Wann Eiseninfusionen?


29.08.2024, 17:44

Ich meine Patienten, die Mangelsymptome haben, aber nicht unbedingt Nr schwerwiegende andere Erkrankung.

Danke!

2 Antworten

Hallo xyzxyzxyz887!

Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Als Bestandteil des Hämoglobin ist es wichtig für die Blutbildung und den Sauerstofftransport im Blut.

Wenn wir Eisen über die Nahrung aufnehmem, gelangt nur ein kleiner Teil über die Darmzellen in das Blut. Das nicht mehr benötigte Eisen wird wieder ausgeschieden. Täglich verlieren wir auch mit dem Schweiß etwa ein Milligramm Eisen.

Im Blut bindet das Eisen an ein Eiweiß, das Transferrin. Es bringt das Eisen in verschiedene Organe und Gewebe. Soll es gespeichert werden, wird es an das Eiweiß Ferritin gebunden und in den Organen abgelagert.

Zusätzlich zum Eisenwert im Blut muss auch immer der Transferrin- und der Ferritingehalt ermittelt werden. Nur so lässt sich die Ursache der Eisenstoffwechselstörung feststellen.

Ein Hämaglobin-Wert 12-16 g/dl bei Frauen und 14-18 g/dl bei Männern gilt als normal.

Ferritin normal bei Frauen 15-150 µg/l und bei Männern 30-400 µg/l.

Die Transferrin-Sättigung normal 16-45%.

Bei Entzündung sind Eisen und Ferritingehalt im Blut vermindert. Bei Schwangerschaft hingegen sind Eisenwert erhöht und Ferritingehalt vermindert.

Beim Eisenmangel infolge verminderter Aufnahme über die Nahrung, kann Eisen über Tabletten zugeführt werden.

Für den Körper ist die Zufuhr aus Lebensmitteln leichter und nicht mit Nebenwirkungen verbunden. Bestimmte pflanzliche und tierische Produkte enthalten größere Mengen Eisen wie Weizenkleie und Leber.

Wenn also nun ein Blutwert mal gering oder enorm über der Norm liegt:

Es ist wichtig zu beachten, dass Laborwerte je nach Labor und Referenzbereich variieren können. Allerdings halten sich die Blutwerte nicht an der Norm und können daher auch stark von der Norm abweichen. Abweichende Blutwerte müssen noch nicht gefährlich sein.

Der Hausarzt behandelt keine Laborwerte, sondern den ganzen Patienten. Nur er kann den Blutbefund im Zusammenhang mit der Krankengeschichte, den Beschwerden oder anderen diagnostischen Untersuchungen beurteilen. Demzufolge sollte die Therapie angemessen erfolgen.

Aber nicht in Eigenregie erfolgen!

Gruß Sarkasie


xyzxyzxyz887 
Beitragsersteller
 30.08.2024, 13:52

Danke für deine ausführliche Antwort! Meine Ärztin wollte nicht mal die Symptome wissen. Die hat nur auf die Werte geguckt. Der Rest war ihr irgendwie egal. Sollte mir dann einen Eisensaft kaufen. In der Apotheke habe ich gemerkt, dass ich den wegen der Histaminintoleranz nicht vertragen werde und Tabletten gekauft. Jetzt hoffe ich, dass die etwas bringen und die nächsten Blutungen nicht so stark werden.

Ich habe gehört, dass Eiseninfusionen Kassenleistungen sind, aber auch ohne dringenden Bedarf als Selbstzahlerleistung gegeben werden können. Deshalb meine Frage. Die Kasse zahlt bei bestimmten Werten. Wenn aber der Ferritin bei knapp über 30 ist und man eben die entsprechenden Symptome hat, hätte ich gedacht, dass man dann auch selbst zahlen kann?

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Sarkasie  31.08.2024, 00:39
@xyzxyzxyz887

Die Kasse braucht keine Blutwerte, sondern tatsächlich einen triftigen Grund, quasi eine konkrete Diagnose. Wenn es deiner Ärztin egal ist, ist es für dich echt traurig, so etwas zu hören. Dann würde ich wohl einen Arztwechsel in Erwägung ziehen.

Mir ist auch bekannt, dass die Leistungen der Krankenkassen voneinander sehr abweichen können. Ich kenne da einige Beispiele, wie bspw. bei Macular, dass Luteinspritzen nicht alle Krankenkassen die Kosten von den Patienten übernehmen wollen. Bei Eisenpäparaten ist es allgemein schwierig. LG

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xyzxyzxyz887 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 06:43
@Sarkasie

Spannend! Danke! Sie meinte, dass Eisen Allergien auslösen kann. Die Sorge ist bei vielen vertreten, kommt wohl aber nicht bis sehr selten vor.

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Sarkasie  31.08.2024, 17:23
@xyzxyzxyz887

Das ist tatsächlich so. Eiseninfusionen stehen in Zusammenhang mit bekannten Allergien inkl. Arzneimittelallergien.

Ebenso können orale Eisenpräparate in seltenen Fällen zu Hauterscheinungen, Exanthem, Hautausschlag oder Nesselsucht führen.

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xyzxyzxyz887 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 18:11
@Sarkasie

Es gibt in München eine Oraxis, die damit noch nie Probleme hatte und diese Infusionen regelmäßig durchführen. Vor den 70ern war das wohl mal ein Thema und noch viel riskanter, sagte der Youtube Doc.

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Sarkasie  31.08.2024, 18:53
@xyzxyzxyz887

Meinst du etwa die Praxis Dr.-Ing. A. M. Meri, Naturheilpraktiker in München?

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Sarkasie  02.09.2024, 02:19
@xyzxyzxyz887

Ich kann dir weder zu- noch abraten. Aber ich wäre mißtrauisch.

Wir sind ein Volk von über 82 Millionen Menschen. Aktuell leiden fast 20% der Erwachsenen in DE an mindestens einer Allergie.

Zudem finde ich nur Bewertungen auf Portale wie Jameda und ProvenExpert, nicht mal TrustPilot.

Der wirkliche Mega-Pluspunkt von TrustPilot ist der Fakt, dass die Bewertungen dort verifiziert werden, was deren Wirkung auf deine Besucher beeinflussen könnte.

Davon abgesehen ist ProvenExpert und Jameda aber ausreichend, wenn du dich mit normalen Bewertungsfunktionen abgibst.

Falls die Privatarztpraxis nur online arbeitet, ist das für mich nicht gerade vertrauenserweckend.

Vielleicht hilft dir dabei noch dieser Link:

https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Arztbewertungen-Wie-serioes-sind-Portale-wie-Jameda,aerztebewertungen100.html

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Bei mir gibt es da keinen Wert, ich bekomme immer eine Fusion entwedwr auf Nachfrage von mir sekbst oder dann wenn sie Schwestern/Ärzte es für richtig halten, da kann der Wert optimal sein, kann aber auch weit unter dem noemalen wert liegen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung