Dobermänner können tolle Familienhunde sein, auch, wenn es fürs typische Familienleben deutlich geeignetere Rassen gibt. Viele Dobis sind Ein-Mann-Hunde und fixieren sich auf eine bestimmte Person, statt sich von jedem (aus ihrer Sicht) dahergelaufenen führen zu lassen.
Wie schwer die Erziehung ist, kann man pauschal nicht sagen. Man sollte aber auf jeden Fall eine ruhige Person sein, die dem Hund klar und deutlich vermitteln kann, was sie möchte, ohne grob oder unfair zu werden. Wer das kann, wird mit einem Dobi einen tollen Begleiter bekommen. Wer das nicht kann, wird eventuell eine tickende Zeitbombe führen.
Leider leiden sehr viele Dobermänner an DCM, einer Herzmuskelerkrankung, die ohne besondere Symptome zu plötzlichem Herzversagen führt. Und selbst, wenn es festgestellt werden kann, stirbt der Hund innerhalb kurzer Zeit.
Einen Dobermann würde ich nicht in einer Wohnung halten. Das sind Wachhunde höchster Klasse, sehr aufmerksam und finden zunächst alles komisch, was sich ums Haus herum so bewegt. Die Nachbarn hätten sicherlich keine Freude daran. Das kann (und sollte) man zwar unter Kontrolle wissen, aber ich persönlich finde es unfair, dem Hund das zu verbieten, wofür er gezüchtet wurde. Ich kenne aber auch welche, bei denen das problemlos funktioniert.
Dobermänner möchten arbeiten. Man muss nicht unbedingt fünf Mal die Woche auf dem Hundeplatz stehen und sechs Stunden am Tag durch die Pampa rennen, aber nur mit Spaziergängen wird ein Dobi auf Dauer nicht glücklich.
Das Aussehen sollte niemals der entscheidende Grund dafür sein, sich eine bestimmte Rasse zuzulegen. Dobis sind hübsch, aber das bringt einem auch nichts mehr, wenn man mit ihren Eigenschaften nicht zurecht kommt und dann hat man ein riesen Problem.