Waren eure Fahrstunden auch so anstrengend?
Keine Ahnung warum, aber heute kamen mir Erinnerungen aus der Zeit hoch, als ich meinen Führerschein machte. Das war 2010-11. Da ging ich noch zur Schule und finanziert haben den ganzen „Spaß“ natürlich meine Mutter und mein Stiefvater.
Die theoretische Prüfung hatte ich beim zweiten Anlauf geschafft (während ich beim ersten Mal nur ganz knapp gescheitert bin). Die praktische schaffte ich auf Anhieb. Diese Fakten sind nichts besonderes. Was an meinem Absolvieren aber besonders auffällig war, war die Zeit der Fahrstunden, die ich (angeblich) benötigte, bevor ich zur praktischen Prüfung endlich antreten durfte: 96 (97, wenn man die Prüfung mit dazu zählt)!
Nun zur Erläuterung: Zu sagen, dass es viele Fahrstunden waren, gleicht dem Nichtssagen. Das ist mir klar. Auch ist mir klar, dass ich grundsätzlich nicht gerade schnell lerne (insbesondere wenn es um motorische Sachen geht). Ich vermute allerdings, dass ich deutlich weniger Fahrstunden eigentlich gebraucht hätte. Und zwar war ich nach etwa 50 - 60 Stunden bereits mindestens genauso „gut“, wie nach der Fahrprüfung. Dies mache ich an folgenden Sachen fest: Der Fahrlehrer hatte gar nicht mehr geschrien, ich kam in enge Parklücken rein (in die ich selbst heute mit viel Mühe komme) und die Fahrten wurden zur Routine.
Mir ist klar, dass auch 50 - 60 Fahrstunden deutlich mehr als beim Durchschnitt sind. Allerdings ist dies wiederum deutlich weniger als 96 und hätte viel Geld gespart. Monatelang habe ich den Fahrlehrer gefragt, wann nun die Fahrprüfung ist. Er hatte meine Fragen lange ignoriert, bis ich schon vorhatte, den Fahrlehrer zu wechseln. Kann es sein, dass er an mir etwas mehr Geld verdienen wollte und deswegen es so überzogen hat? Was waren eure Erfahrungen? Hattet ihr auch so ähnliche Erfahrungen?
Noch eine Zusatzfrage: Findet ihr es richtig, dass die Fahrstunden im öffentlichen Verkehr und nicht zum Beispiel in einem Simulator stattfinden?
5 Antworten
Ja, waren relativ anstrengend.
Ich hatte keinerlei Fahrpraxis und auch keine Erfahrungen, durch Eltern.
Die Großstadt in der ich Fahrschule machte, war zugemüllt mit Fahrzeugen.
Mehrspurige Hauptstraßen mit seitlichen Parkplätzen, Massen an ZweiteReiheParkern, Geschwindigkeits-Ignoranten (zu schnell und zu langsam), Blinkverweigerer und mein Fahrlehrer hat eine Zigarette nach der Anderen geraucht.
War vor einiger Zeit wieder (beruflich) in dieser Stadt. Ha! Außer, dass die Autos moderner geworden sind, hat sich nichts verändert.
Zum Glück macht mir so ein Chaos nichts mehr aus.
Nein. Zur Theorie gab es normalen Frontalunterricht, und die Prüfung bestand jeder, der nicht grade eine Schlafmütze oder ein fauler Vollpfosten war. Zu praktischen Fahrstunden wurden man oft abgeholt, daheim oder gleich am Arbeitsplatz. Da saßen dann allerdings auch oft 1-2 andere Fahrschüler auf der Rücksitzbank, die auf dem Wege mitgenommen wurden, und so zugleich Anschauungsunterricht hatten. Ja, damals… 1982….
Ok, 2 saßen da nicht, aber eine(r) saß da häufig. Zum Teil waren es sogar meine Mitschüler, die mich (nach etwa 60er Fahrstunde) fragten, wann ich nun meine Fahrprüfung habe, da auch sie merkten, dass ich eigentlich schon so weit bin.
Normalerweise meldet der Fahrlehrer den Schüler erst zur Prüfung an, wenn er das Gefühl hat, dass dieser bereit ist. Und wenn du schon selber sagst dass dir die Fahrstunden schwer gefallen sind wird er wohl richtig damit gelegen haben, dir mehr Zeit zum Üben zu lassen.
Ok, ich verstehe. Das eine ist, wenn er dir 5 oder gar 10 Fahrstunden mehr gibt. Das andere ist allerdings, wenn es knapp 40 mehr sind.
Mein Führerschein ist von 1984.
Zugegeben: Ich hatte auch schon vor dem Fahrschulunterricht private Fahrten im ländlichen Bereich. Also dort, wo die Polizei Tage braucht, wenn man sie ruft.
Aber die Fahrstunden selber waren bei mir eigentlich nur die Pflichtstunden. In Summe, so schätze ich mal, waren es für Auto und Motorrad je 20 Stunden.
Die theoreische Prüfung habe ich sofort geschafft. Das war reines Verstehen, Merken und Wiedergeben.
Bei der Motorradprüfung bin ich fast an der Gefahrenbremsung gescheitert (war auf Asphalt mit Rollsplit). Aber der Prüfer war dann gnädig und sagte: "Wenn Du erst einmal ein Motorrad hast, dann lernst Du das von allein!"
Die Autoprüfung war ein Witz: Losfahren, ein paar mal abbiegen, rückwärts einparken - fertig. Alles in etwa 15-20 Minuten. Wobei ich aber auch erwähnen muss, dass ich völlig entspannt echt perfekt gefahren bin. Da war ich kurz selber überrascht.
Aber an dieser Stelle muss ich auch mal meinem Fahrlehrer danken.
Hermann, Du warst der beste Fahrlehrer, den man haben konnte!
Nein ich fand es nicht anstrengend, ich hatte 20 Fahrstunden dann war der Sack zu.
Warum sollte man das im Simulator machen? Das wäre völliger Blödsinn, da keinen Erfahrung im realen Leben vorliegt wenn's das erstemal auf die Straße geht. Das wäre dann ungefähr so wie in China und der Türkei wo man nur auf nem Parkplatz fährt
Lass mich raten: Eine Stadt in NRW?