War der Feudalismus im Mittelalter je nach Region unterschiedlich?
1 Antwort
Ja, das war je nach Land und Region sogar sehr unterschiedlich. In England führte Wilhelm der Eroberer ein besonders straff organisiertes Feudalsystem ein. Der König besaß theoretisch das gesamte Land und vergab es an seine Vasallen, die wiederum Untervasallen hatten. Die Bauern hatten dort nichts zu lachen. Wer seine Steuern nicht pünktlich zahlte, der war dran.
Das Heilige Römische Reich war stark zersplittert, und viele Fürsten hatten große Eigenständigkeit. Jeder hielt es dort mit der Ausbeutung seiner Untertanen ein wenig anders. Städte und Kirchenfürsten hatten besondere Rechte und jeder hat seine Untertanen anders behandelt.
In Italien war der Feudalismus schwächer ausgeprägt, besonders in den nördlichen Stadtstaaten wie Venedig, Florenz oder Genua. Die waren ja stark vom Handel geprägt und nicht so sehr auf die Steuern der kleinen Leute angewiesen. Im Süden hingegen existierte ein strikteres Feudalsystem unter normannischer Herrschaft.
In Polen, Ungarn und Russland gab es ebenfalls feudalähnliche Strukturen. Besonders in Russland entwickelte sich der Feudalismus besonders ausgeprägt. Dort war man als Leibeigener nichts weiter als ein Sklave. Verglichen mit Russland lebten die Leute in Deutschland oder Norditalien wie im Paradies.