Hey du!
Meiner Kenntnis nach ist Pädophilie eine sexuelle Präferenz. Du kannst eben homosexuell, heterosexuell, pädophil, auf Gegenstände fixiert, auf Tiere fixiert und und und sein.
Soweit ich weiß, geht man heutzutage davon aus, dass die sexuelle Präferenz angeboren ist. Du kommst also homosexuell, heterosexuell oder sonstwie -sexuell zur Welt. Im Glauben dieser Meinung kommt ein Mensch also auch pädophil zur Welt.
In früheren Zeiten (und auch heute noch in einigen Ländern) galt alles als abartig, was nicht Mann-Frau Beziehung mit Blümchensex war. Heute sind wir da (zumindest hier im Westen) großteils liberaler und sagen "Erlaubt ist, was beiden (!) Spaß macht". Wer also früher noch gesteinigt wurde, weil er schwul war, kann heute ein glückliches, unbeschwertes Leben mit dem Partner seiner Träume verbringen. Genauso dürfen sich Paare unbehelligt gegenseitig auspeitschen, Männer Frauenkleidung tragen, etc. Ich finde diese Entwicklung gut und auch wenn ich gerade in einem anderen Kommentar erschreckt feststellen musste, dass Fetische ebenfalls eine ICD-10 Nummer haben, bin ich absolut der Meinung, dass man mündige Menschen selbst entscheiden lassen sollte, was sie wollen und was nicht.
Bei der Pädophilie gibt es da nur ein Problem: Sie ist eben immer einseitig und geht mit einer Gefährdung Minderjähriger einher. Deshalb ist dieses Verhalten absolut nicht zu dulden und muss dringend unterbunden werden. Nur wie?
Gesetze und Strafen sind das eine. Das ist natürlich schon ein guter Anfang. Aber: das allein reicht nicht. Wenn wir alle anerkennen würden, dass Pädophilie eine sexuelle Präferenz ist, für die der einzelne nichts kann (weil er sie eben angeboren erhalten hat), könnten wir auf einer ganz anderen Grundlage Prävention leisten.
Es gibt tolle Projekte wie "kein-taeter-werden.de", an die sich Pädophile richten können, die diese Neigung bei sich erkennen, aber niemandem Schaden zufügen wollen. Nicht jeder Pädophile ist nämlich automatisch ein Ar*******, dem es egal ist oder der nicht sehen will, dass Kinder unter seiner Sexualität zu leiden haben oder haben würden! Im Gegenteil. Viele hätten gerne Hilfe, um eben gar nicht erst zum Täter zu werden. Und das finde ich anerkennenswert.
Das Problem ist nur: In unserer Gesellschaft wird Pädophilie als so abartig und krank behandelt und die Menschen, die pädophil sind, als solche Monster abgestempelt, dass sich kaum ein Pädophiler (Nicht-Täter) trauen kann, offen darüber zu sprechen und Hilfe einzufordern.
Das wäre aber so wichtig. In einer Gesellschaft der Toleranz könnte sich jeder Pädophile trauen, offen über sich und seine Präferenz zu sprechen. Und dann könnte man ihm Hilfeangebote zukommen lassen. Um ihn und vor allem die Kinder davor zu bewahren, dass er zum Täter wird. Niemand wird ihn "heilen" können, aber er kann lernen damit umzugehen und brenzligen Situationen aus dem Weg zu gehen.
Solange wir aber jeden Pädophilen aus den Medien mit den sprichwörtlichen Fackeln und Mistgabeln verfolgen, wird sich jeder Nicht-Täter kaum trauen, den Mund aufzumachen und lieber schweigen. Und während dieses Schweigens und der Hilflosigkeit vielleicht Dinge tun, die er mit Hilfe hätte verhindern können...
Liebe Grüße.