War Jesus Analphabet?

3 Antworten

Nein, da Jesus häufig aus dem Tanach (dem Alten Testament der Bibel) zitiet und auch vorgelesen hat, z. B. hier: Lukas 4,16-22 | Bibleserver


BillyShears  11.01.2023, 21:59
Lukas 4,16-22

Das ist ein Zitat aus der LXX, nicht aus dem Tanach.

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BillyShears  11.01.2023, 22:13
@Dafur

Das kannst du auch auf dem Bibleserver nachvollziehen.

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chrisbyrd  12.01.2023, 07:51
@BillyShears

Es ging mir nicht um ein bestimmtes Zitat, sondern darum, dass in Lukas 4,16-22 steht, dass Jesus aus einer Jesaja-Schriftrolle vorgelesen hat. Denn die Frage war ja, ob Jesus Analphabet war und folglich nicht hätte lesen können. Doch Jesus konnte natürlich lesen:

  • "Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen" (Lukas 4,16).

Jesus hat aber schon aus dem Tanach gelesen, nämlich Jesaja 61,1-2 (vgl. Lukas 4,18-19). Jesaja gehört zum Tanach, also zum Alten Testament.

Die LXX ist lediglich eine Sammlung alttestamentlicher Bücher in griechischer Sprache. Sie enthält den Tanach in gr. Sprache. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Jesus eine Schriftrolle in Hebräischer Sprache gelesen hat. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher.

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BillyShears  12.01.2023, 09:45
@Dafur
Haben die eine LXX vorliegen?

Leider nicht. Aber du kannst nachvollziehen, dass das Zitat in Lk 4 nicht mit der Jesaja Stelle übereinstimmt.

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BillyShears  12.01.2023, 09:46
@chrisbyrd
Jesus hat aber schon aus dem Tanach gelesen, nämlich Jesaja 61,1-2 (vgl. Lukas 4,18-19)

Und an jener Stelle in Lk 4 findet sich das Jesaja Zitat aus der LXX, nicht aus dem Tanach.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass Jesus eine Schriftrolle in Hebräischer Sprache gelesen hat.

Siehe oben.

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Dafur  12.01.2023, 09:51
@BillyShears

Ja, so ist es. Es ist mir deshalb ein Rätsel, warum die Schreiber des NT fortwährend die LXX zitiert haben.

Die LXX lang ich nicht mit der Kneifzange an ... In der LXX ist Gott bzw. Jesus ein großer Engel. Wörtlich. Also ist die LXX nicht glaubwürdig. Sie ist keine Übersetzung des AT, sondern Schrott.

Und dann ist da noch das Ende von Jes53,8.

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BillyShears  12.01.2023, 10:15
@Dafur
Es ist mir deshalb ein Rätsel, warum die Schreiber des NT fortwährend die LXX zitiert haben.

Die Schreiber selbst zitierten ausschließlich aus der LXX und der Text in 2Tim 3,15f ist an einen griechischsprachigen Juden gerichtet, der mit der LXX aufwuchs.

Nur in den synoptischen Evangelien finden sich auch AT-Zitate, die auf hebräische oder aramäische Bibeltexte zurück gehen. Diese gelten als original von Jesus, die LXX-Zitate dagegen als von den Autoren. Da sich die Lesung in der Synagoge von Nazareth nur bei Lk findet, kann man daher auch gut eingrenzen von wem das konstruiert wurde.

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chrisbyrd  12.01.2023, 12:37
@BillyShears

Der Tanach ist doch nur ein Begriff für die Heilige Schrift der Juden (= das Alte Testament) und erst einmal unabhängig von der Übersetzung und von der Textgrundlage. Also der Tanach existiert sowohl im masoterischen Text als auch in der griechischen Septuaginta (die nur eine Übersetzung des Tanach in gr. Sprache ist).

Die Frage wäre, in welcher Sprache Jesus vorgelesen hat. Da bin ich mir nicht ganz sicher...

Ob Jesus wirklich auf Griechisch vorgelesen hat (= Septuaginta)? Das ergibt irgendwie keinen Sinn, denn er hat doch in seiner Heimat gelesen und das bestimmt auf Hebräisch (maximal auf Aramäisch). Wenn ich tippen sollte, würde ich vermuten, dass Jesus aus einer hebräischen Jesaja-Rolle vorgelesen hat.

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BillyShears  12.01.2023, 12:49
@chrisbyrd
Also der Tanach existiert sowohl im masoterischen Text als auch in der griechischen Septuaginta

Das ist nicht richtig.

Das ergibt irgendwie keinen Sinn

Völlig richtig. Dieses Ereignis hat gar nicht stattgefunden und wurde von Lukas konstruiert. Die Verwendung der LXX an der Stelle beweist das.

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chrisbyrd  12.01.2023, 17:23
@BillyShears

Was der Tanach ist: Tanach – Wikipedia

Oder anders formuliert: Der Tanach ist inhaltlich exakt gleich dem Alten Testament.

Die Septuaginta ist lediglich eine Übersetzungt des Tanch: Septuaginta – Wikipedia

Empfehlenswerter ist aber der masoretische Text (in hebräischer Sprache): Masoretischer Text – Wikipedia

Aber beide enthalten den Tanach, weil es sich dabei eben um Übersetzungen bzw. Textsammlungen der Bücher des Tanach (also des Alten Testaments) handelt.

Für mich hat Lukas nichts konstruiert, sondern hat einfach aufgeschrieben, was geschehen ist (unter der Inspiration des Heiligen Geistes). Aber damit kann die historisch-kritische Bibelexegese nicht viel anfangen, das ist mir schon klar...

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BillyShears  12.01.2023, 17:31
@chrisbyrd
Was der Tanach ist: Tanach – Wikipedia

Daraus der erste Satz: "Tanach oder Tenach (hebräisch תנ״ך TNK) ist eine von mehreren Bezeichnungen für die Hebräische Bibel"

Richtig.

Die Septuaginta ist lediglich eine Übersetzungt des Tanch

...die mehr Kapitel und Bücher enthält und sich an sehr vielen Stellen von der hebräischen Bibel unterscheidet, wie zB in Jes 61,1f.

Für mich hat Lukas nichts konstruiert

Das ist mir völlig klar. Egal was die Bibel gegen deinen fundamentalistischen Glauben enthält, ignorierst Du.

Aber damit kann die historisch-kritische Bibelexegese nicht viel anfangen, das ist mir schon klar...

Erzähl, was glaubt ihr weshalb dort ein LXX-Zitat steht? Wie passt das überhaupt zur Chicago-Erklärung?

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chrisbyrd  12.01.2023, 17:41
@BillyShears

Doch, die Septuaginta ist eine Übersetzung des Tanach (also Tanach plus Apokryphe Bücher, wenn man es genau nehmen möchte, das stimmt natürlich):

"Die Septuaginta ist die altgriechische Übersetzung des Tanach bzw. des Alten Testaments und die älteste durchgehende Bibelübersetzung überhaupt. Sie ist das Werk hellenistischer Juden aus Alexandria."

Quelle: Septuaginta (hellenicaworld)

Deine andere Aussage über die Septuaginta ist korrekt, weshalb der Masoretische Text zu empfehlen ist.

Das Neue Testament ist in der griechischen Sprache geschrieben. Das könnte der Grund dafür sein, dass bei manchen Zitaten auf die Septuaginta zurückgegriffen wurde. Ergeben sich daraus heilsrelevante Änderungen? Meines Wissens nicht.

Aber: Lukas eine Konstruktion von Ereignissen und damit bewusste Täuschung und Lüge zu unterstellen, hätte durchaus Konsequenzen. Denn Lukas schreibt an mehreren Stellen, dass Christen nicht lügen dürfen und soll dann selbst ein Täuscher und Lügner sein?

Das sind genau diese logischen Schlussfolgerungen aus den Theorien der Bibelkritik, die ich nicht nachvollziehen kann. Deshalb habe ich universitären Vertretern dieser Lehre auch gesagt, dass sie die Bibel doch gleich in die Tonne werfen könnten. Das wollten sie aber auch nicht... ;-)

"Fundamentalistischer Glaube" soll wohl eine Beleidigung sein. Ich fasse es mal als Kompliment auf und bedanke mich vielmals dafür!

Denn mit der Bibel wörtlich umzugehen, wie es Jesus und die Apostel im Neuen Testament immer wieder getan haben, kann nur ein Fundament haben: Gott selbst!

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BillyShears  12.01.2023, 18:17
@chrisbyrd
Doch, die Septuaginta ist eine Übersetzung des Tanach

Das habe ich nicht verneint, ich habe ihre Unterschiede zum Tanach betont.

Das Neue Testament ist in der griechischen Sprache geschrieben. Das könnte der Grund dafür sein, dass bei manchen Zitaten auf die Septuaginta zurückgegriffen wurde.

Nicht bei manchen. Laut deinem Wikipedia Artikel „ca. 400“. Paulus zB zitiert ausschließlich die LXX.

Aus dem hebräischen Text gibt es dagegen nur 33 Zitate (siehe zB diese Liste, erstellt von einem sog. Bibeltreuen).

"Fundamentalistischer Glaube" soll wohl eine Beleidigung sein.

“Fundamentalisten“ ist seit Anfang des 20. Jhdt’s die Selbstbezeichnung, siehe Wiki.

Denn mit der Bibel wörtlich umzugehen, wie es Jesus und die Apostel im Neuen Testament immer wieder getan haben

Welchen Wortlaut empfiehlst Du? Den hebräischen oder eher wie die NT-Autoren die LXX?

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chrisbyrd  12.01.2023, 21:31
@BillyShears

Ich weiß gar nicht, ob ich mit "christlichem Fundamentalismus" nach der Wiki-Definition viel zu tun habe: Christlicher Fundamentalismus – Wikipedia

Der Masoretische Texte dürfte vorzuziehen sein. Dr. Roger Liebi erklärt das ganz gut: Die-Bibel_absolut-glaubwürdig

Mit "wörtlich umgehen" ist aber nicht die Übersetzung gemeint, sondern dass das, was in der Bibel steht, auch so geschehen ist. Also, dass Lukas nicht getäuscht und nicht gelogen hat, sondern dass das, was Lukas aufgeschrieben hat, auch so geschehen ist. Darum geht es...

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BillyShears  12.01.2023, 23:20
@chrisbyrd
Ich weiß gar nicht, ob ich mit "christlichem Fundamentalismus" nach der Wiki-Definition viel zu tun habe

Aber sicher. Das was Du hier an Mist erzählst, das zählt da voll mit rein. Hier ein Beispiel:

Dr. Roger Liebi erklärt das ganz gut:

Aaaalter bist Du ein Fundamentalist 😂😂

Mit "wörtlich umgehen" ist aber nicht die Übersetzung gemeint

Das sieht Paulus, der ja ausschließlich die LXX zitiert, aber anders, siehe 2Tim 3,15f.

Also, dass Lukas nicht getäuscht und nicht gelogen hat, sondern dass das, was Lukas aufgeschrieben hat, auch so geschehen ist. Darum geht es...

Wieso ist dann dort ein LXX-Zitat, das vom hebräischen Text abweicht? Erzähl mal!

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chrisbyrd  13.01.2023, 08:34
@BillyShears

Der 2. Satz auf der von mir verlinkten Wiki-Seite ist dieser: "Unter dem Begriff kann auch kirchlicher Struktur-Fundamentalismus verstanden werden, vor allem mit Bezug zur katholischen Kirche."

Weiter entfernt von dieser Art von Fundamentalismus könnte ich wohl nicht sein...

Dass ich die Bibel als Gottes wahres Wort und Offenbarung ansehe, habe ich ja schon häufiger geschrieben. Ist man deshalb ein Fundamentalist? Von mir aus...

Damals war Griechisch sehre verbreitet. Das Neue Testament wurde in dieser Sprache verfasst. Da die Septuaginta anscheinend verbreitet und akzeptiert war, finden sich im NT einige Zitate daraus (aber nicht aus den Apokryphen der Katholischen Kirche).

Mehr dazu z. B. hier: Der neutestamentliche Gebrauch des Alten Testaments | Bibelbund

Zu dem Lukas-Zitat im Vergleich zu Jesaja:

  • "»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat[6], den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.«[" (Lukas 4,18-19).
  • "Der Geist des HERRN, des Herrschers, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des HERRN und den Tag der Rache unseres Gottes, und um zu trösten alle Trauernden" (Jesaja 61,1-2a).

Inhaltlich, heilsgeschichtlich usw. finde ich keine größeren Unterschiede. Warum sollte Lukas also nicht aus der gr. Übersetzung (Septuaginta) zitieren, wenn er generell in der gr. Sprache schreibt. Zumal diese Übersetzung auch recht weit verbreitet war damals.

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BillyShears  13.01.2023, 11:01
@chrisbyrd
Ist man deshalb ein Fundamentalist?

Ja, wie gesagt, die Bezeichnung habt ihr euch selbst gegeben.

Da die Septuaginta anscheinend verbreitet und akzeptiert war, finden sich im NT einige Zitate daraus

Wie oben geschrieben, ca. 400 aus der LXX, nur 33 aus dem MT.

(aber nicht aus den Apokryphen der Katholischen Kirche)

Die laut Bibel als inspiriert gelten, siehe 2Tim 3,15f.

finden sich im NT einige Zitate daraus

Es finden sich auch Zitate aus dem 1.Henoch. Vielleicht hat ja die äthiopisch-orthodoxe Kirche den richtigen Bibelkanon?

Warum sollte Lukas also nicht aus der gr. Übersetzung (Septuaginta) zitieren, wenn er generell in der gr. Sprache schreibt.

Weil er (Mt und Mk ebenfalls) immer da wo Jesus das AT zitiert, sich an den Wortlaut Jesu hält, es also eine eigene Übersetzung des hebräischen oder aramäischen durch den Evangelienschreiber ist. Wird dagegen die LXX verwendet, ist dies vom Autor selbst.

Denn wie du selbst geschrieben hast:

Ob Jesus wirklich auf Griechisch vorgelesen hat (= Septuaginta)? Das ergibt irgendwie keinen Sinn, denn er hat doch in seiner Heimat gelesen und das bestimmt auf Hebräisch (maximal auf Aramäisch). Wenn ich tippen sollte, würde ich vermuten, dass Jesus aus einer hebräischen Jesaja-Rolle vorgelesen hat.

Das ist ein völlig richtiger Gedankengang.

Inhaltlich, heilsgeschichtlich usw. finde ich keine größeren Unterschiede.

Ja, das ist richtig. Für jemanden wie mich, der nicht glaubt dass "die Bibel als Gottes wahres Wort und Offenbarung" ist, ist das auch überhaupt kein Problem. Ich finde der Autor hat mit seiner, anhand Jesu Antwort auf die Täuferanfrage, konstruierten Einleitung voll ins Schwarze getroffen.

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chrisbyrd  13.01.2023, 12:57
@BillyShears

Es finden sich bis auf 1. Henoch im Judasbrief keine Zitate der Apokryphen im Neuen Testament.

Vielleicht haben Freikirchler ja doch die "richtige Bibel" mit ihren 66 Büchern? Zumal der Kanon des AT dann auch mit dem Kanon der Schriften, die die Juden für inspiriert halten, übereinstimmt. Denn die Apokryphen sind für Juden keine Schriften, die zur "Heiligen Schrift" zählen. So war das auch zur Zeit Jesu und der Apostel.

Wenn aus dem Buch Henoch zitiert wird, bedeutet das nicht, dass Henoch deshalb inspiriertes Wort Gottes ist. Da Henoch ansonsten in der Bibel in wesentlichen Aussagen widerspricht, scheidet diese Möglichkeit aus. Aber wo ist das Problem, dass Judas aus einem nichtiblischen Buch zitiert? Buch halten für gewöhnlich durchaus, manchmal sogar sehr viele, Zitate aus anderen Büchern.

Wenn die Bibel für mich nicht Gottes wahres Wort und Offenbarung wäre, wüsste ich persönlich nicht, was ich glauben sollte und ob ich überhaupt irgendetwas aus der Bibel annehmen und für wahr halten sollte.

Aber wie immer: Jeder prüfe und entscheide selbst...

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BillyShears  14.01.2023, 10:41
@chrisbyrd
Es finden sich bis auf 1. Henoch im Judasbrief keine Zitate der Apokryphen im Neuen Testament.

Das ist ja schon ein Zitat mehr als aus dem Buch Esther. Hinzu kommt beim 1.Henoch jedoch noch die zahlreichen Bezugnahmen.

Zumal der Kanon des AT dann auch mit dem Kanon der Schriften, die die Juden für inspiriert halten, übereinstimmt.

Kannst Du mir zeigen wo Juden das Konzept der „Inspiration“ haben?

Denn die Apokryphen sind für Juden keine Schriften, die zur "Heiligen Schrift" zählen. So war das auch zur Zeit Jesu und der Apostel.

Für Paulus war es die LXX, siehe 2Tim 3,15f. Und Mk 12,24f weist übrigens auch auf 1.Henoch.

Wenn aus dem Buch Henoch zitiert wird, bedeutet das nicht, dass Henoch deshalb inspiriertes Wort Gottes ist.

Ist denn dann das Zitat für dich dann inspiriertes Wort Gottes? Falls ja, enthält doch dann auch 1Hen inspiriertes Wort Gottes, nicht wahr?

Da Henoch ansonsten in der Bibel in wesentlichen Aussagen widerspricht, scheidet diese Möglichkeit aus.

Vieles aus dem AT widerspricht dem NT. Scheiden diese AT-Stellen für dich deshalb auch aus?

Wenn die Bibel für mich nicht Gottes wahres Wort und Offenbarung wäre, wüsste ich persönlich nicht, was ich glauben sollte und ob ich überhaupt irgendetwas aus der Bibel annehmen und für wahr halten sollte.

Ja, typisch Fundamentalismus. Mein Beileid.

Schau doch mal in Joh 3,16 was geglaubt werden muss um gerettet zu werden (spoiler: von der Bibel steht da nichts)

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chrisbyrd  14.01.2023, 14:14
@BillyShears

Das AT und das NT unterscheiden sich überhaupt nicht. Wenn man die jeweiligen Stellen heilsgeschichtlich einordnet, gibt es keine Probleme diesbezüglich. Alles ist gut zu verstehen und wunderbar einzuordnen in Gottes Wort!

Ich denke schon, dass der Tanach für Juden inspiriert ist. Das steht z. B. hier:

  • "Die Tora und der Koran sind für gläubige Jüdinnen*Juden und Muslim*innen heilige Schriften, die Gottes Wort beinhalten bzw. göttlich inspiriert sind."

Quelle: Wie viel Gott ist in den heiligen Schriften? | Jüdisches Museum Berlin

Für mich lehrt das NT keinen Bezug auf die LXX. 2Tim 3,15-17 steht für mich für den gesamten Kanon der Bibel, wie es John MacArthur gut erklärt:

"Alle Schrift. Grammatisch ähnliche gr. Konstruktionen (Röm 7,12; 2Kor 10,10; 1Tim 1,15; 2,3; 4,4) überzeugen, dass die Übersetzung »die ganze Schrift ist eingegeben« richtig ist. Dazu gehören sowohl die Schriften des ATs als auch des NTs (s. Anm. zu 2Pt 3,15.16; diese Verse identifizieren die ntl. Schriften als »die Schrift«). von Gott eingegeben. Wörtl. »von Gott ausgeatmet« oder »Gott - gehaucht«. Manchmal hat Gott den Autoren der Bibel die Worte exakt gesagt (z.B. Jer 1,9), doch meistens benutzte er ihren Verstand, Wortschatz und ihre Erfahrung, um sein eigenes, vollkommenes, unfehlbares, irrtumsloses Wort hervorzubringen (s. Anm. zu 1Th 2,13; Hebr 1,1; 2Pt 1,20.21). Es ist wichtig anzumerken, dass die Inspiration nur für die ursprünglichen Originalschriften, die Autographen, gilt und nicht für die Autoren der Bibel. Es gibt keine inspirierten Schreiber, sondern nur inspirierte Schriften. Gott identifiziert sich so sehr mit seinem Wort, dass er selbst spricht, wenn die Schrift spricht (vgl. Röm 9,17; Gal 3,8). Die Bibel wird »Aussprüche Gottes« genannt (Röm 3,2; 1Pt 4,11) und ist unveränderbar (Joh 10,35; Mt 5,17.18; Lk 16,17; Offb 22,18.19)."

Besser kann man es kaum erklären...

Dass die Bibelkritik damit nicht viel anfangen kann, ist mir schon klar.

Ich habe nie behauptet, dass man an die Bibel glauben muss, um errettet zu werden. Johannes 3,16 habe ich hier schon häufig zitiert...

Aber: Wenn Lukas, Johannes und die anderen biblischen Autoren Täuscher und Lügner sind, wie du behauptest, warum sollte ich ihnen dann überhaupt irgendetwas glauben? Sie verbieten Lüge und lügen und täuschen selbst. Das ist doch nicht glaubwürdig. Dann ist vielleicht auch Johannes 3,16 eine Täuschung...

Aber das sind nicht meine Gedanken, da für mich eben die gesamte Bibel Gottes wahres Wort und Offenbarung ist.

Dass du mich nur für diese Aussage als Fundamentalisten beschimpfst und Beileid wünschst, lässt tief blicken. Das möchte ich aber nicht weiter kommentieren...

Also beenden wir diese Diskussion an dieser Stelle. Die Meinungen der Bibelkritik sind mir bekannt. Ich habe deren universitären Vertretern schon häufiger gesagt, dass ich die Bibel in die blaue Tonne entsorgen würde, wenn ich eine solche Meinung zur Bibel hätte, wie sie es haben.

Aber wie immer: Jeder prüfe und entscheide selbst...

In diesem Sinne ein schönes Wochenende und Gottes Segen!

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BillyShears  16.01.2023, 19:57
@chrisbyrd
Das AT und das NT unterscheiden sich überhaupt nicht. Wenn man die jeweiligen Stellen heilsgeschichtlich einordnet, gibt es keine Probleme diesbezüglich.

Wenn man von einer Entwicklung in der Bibel ausgeht, stimme ich dir zu. Diese Entwicklung enthält jedoch, dass das NT dem AT vielfach widerspricht.

Ich denke schon, dass der Tanach für Juden inspiriert ist. Das steht z. B. hier

Weiter heisst es in dem Link:

"Die Methode der historisch-kritischen Forschung ermöglicht, die Entstehung beider Schriften aus ihrem spezifischen historischen Kontext heraus zu erklären. Die Entzifferung altorientalischer Texte hat beispielsweise die Abhängigkeit vieler biblischer und koranischer Motive und Vorschriften von antiken Traditionen aufgezeigt, was nicht selten als Herausforderung für die Lehre vom göttlichen Ursprung der heiligen Schrift verstanden wird."

Dort wird Inspiration also anders verstanden als Du es verstanden haben willst.

Für mich lehrt das NT keinen Bezug auf die LXX. 2Tim 3,15-17 steht für mich für den gesamten Kanon der Bibel

Dort steht: "und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst"

Aus Apg 16,1 erfahren wir: "Und siehe, dort [in Lystra] war ein Jünger mit Namen Timotheus, der Sohn einer jüdischen gläubigen Frau, aber eines griechischen Vaters".

Timotheus war also ein griechischsprachiger Diasporajude, seine heiligen Schriften die er von Kind auf kannte, waren die Schriften der LXX.

Dass die Bibelkritik damit nicht viel anfangen kann, ist mir schon klar.

Die wissen halt um die Kindheit des Timotheus.

Ich habe nie behauptet, dass man an die Bibel glauben muss, um errettet zu werden. Johannes 3,16 habe ich hier schon häufig zitiert...

Du hast geschrieben: "Wenn die Bibel für mich nicht Gottes wahres Wort und Offenbarung wäre, wüsste ich persönlich nicht, was ich glauben sollte".

Das ist schon ziemlich krass...

Aber: Wenn Lukas, Johannes und die anderen biblischen Autoren Täuscher und Lügner sind, wie du behauptest

Und wieder der Fundamentalismus... Nirgends habe ich behauptet sie wären Täuscher und Lügner. Aber für den Fundamentalisten ist es entweder von Gott diktiert oder Lüge. Etwas dazwischen gibt es für ihn nicht.

Mein Beileid.

Dass du mich nur für diese Aussage als Fundamentalisten beschimpfst

Es ist immernoch eine Bezeichnung, die ihr euch selbst gegeben habt. Kann ich auch nichts dafür. Hier beweist Du es erneut:

dass ich die Bibel in die blaue Tonne entsorgen würde, wenn ich eine solche Meinung zur Bibel hätte, wie sie es haben

Nimm doch den Rat in 2Tim 3,16 beim Wort! Die Schrift ist nützlich.

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chrisbyrd  17.01.2023, 10:25
@BillyShears

Niemand hat etwas von "diktiert" gesagt, sondern "inspiriert".

Genau: Ich nehme 2Tim 3,16 beim Wort...

  • "Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben*und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit"

[*= w. »gottgehaucht« (gr. theopneustos), d. h. von Gott durch den Geist eingegeben, von Gott inspiriert.]

Einigen wir uns darauf: 2Tim 3,16 beim Wort zu nehmen!

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BillyShears  18.01.2023, 23:20
@chrisbyrd
Niemand hat etwas von "diktiert" gesagt, sondern "inspiriert".

Schon vergessen? Du hast geschrieben: "Wenn die Bibel für mich nicht Gottes wahres Wort und Offenbarung wäre, wüsste ich persönlich nicht, was ich glauben sollte".

(Siehe immernoch Joh 3,16)

Einigen wir uns darauf: 2Tim 3,16 beim Wort zu nehmen!

Also hälst Du die LXX für inspiriert? Okay. Hättest jaal früher sagen können.

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chrisbyrd  18.01.2023, 23:23
@BillyShears

Inspiriert wurden die Autoren, die die originalen Schriften geschrieben haben.

Die Septuaginta ist lediglich eine gr. Übersetzung...

Aber gut: Lassen wir dieses Thema.

Bin dann mal weg... ;-)

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BillyShears  18.01.2023, 23:24
@chrisbyrd
Die Septuaginta ist lediglich eine gr. Übersetzung...

Also nimmst Du die Bibel nicht beim Wort. Das kannst ruhig zugeben, ist e offensichtlich.

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Cool, diese Frage kommt immer in Bezug auf Mohammed. Nun gut, warum nicht auch bei Jesus.

War Jesus Analphabet?

Nein, er konnte schreiben und lesen.

Lukas 4, 17 Und es wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gegeben; und als er die Buchrolle aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben steht:......

Bei der Anklage der Ehebrecherin steht:

Johannes 8; 7 Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie! 8 Und er bückte sich wiederum nieder und schrieb auf die Erde.

Also konnte Jesus Lesen und schreiben, war also kein Analphabet.

Woher ich das weiß:Recherche

außerdem hat Jesus als Kind den Priestern im Tempel die Schrift ausgelegt

Jesus wird auch selbst DAS Wort genannt - es geht in der Bibel um Ihn und seine Gesetze seine Gnade seine Strafen etc.