Wann ist züchten verboten?

4 Antworten

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Naja erstmal wäre es interessant, wie die rechtlichen Grundlagen für Tierzucht aussehen, wenn du dazu was gefunden hast, kannst du dir im Umkehrschluss beantworten, wann Zucht verboten ist.

Überzüchtungen bzw. Schäden durch Züchtung sieht man beispielsweise am Schäferhund (niedrige Hinterhand, folglich oft Hüftdysplasien) oder auch beim Mops (Verkürzung der Nebenhöhlen und des Nasenbeins, folglich Atemnot und entsprechende Beschwerden). In solchen Fällen wäre dann eine Begrenzung ratsam und im Sinne des Tierwohls.

Die gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich der Zucht von Tieren sind in §11 des Tierschutzgesetzes geregelt. Hier ein Link dazu: https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/BJNR012770972.html

Leider werden gerade die Bestimmungen gegen Qualzuchten oft nicht eingehalten. So sind zahlreiche Tiere, die de facto als Qualzuchten einzustufen sind, noch weit verbreitet. Dazu zählen nicht nur Nutztiere, wie etwa Hochleistungsmilchkühe, sondern auch unzählige Heimtierarten. Besonders hervorzuheben sind Hunde (z. B. Möpse, Bulldoggen oder Faltenhunde), Katzen (z. B. Perserkatzen, Bobtails oder Faltohrkatzen) und Widderkaninchen.


PWolff  22.04.2020, 14:07

Im verlinkten Gesetz hab ich leider nichts Konkretes zu Erbkrankheiten durch Inzucht gefunden. Verantwortungsvolle Züchter wenden zwar seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden die "Blutauffrischung" an, aber Vorschrift scheint es nicht zu sein.

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AugureyFay  22.04.2020, 14:27
@PWolff

Namentlich genannt werden keine Krankheiten. Dafür gibt es wohl einfach zu viele, als dass sich da eine vollständige Liste erstellen ließe. Der Begriff Inzucht scheint auch tatsächlich überhaupt nicht vorzukommen. §11b, Absatz 1 verbietet aber die Zucht mit Tieren, bei deren Nachkommen Erbkrankheiten oder sonstige Leiden zu erwarten sind.

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Was züchten ?

Säugetiere ? Reptielen, Amphibien....?

Pflanzen ?

Hört sich nicht nach Hausaufgaben an, hört sich nach "ich züchte jetzt Katzen" an...


Destraxx 
Beitragsersteller
 22.04.2020, 13:24

Allgemein von Tieren

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ELIMELANI  22.04.2020, 13:25
@Destraxx

Kann man nicht allvergemeineren, jedes Tier hat andere Voraussetzungen un sich wohl zu fühlen.

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Kennst Du das 8. Gebot? Du sollst nicht schwindeln. :=)


Destraxx 
Beitragsersteller
 22.04.2020, 13:53

Ich soll also nicht schwindeln? Kennst du das 11 Gebot du sollst auch mal vertrauen?

S.75/1

Man sollte sich an dem Gesetzestext orientieren „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen“. Man soll hierbei nicht die menschlichen Vorstellungen übertragen, sondern man sollte über das Tier urteilen. Fügt man dem Tier und seinen Nachkommen durch Zucht nachweislich Schaden zu? Wenn ja spricht man hier von einer Qualzucht, was in Deutschland verboten ist. Man darf keine Tiere weiter züchten, wenn bei der Nachzucht die Tiere so verändert sind das erblich bedingt Körperteile oder wichtige Organe nicht vorhanden oder sogar umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden. Außerdem darf man Nachkommen nicht züchten, wenn damit Leid verbunden ist oder bedingte Verhaltensstörungen auftreten. Es dürfen mit Artgenossen ihnen selbst oder einen Artgenossen Schmerzen, vermeidbares Leid oder Schäden zugefügt werden. Die Haltung nur unter Schmerzen oder vermeidbaren Leiden möglich ist oder zu Schäden führt. Die Behörde kann das Unfruchtbarmachen von Wirbeltieren anordnen, wenn deren Nachkommen Störungen oder Veränderungen im Sinne von den oberen Sätzen zeigen.

S.75/3

Überzüchtungen bzw. Schäden durch Züchtung sieht man beispielsweise am:

-Schäferhund (niedrige Hinterhand, folglich oft Hüftdysplasien)

-Mops (Verkürzung der Nebenhöhlen und des Nasenbeins, folglich Atemnot und entsprechende Beschwerden)

-Australian Shepherd (Schwerwiegende Augenkrankheiten bis hin zu Blindheit und Taubheit)

-Chihuahua (Schädeldecke sehr dünn oder sogar geöffnet, Skellet sehr instabil folglich, leichte Knochenbrüche)

-Shar Pei (Rötungen, Juckreiz und übler Geruch der Hautfalten)

-Nachtkatzen (fehlen eines Sinnesorgans, frieren bei Kälte)

-Weißblauer Belgier (Gelenkprobleme, viel Stress)

In solchen Fällen wäre dann eine Begrenzung ratsam und im Sinne des Tierwohls.

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