Wann lohnt ein eigenes Pferd sich wirklich?


28.07.2024, 13:31

Es ging mir im übrigen nicht darum aktuell ein Pferd zu kaufen, sondern allgemein wann es sich lohnt.

Aus meiner Sicht für jemanden der noch voll und ganz in der AUsbildung steckt und so gut wie keine Erfahrung im Gelände hat, ist das vollkommener usus. Und bis man wirklich gut reitet und ALLEINE im Gelände rumturnt das dauert! In den RS die ich kenne, geht man ins Gelände, wenn man echt gut und erfahren ist. Also die Basics echt ganz sicher sitzen und keiner mehr viel rumkorrigieren muss. Ich rede aber von Tunierställen. Natürlich hopsen auch Nullchecker am Gelände rum .ABer das interessiert mich nicht.

2 Antworten

Wer sich so viele Gedanken macht wie du, sollte besser keins kaufen. Du brauchst möglicherweise tatsächlich über Jahre hin tägliche Betreuung, Unterricht, Beritt, also viel Aufwand, stets verfügbare Fachkräfte und das entsprechende Geld. Und wenn du das alles gewährleisten kannst, bleiben Roß und Reiter immer noch 2 Lebewesen, bei denen man nicht vorhersehen kann, wie die sich entwickeln. Ob man zusammenwächst oder nicht, ob gesundheitliche Probleme von Roß oder Reiter dem Spaß schon bald extreme Grenzen setzen, ob einem bei der ganzen Verantwortung der Spaß vergeht, ob man sich so weiterentwickelt, wie erhofft, ob das Pferd sich so entwickelt, wie man es gerne möchte….

Ich kenne etliche Leute, bei denen der Traum vom eigenen Pferd sich zum Albtraum entwickelt hat, und dann leidet man Jahrzehnte, weil man es nicht schafft, sich wieder von dem Tier zu trennen. Die Leute schaffen sich dann ab für das Pferd und laufen dabei ständig mit nem langen Gesicht rum.

Es „lohnt“ sich nur, wenn du bereit bist, es so zu nehmen, wie es kommt, oder stark genug bist, es abzugeben, wenn es nachher nicht so klappt wie gewünscht.


StRiW  27.07.2024, 16:39
Es „lohnt“ sich nur, wenn du bereit bist, es so zu nehmen, wie es kommt, oder stark genug bist, es abzugeben, wenn es nachher nicht so klappt wie gewünscht.

Es lohnt nur wenn man sich ein Limit setzt , was man nicht beliebig verschiebt, wenn etwas nicht funktioniert. Dann ist es ein geplantes Leben mit einem gewissen Leidensweg, der jedoch endlich sein wird.

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Es lohnt sich nie, es sei man hat einen Betrieb und erwirtschaftet damit Geld!

Alle anderen zahlen für ihr Pferd immer mehr, als bei einem Schulpferd oder Reitbeteiligung.

Für das eigene Pferd spricht nur das Mein
(Mein Pferd, Meine Regeln, Meine Entscheidung; Meins) und ggf. die etwas bessere Zeitgestaltung.

Ob das im ganzen den Mehraufwand an Geld und Zeit aufwiegt muss jeder selber wissen.

Leider entscheiden sich viele Nutzer lieber für das eigene Pferd ohne jedoch den nötigen Aufwand für ihre und die Ausbildung des Pferdes zu investieren. Sind ja nur "Freizeitpferde", so laufen dort sehr viele Pferde eher schlecht, werden nicht ausreichend Aufgebaut.

Gerade im Low Budget Bereich wird die Luft für die Pferde sehr dünn. Fast immer verfügen die Eigentümer dieser Pferde nicht um die Mittel, diese Pferde optimal zu arbeiten. So muss das Pferd mit dem Mangel an allem Leben und nicht selten gehen die Halter auf Dauer am Stock, weil sie die Aufwendungen, Belastungen auf Dauer nicht tragen können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Aberhatschi 
Beitragsersteller
 27.07.2024, 16:27

Beides habe ich leider auch beobachtet. Besitzer die grottenschlecht reiten. Drauf und paar Bahnen für bisschen Fun. Geht gar nicht. Und leider immer STress und Probleme. Ok, weiterüben und mal schauen. Auf RU perse angewiesen sein ist keine Basis. Schaade

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Aberhatschi 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 14:15
@Aberhatschi

"ggf. die etwas bessere Zeitgestaltung." genau und wenn man dann am SOnntag um 12 hinfährt und leider nicht allein ins Gelände kann. Selbst zu 2 erst mal anfangen müsste zu üben ist das einfach nur Schwachsinn. Dann muss man eben die Schulis betüddeln. Die freuen sich auch ;)

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Urlewas  27.07.2024, 16:19

Wobei da damit der „Zeitgestaltungl auch noch fraglich ist. Ich möchte kein eigenes Pferd, weil es hier keinen Stall mit „Rundumversorgung“ gibt. Sonntags selber misten, es gibt keinen Koppel - oder Deckendienst, kein Personal fur medizinische Maßnahmen, eingeschränkte Stallzeiten, Hallenbelegungspläne, keine Gabe von Zusatzfutter, und dergleichen mehr.

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StRiW  27.07.2024, 16:24
@Urlewas

Hier ist die Frage der Stallwahl die Lösung. Service kostet Geld, oder eben Zeit!

Erleben wir auch immer, wenn Einstaller ankommen und Zusatzleistungen erschleichen wollen. Bei einen Notfall ist es kein Ding und wird auch nicht zwingend berechnet wenn wir jemanden abstellen müssen.

Der klassische Notfall: Och ich habe den Hufschmied beauftragt, bin aber da schon im Urlaub, das macht ihr doch.

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Urlewas  27.07.2024, 16:46
@StRiW

Hier gibt es keinen Stall im erreichbaren Umkreis, wo diese Zusatzleistungen zuverlässig buchbar wären. Die meisten Ställe haben Boxenhaltung, da hapert es schon an der nötigen Bewegung , wenn an den Wochenenden weder Beritt noch Führsnlage noch Koppelbringdiensr angeboten wird. Egal, was sich zu zahlen bereit wäre - es ist schlicht keiner da.
Zusatzfutter werden zwar überall mit der Kraftfuttergabe reingeschüttet, aber nur, wenn die abgemessene Portion vor der Box parat steht - muß man also jeden Tag beizeiten hin stellen.
Der Offenstall mit Herdenhaltung relativiert zwar das Problem mit der Bewegung etwas, aber dort gibt es keinen Reitlehrer, erst recht keinen Beritt. Gute Externe sind auch nicht in dem Maß zu bekommen, wie man es vielleicht brauchen würde. Die reisen rum,und kommen maximal einmal in der Woche vorbei (sofern es mehrer Kunden gibt, die sich auf aneinander gereihte Termine einigen können!)
Und egal welcher Stall: jetzt, wo Erntezeit und Turniersaison zusammenfällt, werden die Einsteller gebeten, freiwillig mitzuhelfen.

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StRiW  27.07.2024, 16:53
@Urlewas
Und egal welcher Stall: jetzt, wo Erntezeit und Turniersaison zusammenfällt, werden die Einsteller gebeten, freiwillig mitzuhelfen.

Können wir noch gut vermeiden, wobei natürlich die Landwirte die bei uns Pferde einstehen haben, uns unterstützen und wir sie soweit es möglich ist. Man hat hat oft gemeinschaftliche Interessen.

So können wir gegenseitig unseren Fuhr/Maschinenpark und das Personal optimal "ausnutzen".

Am Ende sollte man die Ressourcen nutzen die man hat und nicht die sich wünschen die man nicht bekommt.

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Urlewas  27.07.2024, 19:29
@StRiW

Sagt sich so einfach…

Wenn gewachsene Strukturen eines jahrzehntelang gesundes Betriebes durch widrige Umstände gebeutelt werden, muß man eben sehen, dass es irgendwie weitergeht. Im Sinne aller Beteiligten. Die Einsteller, die dankbar sind für einen gepflegte Reitanlage mit hervorragendem Unterricht zu Preisen, die sich der gehoben Mittelstand noch leisten kann, wollen ja auch nicht mit ihren Pferden „auf der Straße stehen“. Ein Brand vor wenigen Jahren, dann die Dürrejahre, Todesfälle, und Stallbetreiber, die durch Krankheiten und altersbedingten Verschleiß stark ausgebremst sind… Da messen alle mithelfen, damit es überhaupt weitergeht. Und du wirst es ja wissen: gutes Personal wäre heute sogar dann kaum zu ersetzen, wenn man es mit Gold aufwiegen könnte….

Im anderen Stall hat die relativ junge Betreiberin sich bereits einen Ermüdungsbruch zugezogen. Bisher hat sie an den freien Tagen ihres Pferdepflegers selbst gemistet - geht einfach nicht mehr. Sie hat den Kunden frei gestellt, an den betreffenden Tagen selbst zu misten, oder sich nicht an die vertragliche Kündigungsfrist gebunden zu fühlen.

Und so geht es grade weiter…. Ich weiß nicht, wie weit weg ich suchen müsste, um einen „rundum sorglos Stall“ zu finden, egal, wie viel Geld ich dafür hätte.

Also sollte ich doch je wieder ein eigens Pferd anschaffen, müßte ich in deine Gegend ziehen und es bei Dir einstellen 😉

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