Waren früher die katholischen Sonntagsmessen in Deutschland gefüllt?

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Bis in die 60er Jahre waren die kath. Kirchen voll. Ab ca. 1968 ging es bergab. Zuvor waren ea 11 Millionen, die jeden Sonntag gingen, heute sind es 1 Million.

Ursachen: steigender Wohlstand, wachsender Hedonismus, Skeptizismus, Nihilismus, Vergötterung des Individuums, das selbst das Größte sein will, aber auch kritische Aufarbeitung der dunklen Seiten der Kirchengeschichte.


Avion573 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 09:17

Dann werde ich wohl ein einsamer junger Katholik werden müssen in Zukunft..

neinxdochxoh  22.09.2024, 15:53
@Avion573

Es wird immer Christen geben. Vielleicht werden es sehr kleine Gruppen sein, aber sie werden sich treffen und zusammenhalten.

Das hat viele Gründe. Zum einen ist es wohl der, das die K.K. immer wieder bewiesen hat, das sie nicht die allein seligmachende Kirche ist, denn sonst gäbe es nicht so viele schwarze Schäfchen in ihren Reihen, die mit Hilfe von modernen Medien schonungslos der breiten Öffentlichkeit offenbart werden, zum anderen sind es die Errungenschaften wie das Internet, die dafür sorgen, das man lieber zu Hause bequem im Sessel die kirchlichen " Gottesdienste " verfolgen kann.

Während man früher ( vor der technischen Revolution ) auf Gedeih und Verderb den kirchlichen Vertretern ausgeliefert war, kann sich heute jeder selbst ein Bild machen, da er durch das Internet den Vergleich der unterschiedlichen Lehrmeinungen der Kirchen hat. Dadurch hat man auch die einfache Möglichkeit verschiedene Bibelauslegungen und die unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften auch außerhalb von kirchlichen Institutionen, zu betrachten um ihre Glaubensinhalte mit dem eigenen Glaubensinhalten vergleichen zu können, was im Fall von Katholiken eher als positiv zu bewerten ist.

Ein weiterer Grund ist, das man sich durch das Internet welche die verschiedenen Religionen und Glaubensgemeinschaften umfassend darbietet, die ihren Einfluss darin medienwirksam verbreiten, ohne großen Aufwand dafür betreiben zu müssen informieren kann, worin eine Art Wettbewerb zwischen den verschiedenen Religionen zu erkennen ist, wo jede auf ihre Weise versucht, sich bei den Menschen die auf der Suche nach Gott bzw. auf der Sinnsuche für das eigene Leben sind , durchzusetzen.

In der breiten Öffentlichkeit die dadurch besser über die K.K. informiert ist, kann man nun leichter zu den Schandflecken der Christenheit gezählt werden was viele Mitglieder der K.K. bei denen noch ein Funken von Verstand als auch ein Gewissen vorhanden ist wohl auch immer mehr so sehen und deshalb der K.K. den Rücken kehren.

Die wenigen die der K.K. treu bleiben, sind wie du richtigerweise festgestellt hast jene ältere Generation für die die kirchliche Tradition das wichtigste in ihrem Leben ist, weil es ihnen einen gewissen Halt gibt der nicht unbedingt etwas mit dem Glauben an Gott zu tun haben muss. Gewohnheiten die einen über Jahrzehnte lang begleitet haben welche schon die Eltern und Großeltern pflegten und einem als Kind übergestülpt werden, will man im Alter nicht mehr loslassen. Doch auch diese alte Generation wird sterben und dadurch wird die K.K. auch nicht mehr allzu lange darauf hoffen können, weiterhin ihre Pfründe einstreichen zu können um keiner geregelten und ehrlichen Arbeit nachgehen zu müssen, wenn sie keinen drastischen Wandel innerhalb ihrer Lehrmeinungen vollziehen und den Menschen die Mitgliedschaft in ihrer Institution schmackhaft machen.

Aber wie man an ihrer " Kirchenpolitik " sehen kann, um ihren Exodus zu verhindern sind sie immer mehr dazu bereit sich der modernen Welt anzupassen und genau das zu tun, was sie früher verteufelt haben. Beispiel: Eheschließungen von sexuell Gleichgeschlechtlichen Paaren etc...

Ihre Anpassung an die moderne Welt müsste allerdings wesentlich schneller vorangehen damit sie ihre jetzigen Mitglieder halten und um neue akquirieren zu können, was wohl auch auf eine Art geschehen wird, das vielen Menschen wie ein Wunder vorkommen wird.

Die Kirchengeschichte bleibt also spannend, denn irgend ein neuer Papst wird sicher für dieses " Wunder " sorgen, damit die biblischen Vorhersagen über die R.K.K. in der Offenbarung auch eintreffen können.

PS. Ich ( 64er Jahrgang ) war selbst jahrelang praktizierender Katholik ( Ministrant ) in der K.K. der ich den Rücken gekehrt habe, nach dem ich mich 1988 zu Gott durch Jesus Christus bekehren durfte.

LG

Woher ich das weiß:Recherche

Die Menschen werden klüger und weniger verführbar. Allerdings gibt es neue Religionen: z.B. Veganismus, AFD. Die ziehen den Kirchen die Menschen ab. Es geht im Grunde immer um eine Gruppenzugehörigkeit, weniger um Inhalte.

Früher waren die Kirchen voller... aber das sagt über die Kirche weniger aus als man glaubt. Früher waren mehr Menschen in einer Gewerkschaft, in einer Partei. Vereine suchen auch händeringend Mitglieder. Es ist eine gesellschaftliche Entwicklung. Natürlich ist das schade, aber kein Grund zur Depressivität. Und gerade, was Kirche angeht... die gibt es seit 2000 Jahren und hat schon wer weiß was alles erlebt. Und überstanden. Weil da oben einer ist, der ihr Herr ist...

In der siebziger waren die Kirchen noch voll am Sonntag

Woher ich das weiß:Hobby – Frei sei der Geist und ohne Zwang der Glaube

Firmian  22.09.2024, 18:01

Und da war's schon deutlich weniger als in den Fünfzigern....