Warum Arme "Ritter"?

17 Antworten

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Der Name Arme Ritter entstand gegen Ende des Mittelalters als zahlreiche Rittergeschlechter verarmten und ihre Burgen kaum mehr Komfort zu bieten hatten als Bauernhütten. Brot war für die meisten ein bezahlbares Grundnahrungsmittel.

 

  • Zimt und Zucker vermischen und beiseite stellen.
  • Milch mit den Eiern und evtl. der Zitronenschale verquirlen, nach Belieben auch Zucker hinzufügen.
  • Brötchen abreiben und längs halbieren, die Brötchen in die Eiermilch legen und sich vollsaugen lassen. Je nachdem wie trocken die Brötchen sind, eventuell noch mal etwas Eiermilch machen. Die Brötchen sollten richtig schön vollgesogen sein.
  • Evtl. in Eiklar und Semmelbrösel bzw. Paniermehl panieren.
  • Die Butter in einer Pfanne erhitzen und die Ritter darin goldbraun backen. Anschließend mit Zimt/Zucker bestreuen. So bekommen sie ihre rostige Farbe.

Lilly2643 
Beitragsersteller
 28.04.2011, 17:30

Verarmte Ritter, ja leuchtet auch ein.

Und danke für dein Rezept (auch wenn ich es ja schon heute gekocht/gebacken/gebraten habe - wie sagt man nun eigentlich?).

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Pullamann  29.04.2011, 21:53

@saftbraten

1. Zimt und Zucker hat auf oder in Armen Rittern nichts zu suchen, du verwechselst das wohl mit Milchreis !!!

2. Semmelbrösel und Paniermehl auch nicht, das ist kein Schnitzel !!!

3. Zitronenschalen haben da genauso wenig verloren, du solltest nicht alles glauben was du in der Bild liest !!!

Irgendwie wirkt deine Antwort so:  " Ich will hier schnell mitreden, hab zwar keine Ahnung, aber hey, was solls?"

Ich glaube du hast noch nie arme Ritter gegessen? Nein, ich bin mir sogar absolut sicher !

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Lilly2643 
Beitragsersteller
 29.04.2011, 22:13
@Pullamann

Also, da muss ich safti aber mal sehr in Schutz nehmen.

 

All diese Zutaten, von Zitronenschale über Semmelbrösel bis zum Zimtzucker gehören sehr wohl dazu.

Genauso hab ich sie auch gemacht (außer Zitronenschale, die hatte ich nicht).

Und genauso stehen sie auch in meinem Kochbuch, meinem Schulkochbuch aus dem Jahr 1976. Und sie waren sehr lecker.

Wir haben noch zusätzlich Apfelmus dazu gegessen, weil noch welches da war.

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saftbraten  30.04.2011, 18:53
@Lilly2643

Ach lass mal, lilly..rostige Ritter auch genannt..nicht bei jedem so bekannt..

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Im Mittelalter traf man sich zu Ritterspielen und Gauklermärkten. Während sich die edlen Ritter damals an großen Tafeln ihren Wanst vollschlugen, blieb für die niederen Knappen häufig nur ein altes Graubrot bei den Marktfrauen übrig. Um dies ein wenig gehaltvoller zu machen, wurde es in eine Mischung aus Milch oder Rahm und Eiern getunkt und schließlich in Butterschmalz angebraten. Fertig war der „Arme Ritter“ – oder auch die „Güldene Schnitte“, wie dieser Happen dank seiner goldgelben Farbe lange Zeit genannt wurde. Zucker und Zimt, Pflaumen- oder Apfelmus oder auch Honig und Kräuter verfeinerten den „Armen Ritter“.

Heute verwendet man meist Weißbrot zur Zubereitung.

Ob es sich bei der Namensfindung so wie überliefert zugetragen hat, kann allerdings nur vermutet werden, denn laut zuverlässiger Quellen taucht die Bezeichnung „Armer Ritter“ für dieses Gericht erst vor knapp 250 Jahren auf – und da dachte kaum noch einer an Ritter, Burgfräulein und ähnliche Herrschaften.

Ein ähnliches Rezept hatten auch schon die Römer erfunden. Brot, eingetaucht in Milch und in Öl gebraten, so hat es Marcus Gavius Apicius zuerst niedergeschrieben. Er nannte die Speise „aliter dulcia“ – die etwas andere Süßigkeit.

Kopiert oder vielleicht einfach nachempfunden haben die Rezeptur dann die Völker der Welt: In England heißen die Brotscheiben „Poor Knights“ – also ebenfalls „Arme Ritter“. Bei den Amerikanern werden sie als „French Toast“ verkauft. Die Franzosen hingegen nennen das Gericht „Pain Perdu“ und die Spanier „Torrigas“, die Österreicher „Povesen“, und bei den Portugiesen werden in der Weihnachtszeit gern „Rabanadas“ zubereitet.

LG : DarkSirius96


Lilly2643 
Beitragsersteller
 29.04.2011, 19:33

Danke.

 

Wäre schön gewesen, wenn du die Quelle/den Link dabei geschrieben hättest.

Der steht nämlich schon bei dolgas Antwort.

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Ich kenne die "Armen Ritter" seit sie meine schwiegermutter mal gemacht hat.

Die erklärte mir;

"reiche Menschen hatten Fleisch zum panieren, braten, essen, arme konnten sich nicht teueres fleisch leisten, so haben sie dann das zubereitet was sie hatten, eben Brot."

So erklärte ich es auch meinen Kindern.

Übrigens, meine Kinder liebten diese einfache Speise, vor allem nahmen sie es gerne mit z.B. ins Freibad. Ob salzig oder süß, ich musste immer ein ganzes Brot machen da es auch den Freunden meiner Kinder besser schmeckte als Pommes! hi hi! ;-)


Lilly2643 
Beitragsersteller
 01.05.2011, 14:32

Oh, danke für deine Erklärung.

 

Salzig habe ich es noch nicht gegessen, auch kalt noch nicht.

 

Gab's dann noch was dazu zum Hineintunken?

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Es ist alles schon  schlüssig und interessant erklärt!

Doch ich habe da noch einen Gedankenblitz.:

Brot- Fett- Eier und Milch, waren das einzig sättigende Essen zu Zeiten der  Hungersnöte..

Diese Mangelzeiten  machten  allen armen Leuten das Leben unerträglich.

Doch warum heißt das Gericht dann  armer Ritter?

Vielleicht benutzten die Ritter auf ihren Beutezügen , ihre Rüstungen -

oder  Teile davon  als Pfannen,

in denen sie über dem Lagerfeuer die zusammengemengten Zutaten zu eben diesen 

"Arme Ritter"  zubereiteten?


Lilly2643 
Beitragsersteller
 28.04.2011, 18:25

Eine geniale Idee, danke sehr.

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Ich kann auch nur vermuten.....Sicherlich gab es bei den "reichen Rittern":-)) früher eher opulente Fleischgerichte : Spanferkel,Fasan etc. Die armen Ritter oder Rittersleute mußten sich vermutlich mit den Küchenresten zufriedengeben,wie ..in diesem Falle. eingeweichten Brot oder Zwiebackscheiben,die in der Pfanne gebraten wurden und dann als Fleischersatz zur Sättigung dienten!


Lilly2643 
Beitragsersteller
 28.04.2011, 16:31

Als Fleischersatz, gute Idee. Du meinst, dass die "normalen" armen Leute das Fleisch nicht vortäuschen mussten, weil jeder wusste, das sie arm waren?

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