Warum benimmt sich Hans-Georg Maaßen so "bipolar"/wirr?
Mal gibt er den ruhigen besonnenen Staatsmann, dann haut er aber wieder übelst derbe Stammtisch-Sätze raus, die er dann später teils gar relativieren muss.
Mal bezeichnet er die CDU als "Premium-Koalitionspartner" und mal als "hirntot".
Dieser wirre Kurs kommt ja auch bei Anhängern nicht an, die WerteUnion ist sich ja schon am zerstreiten, auf Twitter hagelt es Shitstorms.
Mal gibt er den ruhigen besonnenen Staatsmann
Gibts dafür irgendwelche Beispiele oder Quellen?
https://www.youtube.com/watch?v=gkjs7gXO5V4
Aktuelles Beispiel
https://www.youtube.com/watch?v=aQOcZOWFDOI
Älterer Auftritt bei Lanz nach Entlassung
Da spricht kein Staatsmann. Da spricht einer schon im ersten Satz von "Establishment". Er geht also schon im ersten Satz auf Distanz damit.
Naja, ich meine hier "staatsmännisches Auftreten" bzw Staatsmann als Synonym für eine eher ruhige Redeweise ohne Kraftausdrücke oder Bierzelt-Wortschatz.
2 Antworten
Ich habe alle Statements und Reden gehört und mir kommen die Reaktionen auf die Äußerung "CDU als Premiumpartner" überzogen vor.
Meine persönliche Meinung ist, dass sehr viele auch im "rechten" Spektrum ins Schwarz-Weiß Denken verfallen sind. Entweder der Mann äußert sich pro AfD oder er ist "untragbar" für viele Rechte.
So denke ich nicht, so werde ich nicht denken und für mich stellt die Werteunion akt. eine Wahl- und Engagementsalternative zur AfD dar, die ich vermutl. nutzen werde. Und bei aller Kritik der CDU/CSU - eine Koalition aus WU und CDU/CSU ist nicht das Schlimmste was passieren kann.
Abgesehen davon muss Herr Maaßen natürlich auch schauen, dass er für CDU/CSUler attraktiv bleibt, er kann im jetzigen Parteispektrum nicht den Weg der "Knallhart-dagegen" Opposition gehen, wie ihn die AfD geht.
Längergeworden als beabsichtigt, kurz: überzogenene Reaktionen mMn.
Bei Maaßen habe ich geradezu ein déjà-vu, er erinnert mich an Bernd Lucke vor der Bundestagswahl 2013: Ein engagierter Politiker gründet eine neue Partei mit keinem geringeren Anspruch, als einen grundlegenden Politikwechsel zu erkämpfen und schart damit sehr schnell eine Menge von Anhängern hinter sich. In den Medien und vor der Presse gibt er sich dann plötzlich weit weniger kämpferisch und fällt seinen Unterstützern mit Äußerungen in den Rücken, die erhebliche Zweifel aufkommen lassen, ob er es mit der Politikwende wirklich ernst meint, oder es nur auf einen bequemen Versorgungsposten im Parlament abgesehen hat und es sich dafür nicht mit den Medien verderben will.
Maaßen hat ja nachträglich versucht, seine Aussage vom "Premiumpartner" zu relativieren, aber es ist offensichtlich, daß es den Mitgliedern seines Vorstandes viel lieber wäre, mit einer "bekehrten" CDU zusammenzuarbeiten, als den steinigen Weg der politischen Alternative zu gehen.