben, ausgerechnet Deutschland als ständiges Mitglied in den Sicherheitsrat zu hieven? Mal davon abgesehen, hätten ja dann Länder wie Indien und Jaspan las auch Brasilien einen größeren Anspruch als ausgerechnet Germany.

Davon mal abgesehen, ist die nationale Zusammensetzung des Sicherheitsrates regelrecht anachronistisch. Es ist regelrecht absurd, dass so Hemdemätze wie GB und Frankr. Mitglieder sind, während so ein großes Land wie Indien außen vor ist.

Damit ist der UN-Sicherheitsrat auf dem Niveau der späten 40-er Jahre einfach stehen geblieben. Kurz nach dem Krieg entsprach die Zusammensetzung des Sicherheitsrates in etwa dem Kräfteverhältnis der Welt, mal davon abgesehen, dass statt der Volksrepublik China stellvertretend das kleine Taiwan dort einen Sitz hatte. Es war klar, dass die Volksrepublik irgendwann in den 70-er Jahren dieser Absurdität ein Ende bereitete.

Nun noch was zu Deutschl. und dem Sicherheitsrat. Ich bin froh dass es nicht dort ständig vertreten ist, also kein Dauer-Vetorecht besitzt. D. ist schon großmachtsüchtig genug, strebt immer mehr einen Platz an der Sonne an, wozu auch die stetig zunehmende Einmischung in die inneren Angelgenheiten anderer Staaten gehören, sowie Ausweitung von Militäreinsätzen sowie Ausstragung von Kriegen.

Wäre nun D. im Sicherheitsrat, würde es noch weitaus imperialistischer auftreten, daher isses gut, dass es kein Vetorecht besitzt.


paulklaus  03.08.2015, 12:34

Speziell die letzten Reflexionen zu Deutschlands (schon IMMER vorhanden gewesenem)  Großmacht-Sucht-Streben kann ich nur heftigst unterstützen !

Die Sucht nach den Herrenmenschen, nach größtmöglicher Dominanz allerorten ist im Deutschen unausrottbar verankert ! Siehe EU ! Ach, zahllose Beispiele könnte ich nennen...

pk

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Weil nur die ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats ein Vetorecht haben. Es gibt seit Jahren Bemühungen, die Anzahl der ständigen Mitglieder zu erweitern.