Wann bin ich eigentlich ein Einheimischer?
Wir wohnen exakt 50 Jahre hier im Dorf, sind in allen Vereinen in den Vorständen, sind kommunalpolitisch tätig. Unsere drei Kinder ( 1964,66,76) gelten glasklar als einheimisch. Meine Frau und ich werden oft daran erinnert, dass wir Zugezogene seien, dass wir keine gewachsene, traditionell untermauerte , weitreichende Nachbarschaft hätten. Manche meinen es gut und mahnen offensiv und vital eine "endgültige Akzeptanz" und Übernahme an.---- Ich wäre für schlagkräftige Argumente dankbar; ich könnte dann noch beherzter diskutieren - evtl. mit einer Prise Humor. Zusatzinfo =In den Jahren zuvor waren wir beide bis 12 Jahre daheim,kamen danach in Internate und nach den schulischen Abschlüssen lernten wir uns kennen. (Ein-)heimisch waren wir nirgendwo so richtig.---- Ist "einheimisch" ein Verdienst, eine Visitenkarte, eine Auszeichnung, ein Gütezeichen, reine Spielerei?
6 Antworten
Einheimischer in einem Dorf wird man nur, wenn man dort geboren wurde. Am besten in 3./4./5. Generation. Und man muss möglichst seine Ausbildung innerhalb eines Umkreises von maximal 30 Kilometern um das Dorf gemacht haben. Rausgekommen sein darf man auch nicht. Man muss an diesen Ort gebunden sein, schon rein genetisch.
Ich wohne auch in solch einem Dorf, mit Betonung auf Wohnen, nicht auf Leben!
das ist eine betrachtungsweise.
heimisch, ist wohl das wesentliche an dem wort.
mir wäre es egal, wie das andere sehen.,
Ha, das kenne ich. Als ein Bekannter meines Vaters vor 3 Jahren starb hiess es: "Der Zugezogene ist gestorben!". Wohlgemerkt: Der Mann lebte hier 50 Jahre...
Periba hats schon gut getroffen mit der Antwort :D
Ich wohnte in einem Dorf mit 900 Einwohnern und bin über meinen Vater mit 2/3 des Dorfes verwandt... Blöde Inzucht :)
Zugezogen heißt, dass die Familie nicht aus dem Dorf kommt... Ist egtl. nichts schlimmes, hat eher was mit "Ahnenreihe" zu tun als damit, zur Gemeinschaft zu hören.
Ist bei uns jedenfalls so, Zugezogene gehören halt nicht zu den "Bachmüllers" oder "Schreiner Josefs" zum Beispiel ;) Sind halt zugezogen :)
Tut mir leid, aber komische Leute. Meine Eltern sind zugewandert und werden als einheimische akzeptiert. Um es klar zu sagen (auch wenn es hart kling): Rassismus gibt es nicht nur Nationen gegenüber. Es ist traurig.
Ich würde diese Personen fragen, was die erwarten für den Status "einheimisch" Ist das ein Privileg? Sind diejenigen auch einheimisch die in dieser Gegen geboren sind, aber sich um nichts kümmern? Ist da ein zugezogener nicht eher einheimisch? Wie wäre es mit Akzeptanz?
So ähnlich würde ich argumentieren :)
Was für eine Tradition ist es, Menschen "auszusortieren" - Wir sind die Einheimischen, wir sind besser? Dazu kann ich nur Rassismus sagen, auch wenn ein Deutscher es zu einem anderen Deutschem sagt. Rassismus ist da der falsche Ausdruck, beschreibt aber diese Verhaltensweise.
Und diese Traditionen sollte man vergessen, denn das wäre religiöser Rassismus - katholisch gegen evangelisch.
Wann lernen die Menschen endlich miteinander zu leben?
Es geht meistens nicht um privilegien oder Rassenwahn... Zugezogener heißt auf dem Dorf was anderes als auf Länderebene, siehe meine Antwort :)
Hat eher was mit Tradition zu tun und Zeiten, als noch wenige Leute "neu" dazukamen und die evangelischen und katholischen Dörfer nicht untereinander geheiratet haben.