was ist Ständeordnung?

4 Antworten

Die natürliche gesellschaftliche Ordnung aller Gesellschaften in allen intakten Gesellschaften weltweit mit Ausnahme des Westens, wo diese Ordnung seit der Renaissance durch den Absolutismus zerstört wurde.

Im Feudalismus ist die Gesellschaft sinnvoll gegliedert in Lehrstand (Klerus), Wehrstand (Adel) und Nährstand (Bauerntum).

Der Nährstand kümmert sich darum, daß alle genug zu Essen haben und niemand hungern muß.

Der Wehrstand verteidigt die Gemeinschaft gegen äußere Feinde.

Der Lehrstand kümmert sich um den Seelenfrieden und hält die Gemeinschaft religiös-moralisch zusammen.

Das feudale System macht Privateigentum unmöglich. Somit kann es zu keiner Kapitalakkumulation und damit zu keiner kapitalistischen Ausbeutung kommen. Privatbesitz hingegen gehört faktisch immer dem untersten Stand, dem Bauerntum, das ja über sein Land verfügt. Eigentümer ist der feudalen Theorie nach nicht etwa der König oder Papst, sondern vielmehr Gott, der alles dem König nur verleiht. Dieser leiht es wiederum dem Adel, dieser dann dem Volk.

Seit der Renaissance wurde aber in Europa der Adel immer mehr entmachtet und die faktische Macht auf dikatorisch regierende Könige übertragen.

Die Reaktion darauf war die französische Revolution, welche die Könige entmachtete, aber nicht etwa den Adel wieder zu seinem Recht verhalf, sondern stattdessen eine Geldherrschaft ("Demokratie") an dessen Stelle setzte. Das Ergebnis waren Kapitalismus, Ausbeutung und Massenarmut.

Daraufhin wiederum antwortete der Kommunismus, der den Leuten Befreiung aus der Knechtschaft versprach. Tatsächlich aber endete er in Massenmord und weiterer Versklavung der Menschen durch totalitäre Parteien.

Daraufhin wiederum antwortete der Faschismus, der die Lösung der sozialen Frage und die Bekämpfung der kommunistischen Massenmörder versprach. Aber auch er war wiederum nur diktatorischen Geistes und stürzte die Völker in Kriege, in denen sie sich gegenseitig zerfleischten.

Daraufhin wiederum antworteten die Neolinken der Frankfurter Schule mit ihrer "kritischen Hinterfragung" aller bestehenden Werte. Ergebnis: Auflösung der Reste gesellschaftlichen Ordnung, Chaos, endgültiger Sieg des Kapitalismus, Multikulti, Lohnsklaverei, Perversion und Dekadenz, Werteverfall.

Schließlich kommt heute als letzte Antithese in diesem Depravationsprozess der Islamismus auf den Plan. Im Gegensatz zu allen vorherigen Antithesen stürzt er von außen auf das Abendland ein. Er verspricht wieder die Rückkehr zu den alten Werten der traditionellen Welt. Doch der faktisch-reale Islamismus wie ihn der IS repräsentiert ist in Wahrheit auch wiederum nur von Psychopathen durchsetzt und geführt und wird nicht die westliche Dekadenz, wohl aber viele Menschenleben vernichten.

Der Westen wird aus dem jetzigen Chaos nicht mehr herauskommen, wenn er nicht zur gottgebenenen feudalen Gesellschaftsordnung zurückfindet.

Es gab drei Stände:

1. Stand = Adel, der regiert und der gottgewollt über die Anderen herrscht. Dem muss der dritte Stand gehorchen und fleißig Abgaben leisten. Hintergründlich konnten die halt erst durch die Abgaben ne Art Lokalexekutive errichten, sonst wäre im Mittelalter eine "Zentralgewalt" unmöglich gewesen (kein Ritter hätte sich Plattenharnisch und den ganzen Tag Kriegshandwerk üben leisten können, wenn er noch hätte aufs Feld müssen).

2. Stand = Klerus, die kümmern sich drum, dass Gott anständig verehrt wird und dass er auch richtig verehrt wird, weil man will ja in den Himmel kommen (im Mittelalter war das Jenseits viel wichtiger als heute, damals war das Diesseits nur sekundär). Zahlen keine Abgaben, sonst hätten sie ja keine Zeit, zu beten und die Bibel korrekt auszulegen.

3. Stand = Bauern (im Mittelalter). Später kamen noch die Bürgen dazu, also muss man wohl sagen, dass Alles, was nicht 1. oder 2. Stand ist gleich 3. Stand sein muss. Die ernähren Alle und zahlen Abgaben, dass der Adel dafür auf sie aufpasst und der Klerus ihnen beibringt, wie man in den Himmel kommt.

Im frühen und hohen Mittelalter war das System an sich gut (also mir nach gabs halt damals kein realisierbares Besseres). Ich hätte in der Zeit beispielsweise kein Freibauer sein wollen (Heerfolgepflicht, kein Beschützer), ich wäre da auch lieber in nem Lehensverhältnis gewesen. Im späten Mittelalter hat sich das aufkommende Bürgertum verarscht gefühlt, da sie mit ihrer Hände Arbeit nen Adel unterstützen mussten, der noch auf die alte, ineffiziente Art Geld verdient hat (also Landbesitz) und nicht auf ne Zeitgemäße (also z.B. Handel). In der frühen Neuzeit wurden die Ernten schlechter (Klimaabkühlung) und gleichzeitig die Abgaben höher, damit wurde das System langsam ausgehöhlt, deswegen hat die Ständeordnung heut so nen schlechten Klang.

Da wird geregelt wie die Stände organisiert sind.