Warum beleidigen manche Menschen in Diskussionen, wenn sie keine Argumente mehr haben?

6 Antworten

Vermeidung kognitiver Dissonanzen. Ein Abwehrmechanismus des eigenen Gehirns.

Das menschliche Gehirn ist keine Festplatte auf der nüchterne Informationen gespeichert werden, die man nach belieben löschen oder ändern kann. Überzeugungen sind Teil der Identität.

Wenn sich Person A im Datum irrt und Person B ihn korrigiert ("Heute ist der 12 Juni nicht der 11te"), werden dadurch keine Grundfesten zerstört. A wird einfach sagen "achja stimmt".

Geht es aber um mehr, wie zum Beispiel "Es stimmt doch garnicht, dass die Sonne immer intensiver strahlt", wird A nicht mehr cool bleiben. Es ist evtl. ein Argument mit dem er über Monate hinweg Klimaschutz kritisiert hat, seine Wahlentscheidung rechtfertigt etc pp.

Auch wenn beides simple Aussagen sagen mit geringer Komplexität sind, ist es für jeden emphatiefähigen Menschen ersichtlich, dass Person A zweites nur schwer annehmen kann.

Das muss nicht immer daran liegen das Argumente fehlen. Eine Diskussion wird irgendwann nervig wenn sie kein Ende findet und manche können es einfach nicht gut sein lassen. Mich macht das dann jedenfalls wütend, wenn die andere Person nicht einfach mal die Klappe hält und immer weiter macht obwohl ich schon längst mit der Diskussion fertig bin. Das passiert dann halt schon mal wenn ich bei meinem Standpunkt bleibe und der anderen Person nicht zustimme. Ansonsten wenn wirklich mal Argumente fehlen, ist das halt die letzte Waffe die man hat😂. Kommt halt auch auf die Situation und Person an, es kann auch eine Art Herausforderung sein oder einfach nur Siegeswille. Oder auch Provokation.

(Warum beleidigen manche Menschen in Diskussionen, wenn sie keine Argumente mehr haben?)

Hallo Bonze21, es kommt immer auf die Person selbst an. Sicherlich gab es auch bei dir Situationen, in denen du keine Argumente hattest, genauso wie bei mir. Aber wenn ich keine Argumente hätte, würde ich nicht beleidigen, sondern einfach schweigen oder ignorieren. Manche Menschen haben ebenfalls keine Argumente, entweder weil ihnen Quellen fehlen oder sie nicht wissen, wie sie sie richtig einsetzen sollen. Wenn solche Menschen keine Argumente mehr für einen Gegenschlag haben, greifen sie zu den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen. Das kann bedeuten, dass sie grundlos andere beleidigen. Und trotzdem wissen sie genau, dass sie verloren haben. Es gibt leider immer Menschen, die keine Argumente haben. So ist es nun mal.

Grundsätzlich beantwortet man Fragen erstmal intuitiv mit dem, was einem richtig erscheint. In den meisten Alltagssituationen ja auch vollkommen passend und angemessen.

Hat dann jemand eine andere Sichtweise oder liefert Gegenargumente, sehen wir uns jedoch schnell in der Position unsere Aussage verteidigen zu müssen.

Dabei wäre es in den meisten Fällen wesentlich sinnvoller sich stattdessen mit den Hintergründen des Sachverhalts zu befassen und anhand dessen mit seinem Gegenüber eine konstruktive Diskussion zu führen, was nun zutreffend wäre und welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssten.

Aber stur auf seine Meinung beharren, ist natürlich leichter.

VG :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Für die meisten ist es essentieller eine Debatte zu gewinnen, als eine Lösung zu erreichen. Wenn der Standpunkt der Opposition mit rationalen Argumenten nicht mehr angreifbar ist, dann attackiert man stattdessen denjenigen der den oppositionellen Standpunkt vertritt. So etwas wird übrigens als "Ad Hominem" bezeichnet.