Warum beobachtet mich mein Hund in letzter Zeit immer häufiger?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Macht unserer auch-egal ob man draußen oder drinnen mit jemandem spricht,er sieht sich ganz genau an was wir da tun,nicht dass der andere doch noch was blödes macht ;).

Gebissen hat er noch NIE,wenn die Person weg war,war sie halt weg.

Dobis sind ja allgemein ziemlich fixiert auf ihre Menschen und haben dieses "Beschützen" im Blut,es muss also alles "kontrolliert"werden (ist jetzt nicht so dass er 5 Stunden neben mir steht und anfängt mich oder den Gesprächspartner anzuknurren sobald man mal was falsch macht)

Dieses Verhalten zeigt meine Hündin jedoch nie,hängt wohl auch etwas von der Rasse ab.

Ob ich es unterbinden soll weiß ich aber selber nicht ;) Finde es persönlich nicht so schlimm wenn er mal schaut was ich da mache,besser als dass es ihm total egal wäre was ist mache .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hundehalterin

Ich halte das Verhalten des Hundes für bedenklich.

Hier entwickelt sich ein Hund mit einer starken Ressourcenverteidigung. Indem der Hund sich vor dich stellt, entscheidet ER, dass sich da niemand weiter zu nähern hat.

Und genau das Verhalten, das dir im Moment gefällt, weil du es für einen Ausdruck von Bindung oder Zuneigung hältst, kann sehr schnell in einen plötzlichen Angriff des Hundes auf dein Gegenüber münden. Dann nämlich, wenn er beschließt, dass dieses sich in seinen Augen unangemessen verhält.

Das ist dann sehr schnell gar nicht mehr lustig, denn ab diesem Moment wird der Hund immer wieder attackieren.

Das ständige Beobachten ist ein deutlicher Hinweis auf diese Gefahr. Der Hund kontrolliert dich. Du befindest dich damit auf der gleichen Stufe wie sein Futter oder sein Spielzeug - mit Bindung hat das nichts zu tun.

Du bist eine wichtige Ressource für ihn, und wenn du nicht schleunigst gegensteuerst, wirst du bald nicht mehr ohne Maulkorb unterwegs sein oder  Schlimmeres zu erwarten haben.

Was passieren muss ist, den Hund keine Entscheidungen mehr treffen zu lassen. Stellt er sich vor dich, schicke ihn hinter dich. Beobachtet er dich, geh aus dem Raum und lasse ihn zurück (Tür zu) oder schicke ihn auf einen Platz, von wo aus er dich nicht sieht.

Der erste Schritt, den du - auch wenn's schwer fällt - gehen musst, ist der, dich von dem Gedanken zu lösen, dein Hund würde aus Zuneigung so handeln. Das tut er nicht. Er will lediglich seine Vorteile nicht verlieren.


MalinoisDogBlog  03.09.2016, 16:58

Mein Hund schaut mich ab und zu auch mal an das kann auch mal länger sein.
Aber er hatte noch nie wen gebissen oder Aggressionen gegenüber anderen Hunden/Menschen gezeigt.
Ich kann ruhig neben ihn andere Hunde streicheln oder mit menschen reden ohne das mein Hund mich verteidigt.  

1
Jule59  03.09.2016, 17:14
@MalinoisDogBlog

Es ist immer das Gesamtpaket. Blickkontakt von Hund zu Mensch kann etwas ganz Wichtiges und Wunderbares sein. In einer entspannten Beziehung besteht hier keinerlei Handlungsbedarf,

Zeigt der Hund aber gleichzeitig auch bestimmte andere Verhaltensweisen, ist zumindest erhöhte Aufmerksamkeit geboten. 

2
SusanneV 
Beitragsersteller
 03.09.2016, 16:56

Meinst nicht, dass das eine ziemlich gewagte Theorie ist. Lucy war noch nie aggressiv. Dein Kommentar gibt mir jetzt schon ziemlich zu denken.

0
Jule59  03.09.2016, 17:11
@SusanneV

Ferndiagnosen sind immer ein Stück weit gewagt. Wenn aber die Schilderung der Situation - von der sie abhängt - zutrifft, hat auch die Diagnose gute Aussichten darauf, zutreffend zu sein.

Ich bezweifle nicht, dass dein Hund noch nie aggressiv war. Das ist aber leider das Problem mit aggressivem Verhalten: Kein Hund wird von heute auf morgen zum Beißer.

Es gibt immer viele kleine und größere Anzeichen, die sich über Monate, oft sogar über Jahre entwickeln, bis es am Tag X dann tatsächlich knallt.

Das hat auch nichts damit zu tun, dass du einen bösartigen Hund hättest. Er hat lediglich erkannt, dass du ihm viele Vorteile bringst und nun übt er gerade, sich diese Vorteile für sich zu sichern.

Wenn du gegensteuerst und ihm signalisierst, dass nicht er darüber entscheidet, sondern du, unterbrichst du die Wachsamkeitsspirale, in die er sich sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit nach und nach hineinmanövriert.

Heute stellt er sich vor dich, wenn du lauter wirst, übermorgen vielleicht, wenn du mit einem Mann (mit tiefer Stimme) redest und überübermorgen steht er vielleicht bei jedem Gespräch quer.

Das muss natürlich nicht so schnell passieren, ich möchte nur ausdrücken, dass dieses Verhalten, wenn es nicht unterbunden wird, die Tendenz hat, sich auszuweiten und sukzessive auch auf andere Bereiche auszuweiten.

Vielleicht drängelt er sich dazwischen, wenn du jemanden umarmst. Oder er beobachtet aus unmittelbarer Nähe, wenn du mit jemandem kuschelst. Oder er fordert Streicheleinheiten ein, wenn du mit jemandem sprichst…u.v.m.

1
SusanneV 
Beitragsersteller
 03.09.2016, 17:29
@Jule59

Jetzt sitze ich irgendwie zwischen zwei Stühlen. Wenn es so ist wie Du sagst, muss ich gegensteuern. Macht sie das so, weil sie eben eine enge Bindung zu mir hat, dann tu ich ihr unrecht und verletze sie eventuell damit. Das sie sich vor mich stellt, wenn ich etwas lauter rede, da kannst Du durchaus recht haben. Ich muß dazu sagen, dass wir seit gut eineinhalb Jahren Schutzdienst machen. Ich werde das gleich morgen mit unserem Trainer besprechen. Das was Du im letzten Absatz schreibst trifft nicht zu.

1
Jule59  03.09.2016, 17:58
@SusanneV

Vielleicht würde es helfen, sie etwas weniger zu vermenschlichen ;). Nicht der Hund ist verletzt, wenn du die Führung übernimmst. Erfahrungsgemäß schmerzt es aber den Menschen, wenn er hinnehmen soll, dass das, was er als Zuneigung von Seiten des Hundes empfindet, keine ist ;).

Ich wünsche dir von Herzen, dass du einen guten Schutzdiensttrainier hast. Sollte der es gut finden, dass dein Hund sich selbstständig vor dich stellt, ist er es nicht.

1
SusanneV 
Beitragsersteller
 03.09.2016, 18:11
@Jule59

Da sind wir jetzt mal wieder bei meinem Lieblingsthema Vermenschlichen. Ich hab keine Kinder. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich all die Jahre (hab seit 1988 jetzt meine dritte Dobermannhündin) im Hund nur einen Kindersatz gesehen hab, aber für kinderlose Paare steht halt der Hund ganz weit oben.

1
Jule59  03.09.2016, 18:15
@SusanneV

Das ist doch auch ganz legitim. Warum sollen wir nicht einem Hund unsere Zuneigung schenken? 

Manchmal hilft es aber, sich ein wenig von den ganz innigen Gefühlen zu distanzieren, um wieder einen klaren Blick zu bekommen.

Das ist übrigens in der Kindererziehung ganz genauso heilsam :).

2

Wow das ist echt interessant!

Man sagt ja Hunde "studieren" Menschen genau, sie versuchen jedes Wort zu entziffern das man zu ihnen sagt und generell versteht ein Hund Mimik und Gestik sehr gut, ich würd einfach mal sagen sie versucht von dir zu "lernen". Sie schaut was du machst, wie du es machst und das interessiert sie womöglich 😄

Aber ich glaub eine genau Definition warum sie das macht kann man nicht sagen, lass mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen ☺️


Jule59  03.09.2016, 16:54

Es gibt sehr unterschiedliche Formen des Beobachtens. Das, was du als "Studieren" bezeichnest, ist tatsächlich genau das: Der Hund versucht, uns zu ergründen, uns "lesen" zu lernen, so wie er die Körpersprache seiner Artgenossen lesen kann.

Als soziales Rudeltier ist das wichtig für seine Sicherheit und das Funktionieren des Zusammenlebens und deshalb uneingeschränkt gut zu werten.

Dann gibt es aber auch eine andere Form: Den Kontrollblick. 

Hier wiederum unterscheidet man sehr unsichere Hunde, die stark beobachten, weil sie z.B. befürchten, verletzt oder verlassen zu werden. Nimmt man ihnen Entscheidungen ab, fügen sie sich meist schnell, weil es sie entlastet, nicht selbst entscheiden zu müssen. In diesem Fall ist die Maßgabe, dem Hund ein Höchstmaß an Sicherheit zu geben.

Und dann gibt es die Hunde, die stark ressourcenorientiert sind und den Menschen als ihren Besitz betrachten. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr eigenständig handeln. Übersieht man die Anzeichen, die für viele Besitzer zunächst eher schmeichelhaft sind, können sich hier Hunde entwickeln, die ihre Ressource Mensch auch mit Waffen verteidigen.

2
inoukhusky  03.09.2016, 15:40

Danke ☺️❤️

0
MalinoisDogBlog  03.09.2016, 15:34

Hab dich schon öfters bei Antworten über dem Thema Hund gesehen:)
Dann bin ich auf dein Profil gestoßen und hab dein Instagram Account entdeckt übelst süßer Hund :D

0
inoukhusky  03.09.2016, 15:27

Woher kennst mich bzw meinen Hund? ☺️

0
inoukhusky  03.09.2016, 15:12

Ja man kann vieles von ihnen lernen!

0
inoukhusky  03.09.2016, 15:12

Inouk? 😂😄 mein name 🙈

0
SusanneV 
Beitragsersteller
 03.09.2016, 15:11

Unsere geliebten Vierbeiner sind schon interessante Wesen und man lernt nie aus.

0

Das ist ja Lustig :D
Hätte gedacht mein Hund ist der einzige der dies Tut.
Bei uns ist es so das mein Hund mich bis zu 20-40 min nur beobachtet,haha.
Beim Spaziergehen ebenso hält er kurz den Kopf hoch schaut mich an, oder wenn er mal auf der Wiese ist macht er sich Groß und Schaut auf mich zu :D
Irgendwie Lustig aber auch Komisch..
Hoffentlich kann mir auch jemand beantworten wieso sie das tun..


MalinoisDogBlog  03.09.2016, 15:26

Echt ?:)
Danke dann hat sich dies beantwortet:)

0
SusanneV 
Beitragsersteller
 03.09.2016, 15:25

Wenn er sich beim spazieren gehen nach Dir umdreht, dann orientiert er sich an Dir und zieht nicht sein eigenes Ding durch. Das ist absolut positiv.

1