War das einzige Ziel im Jahr 1225 des deutschen Ritterordens die Leute in Preußen zu christianisieren?
In meinem Geschichtsbuch wird es als Heidenkrieg bezeichnet.
2 Antworten
Nein, absolut nicht. Die Christianisierung war zwar ein zentrales Ziel, aber nicht das einzige.
Vor allem strebte der Deutsche Orden danach, sich ein eigenes Herrschaftsgebiet zu schaffen. Die haben ja nicht umsonst so viele Burgen gebaut. Die wollten das Land erobern, denn Land bedeutete Macht. Sie hatten die Erlaubnis des Papstes und eine bessere Lage gab es nicht. Sowohl strategisch, als auch wirtschaftlich. Das Land war reich an natürlichen Ressourcen, insbesondere Bernstein, Holz und fruchtbaren Böden und hatte Zugang zur Ostsee. Es gab genügend Arbeitskräfte und weil das keine Christen waren, hatten sie einen wunderbaren Grund.
Natürlich ging es in erster Linie um Machterweiterung. In Jerusalem gab es viele konkurrierende Ritterorden und es wurde immer schwieriger das Erreichte zu erhalten. So verlegte der Deutsche Orden seinen Schwerpunkt nach Osten und Nordosten: Siebenbürgen, Baltikum und vor allem nach Preußen, wo sie einen eigenen Ordensstaat gründeten.
Sehr ausführlich hier https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Deutscher_Orden:_Politische_Geschichte_(Mittelalter) nachzulesen.