War die Ständeordnung im Mittelalter gerecht?

7 Antworten

Das Feudalwesen?

Kommt drauf an.
In Gewisser Weise kann man sagen, dass alle ihre Stellung hatten und sich dementsprechend um das kümmern mussten, was sie zu tun hatten.
Der Bauer sorgte für das Tagwerk, der Adlige sorgte für Schutz, Verwaltung, Gerichtsbarkeit, der Klerus sorgte für das geistliche Wohl.

Klar kann man jetzt sagen, dass dieses Ständesystem per se ungerecht war udn das ist es natürlich auch in vielen Punkten. Doch im Großen und Ganzen hat man dadurch durchaus eine Komplexe Aufgabenverteilung.

Klar, religion ist heutzutage sehr weniger wichtig, als sie es damals war... doch damals war die Beziehung zu Gott eben eine wichtige Komponente im täglichen Leben, die auch niemand missen wollte. Man sollte eben auch berücksichtigen, dass Gottes Wille und Gottes Gesetz damals eine wesentlich größere Bedeutung hatte, als heute.
Der Adel hingegen hatte in seinem Gebiet die entsprechede Gerichtsbarkeit und stellte dementsprechend ggf. eine weltliche Autorität gegen die geistliche Gotten dar.

Ohne Schutz (ob weltlich oder geistlich sei mal dahingestellt) kann der Bauer im Endeffekt auch sein Feld nicht bewirtschaften.

Anders gesagt: Aus heutiger Sicht ist diese Ordnung ziemlich unfair und aus damaliger Sicht war sie es in vielen Punkten auch. Doch die Ordnung an sich IST eine Ordnung, die durchaus ihren Sinn und Zweck hat und damit im Endeffekt auch IRGENDWO eine Berechtigung findet.

Nein, natürlich war sie ungerecht. Sie fußte auf der irrige Annahme, Gott habe den 1.und 2.Stand( v. A. König,Adel und Klerus) zum Herrschen auserwählt und der 3.Stand (überwiegende Großteil der Bevölkerung) (v. A. arme Bauern, Handwerker,etc.) müsste den ersten beiden Ständen dienen und ihre Herschaftsgrundlage durch ihre Arbeit finanzieren. Er geht also von etwas aus, was wir aus unserer heutigen, säkularen modernen und demokratischen Weise als unsinnig und als heutige, , Staatsgrundlage'' untragbar ansehen würde:dass Gott uns eine Staatsgrundlage vorgäbe und dass eine solche auf der rechtlichen Ungleichheit von Menschen beruhen würde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Beschäftigung mit Geschichte und Ländern

"gerecht" ist eine Subjektive Einschätzung und lässt sich nicht pauschal beantworten.

Nach unseren heutigen moralischen Werten und Ansichten war die Ständeordnung im Mittelalter alles andere als Gerecht.
Würdest du einen Adligen aus dem Mittelalter fragen wäre er da wohl anderer Meinung.

Nein ! Was für eine Frage? Dann hätte ja keine Revolution stattfinden brauchen. Aber natürlich fanden die Menschen das damals schon sehr gerecht. Das war Gottes Ordnung. Und wenn du arm geboren warst, dann war das eben Gottes Wille.

Nein wird nie gerecht sein