Warm_up Übung im ImproTheater für Emotionen?

2 Antworten

Hey du!

Ich war noch nie auf impro-wiki, deswegen weiß ich natürlich nicht, ob ich dir jetzt was Hilfreiches erzählen kann...

Aber ich kann dir sagen, mit was wir sowas aufwärmen:

  • alle laufen durch den Raum und du gibst Emotionen vor. Der Vorteil: jeder schaut sich von den anderen ab, wie sie es machen und kann davon auch was übernehmen. Man konzentriert sich nicht nur auf Mimik, sondern auch auf Körperhaltung, Gang, etc.

  • Spiegel. Alle stehen sich paarweise gegenüber. Einer der beiden gibt eine Emotion vor und der andere muss sie erkennen und dann selber spielen.

  • Emotionenkreis. Alle stehen im Kreis. Einer fängt an und gibt dem, der rechts von ihm steht eine Emotion. Er schaut ihn also als Beispiel ängstlich an. Derjenige muss nun auch ängstlich schauen, während er sich aber zu seinem rechten Nachbarn dreht ändert er die Emotion und schaut den nächsten dann zornig an. Der wiederum nimmt die Emotion auf, ändert sie und gibt sie weiter...

  • die Kugel. Alle stehen im Kreis. Einer beginnt. Er "formt" pantomimisch eine Kugel. Z.B. er formt eine sehr große, schwere Kugel mit den Händen. Die ist so schwer, dass er sie nicht heben kann, also liegt sie vor ihm auf dem Boden (Gestik und Mimik hier natürlich sehr wichtig). Er rollt mir großem Kraftaufwand die Kugel zum nächsten. Der nimmt die große schwere Kugel und formt sie mit den Händen zu einer ganz kleinen, federleichten Kugel, die er zum nächsten pustet. Der fängt ganz vorsichtig die kleine, leichte Kugel und formt sie zu einer glitschigen, wabbeligen Kugel, die er kaum halten kann, usw.

  • Jeder überlegt sich einen Satz, den er in dem Stück sagt. Gern ein Satz, über den er immer wieder stolpert, der ihm schwer fällt, den er sich nicht merken kann... Alle laufen kreuz und quer über die Bühne und sagen den Satz so vor sich hin, wie sie ihn auf der Bühne sagen müssen. Dann sagen alle ihren Satz traurig. Dann wütend. Dann verwirrt. Dann ängstlich. ... (ist jetzt vielleicht nicht das Richtige für Improtheater)

  • FastFood Theater. Das ist mehr ein Spiel als eine Übung. Es ist bei uns so beliebt, dass wir es meistens am Ende einer Probe spielen. Anfangs überlegen sich zwei Leute einen kurzen Plot und stellen ihn auf der Bühne dar. Zum Beispiel: Zwei entscheiden sich, einen Friseursalon darzustellen. Der eine sitzt also auf einem Stuhl, der andere steht dahinter und macht was mit seinen Haaren. Die beiden improvisieren lustig vor sich hin, bis einer aus dem Publikum (das aus den restlichen Schauspielern besteht) klatscht. Klatschen bedeutet, dass die beiden auf der Bühne im Freeze stehen, sich also keinen Millimeter bewegen. Der, der geklatscht hat, löst nun einen der beiden ab. Er geht auf die Bühne, klopft dem, den er ablösen will auf die Schulter, der geht und er nimmt möglichst exakt dessen Position ein. Dann macht er aus der Situation eine völlig neue. Als Beispiel: Zwei Leute stehen an einer Bushaltestelle, einer hat seine Kontaktlinse verloren. Er begibt sich auf alle Viere und sucht danach. Der andere steht daneben und gibt kluge Ratschläge. In dem Moment klatscht ein Zuschauer. Beide stehen im Freeze. Der, der geklatscht hat, geht auf die Bühne und tippt dem auf die Schulter der steht. Er bestimmt nun, wie es weitergeht und sagt "na komm Hasso, such!". Der der den gespielt hat, der die Kontaktlinse sucht, muss sich nun ganz schnell auf die neue Situation einstellen - er ist jetzt ein Hund und sein Herrchen, sagt, er soll suchen. Die beiden spielen weiter. Irgendwann gibt es eine Situation, da liegt der Hund auf dem Rücken und lässt sich den Bauch streicheln. Es wird wieder geklatscht und einer löst den "Hund" ab und sagt "Ja, Herr Doktor, genau da tut es weh". Und die Spieler müssen sich auf diese Situation einlassen. Wer grad noch Herrchen war muss also fragen "Und wenn ich hier drücke, Herr Maier, tut das auch weh?". Und so weiter. Ist nicht rein eine Emotionsübung, sondern auch gut für Improvisation, aber hilft eben auch zum Üben für Emotionen, weil man sich schnell in andere Leute und deren Emotionen reinversetzen muss.

Ich hoffe, ich konnte helfen!

Viel Spaß, Katja